KOZÁKY ISTVÁN: A HALÁLTÁNCOK TÖRTÉNETE III. / Bibliotheca Humanitatis Historica - A Magyar Nemzeti Múzeum művelődéstörténeti kiadványai 7. (Budapest, 1941)

II. Holbeins Nachahmer und die fortschreitende Realisierung der Motive

- 105 ­und Ansprache an den Schultheissen. 21. Der Tod als ein Eilbote gekleidet liest einen Brief in einer Ratssitzung vor. Ansprache des Todes. 22. Der Ritter wird von Skeletten überfallen, die sich als Türken verkleidet haben. 23. Schon in den bisherigen Szenen ist der Tod in einer alltäglichen Standesverkleidung mitten im Leben erschienen. In dieser Szene ist er sogar nicht einmal „der Tod", sondern „der falsche Urteilsspruch". Vor den Geschworenen steht ein Bauer angeklagt. Man will gerade sein Urteil verkünden. Neben dem Richter und zwischen den einzelnen Räten und Geschworenen sitzt je ein Skelett und flüstert den Richtern das falsche Urteil zu. 24. Dem Fähnrich reisst das Skelett die Fahne ab. Monolog des Todes. 25. Advokat. 26. Der Tod ist hier die schlechte, todbringende Philosophie. Ein Skelett nimmt dem Philosophen seinen Doktorenhut. Er will ihn nicht töten, er will nur damit bezeugen, dass er sich mit seinen fehlerhaften Lehren seiner Würde nicht verdient gemacht hat. Diese „fehlerhafte Lehre" wird in zwei Ske­letten dargestellt, die unter den Schülern des Philosophen sitzen. 27. Den Fährmann will ein Skelett in eine Bahre legen, welche von einem anderen Skelett bemalt wird. Monolog des Todes. 28. Den Baumeister will ein als In­genieur gekleidetes Skelett in ein „kleines Gebäude", ins Grab zwingen. Daneben ein Skelett mit einem Spiess be­waffnet. 29. In der Schlacht ereilt der reitende Tod den Feldherrn und erschlägt ihn. Ein anderes Skelett rührt die Trommel. Monolog des Todes. 30. Maler. Selbstporträt des Malers. Monolog des Todes. 31. Den Bilhauer ersticht der Tod mit einem Schwert. Ein zweites Skelett spielt die Kla­rinette. Monolog des Todes. 32. Jägergesellschaft. 33. Der Goldschmied. Der Tod schmiedet aus ihm ein Skelett. 34. Der Tod ist der Diener des Chirurgen. Es holt die Schüssel zum Aderlassen. Er will weder den Kranken, noch den Chirurgen selber töten. Er ist ein gewöhnlicher Diener und seine Skelettgestalt will nur die Gefährlichkeit der Opera­tion andeuten. 35. Der Krämer. 36. Der Fischer. 37. Der Uhrmacher. 38. De. Gärtner. 39. Der Bauer. 40. Der Welt­mann. 41. Das Kind. 42. Der Schulknabe. 43. Der genuss­süchtige Jüngling. 44. Die Jungfrau. 45. Die Liebenden. 46. Die Hochzeit. 47. Der Greis. 48. Das sterbende Weib. Der Tod ist ein Greis, der mit Brille und auf zwei Stelzen ge­stützt am Tisch ein Buch liest. Hier ist der Tod der alte Gatte der Sterbenden. 49. Der Müller. 50. Der Bote. 51. Der Marktschreier : „Ich treib die Würm auss, samt dem nest, Kaufft in der Zeit, probatum est I" Der Tod aber antwortet : „Nimb selber ijn, sy werden dich Bis auffs bein nagen grusamlich." 52. Der Landstreicher. 53. Die Narren. 54. Des Todes Un­gewissheit. 55. Die Auferstehung. 56. Das Jüngste Gericht. Zur Realisierung der Motive hat der To­tentanz Meyers viel beigetragen. „Rudolf Meyers S. : Todten dantz ergantzet und her­ausgegeben durch Conrad Meyern Maalern in Zurich, im Jahr 1650". Am Titelblatt ist ein Engel sichtbar, der eine Trompete bläst. Der Tod oder die Zeit hält ein Blatt mit dem Titel. Im Hintergrund Gestalten des Jüngsten Gerich­tes. Der Titel des Totentanzes : Sterbespiegel das ist sonnenklare Vorstellung menschlicher Nich­tigkeit durch alle Stand und Geschlechter 1 : ver­mitlest 60 Kupferblätteren lehrreicher über­schrifften und beweglicher zu vier Stimmen ausgesetzter Todtengesángen, vor diesem an­gefangen durch Rudolfen Meyern S. von Zu­rich &c ... Jetzaber zu Erweckung notwendi­ger Todtsbetrachtung Verachtung irdischer Ey­telkeit und Beliebung seliger Ewigkeit zuend gebracht und verlegt durch Conrad Meyern Maalern in Zurich bey Johann Jacob Bodmer MDCL." Die Standesvertreter sind : 1. Die Kreation. 2. Der Sündenfall. 3. Die Vertreibung der Ureltern aus dem Pa­radies. 4. Die Strafe des Menschen. 5. Der Triumph des Todes. 6. Ein allegorisches Titelbild die Geistlichkeit dar­stellend. 7. Der Papst. 8. Der Kardinal. 9. Der Bischof. 10. Der Abt. 11. Die Äbtissin. 12. Der Priester. 13. Der Mönch. 14. Der Eremit. 15. Der Prediger. 16. Allegorisches Bild der Herrscher und Regierer. Der Kaiser. 17. Die Kai­serin. 18. Der König. 19. Die Königin. 20. Der Kurfürst. 21. Der Graf und die Gräfin. 22. Der Ritter. 23. Der Edelmann. 24. Der Richter. 25. Der Verwalter, die Witwe und der Waise. 26. Der Kapitän. 27. Eine allegorische Darstellung auf die unteren Klassen. Der Arzt. 28. Der Sterndeuter. (Aslrolog). 29. Der Kaufmann. 30. Der Maler mit seiner Frau ; daneben ein alter Mann ist Dietrich Meyer ; der Maler verfertigt das Bildnis von Conrad Meyer ; der Mann am Tisch ist wahrscheinlich Rudolf Meyer. 31. Der Hand­werker. 32. Der Baumeister. 33. Der Gastwirt. 34. Der Koch. 35. Der Pflüger. 36. Der Diener und die Dienerin. 37. Der alte Mann. 38. Das alte Weib. 39. Die Verliebten. 40. Das Kind. 41. Der Soldat. 42. Der Hausierer. 43. Der Strassenräuber. 44. Der Quacksalber. 45. Der Blinde. 46. Der Bettler. 47. Der Jude. 48. Der Wucherer. 49. Die Spieler. 50. Die Säufer. 51. Die Fresser. 52. Der Narr. 53. Die Bestimmtheit des Todes. 54. Die Unbestimmtheit des Todes. 55. Das Jüngste Gericht. 56. Der Sieg Christi. 57. Die Erlösung. 58. Die „wahre" und „falsche" Religion. 1 Die Beziehungen zum realen Leben werden in einem von einem Domherrn in der Kathe­drale von Ambrun i. J. 1675 veröffentlichten, im Stil Scarrons ausgeführten, französischen Gedicht auch dadurch begründet, dass der Dichter ein­zelnen Gestalten einen vor den Zeitgenossen vielleicht wohlbekannten Namen gab. Der Ti­tel : Le faut mourir et les excuses inutiles que l'on apporté á cette nécessité. Le tout en vers burlesque. Rouen, 1675 12°. Der Tod beginnt mit der ironischen, prahlerischen Erzählung über seine Erlebnisse bei den verschiedenen Stan­desvertretern. Nach seinem Monolog folgen die Dialoge : 1). Mit dem Heiligen Vater ; 2). Mit einer Jungfrau ; 3). Mit einem Sklaven einer Ga­leere ; 4). Mit G u i 11 o t, der sich von seinem Weibe schied ; 5). Mit Don Diego D a 1 ­m a z e r e, einem spanischen Hidalgo ; 6). Mit einem König ; 7). Mit der Witwe eines Bürgers: 8). Mit dem Bürger ; 9). Mit dem üppigen Rei­chen ; 10). Mit einem Domherrn ; 11). Mit einem Blinden ; 12), Mit einem armen Bauer ; 13). Mit Tourmenté, einem armen Soldaten des Spitals ; 14). Mit Verbrechern im Gefängnis ; 15). Mit einer Nonne; 16). Mit einem Arzt ; 17). Mit einem Apotheker; 18). Mit einem lahmen Bettler; 19). Mit einem reichen Wucherer ; 20). Mit einem armen Kaufmann ; 21). Mit einem reichen Kaufmann. Dass die Neuerungen hier mit alten Reminiszenzen verbunden noch immer nicht den höchsten Grad ihrer Ausbildung fan­den, ist an dem kurzen Dialog des Todes mit dem verlobten Mädchen zu erkennen, den Douce (S. 26—27) als Druckprobe aus dem sehr sel­tenen Buch in seiner Abhandlung veröffent­licht. Nur die Auffassung ist neu, der Text gleicht noch demjenigen der alten französischen To­tentänze. Die darstellende Kunst bestrebt, das Le­1 Über den Luzerner und Meyer-Totentanz s. noch im Schlusskapitel dieses Bandes, vgl. Tai. IX —XII.

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