KOZÁKY ISTVÁN: A HALÁLTÁNCOK TÖRTÉNETE I. / Bibliotheca Humanitatis Historica - A Magyar Nemzeti Múzeum művelődéstörténeti kiadványai 1. (Budapest, 1936)

DRITTER TEIL. Entwicklung der Todes-Tanz- und Toten-Tanz-Motive in der lehrhaften Dichtung des Mittel-alters und in den Urtypen der Todes- und Toten-Legenden - ZWEITER ABSCHNITT. Grundformen der Todes- und Toten-Legenden

tibus sic oravit: „Deus, cui nihil est impossibile, ni­hil grave, invictae fortitudinis et virtutis, qui facis mirabilia magna solus, et nullum in te sperantium spernis, nunc preces tuorum exaudi fidelium, et ut tua, quam dedisti, fides intemerata inviolataque per saecula maneat, ac etiam ut horum error appareat per merita et intercessiones gloriosi Hieronymi di­lecti tui, introduc in haec cadavera animas, quas de ipsis egredi voluisti". Qua quidem oratione finita, singulorum cadavera sacco, quo supra carnem glo­riosus Hieronymus utebatur, tangens, protinus in ea vitae spiritum introduxit. Qui homines apertis oculis omnibusque vitae signis ostensis, sunt perfecte resu­scitati, et coeperunt beatarum animarum gloriam, et peccatorum poenas tarn purgatorii quam inferni clara voce omnibus intimare. Nam ut mihi postmodum interroganti dixerunt, beatus Hieronymus eos condu­xerat secum in paradisum, in purgatórium et in in­ternum, ut quae ibi agebantur, patefacerent univer­sis. Sibique dixerat, quod ad corpora redirent et de perpetratis peccatis ibi agerent poenitentiam : quia eo die et hora, qua venerabilis Eusebius migraturus erat, et ipsi iterum morituri erant, ac etiam si bene agerent poenitentiam, cum eo gloriam adepturi. Quod et factum est, ut inferius declarabo. His igitur per­actis, multitudo maxima populorum tarn fidelium, quam etiam illius sectae defensorum, qui ad tarn grande concurrerant spectaculum, tarn certum erroris indicium et veritatis experimentum, nec non beati Hieronymi merita egregia cementes, magnis vocibus immensas laudes referunt Creatori, qui suos in se sperantes non deserit. Et sic, Augustine charissime, pius Dominus naviculam suae fidei sacratissimae in hujus mundi mari irruentibus malorum hominum fluctibus agitaripermittit.sedminime naufragari.Quam­obrem forti, quaeso, esto animo viriliter age ; non formides contra fidei persecutores magnanimiter di­micare Sed ne nimis devius a proposito modo gradiar, ad incoepta redeo, et venerabilis Eusebii obitum explens primo, et virorum illorum trium similiter, quos resuscitatos nosti, migrationem scribens (quia eadem hora sunt et die qua Eusebius, de hujus mundi et valle miseriae exempti), aliqua Hieronymi miracula introducam, de multis pauca. Es ist also von grosser Wichtigkeit, dass die Wiederbelebung dreier Leichname auf der Be­gräbnisstätte eines Eremiten, des hl. Hierony­mus, zustande kommt und dass das Gebet des hl. Eusebius vor den drei Särgen, damit die drei Toten erwachen und ihn gegen die feindlich gesinnten Häretiker verteidigen, für die Wahr­heit seiner Lehre zeugen, unbedingt als ein Vor­bild jenes Gebetes zu erachten ist, welches in der späteren Gesamtlegende der bekehrte Eve­ryman spricht, um durch die auferweckten To­ten gegen seine Feinde beschützt zu werden. Ebenfalls vom Standpunkte der Entstehung der Gesamtlegende aus wird es von grosser Be­deutung sein, dass in diesem Pseudo-Brief nach der Darstellung der Auferweckung dreier Toten, also nach einer Form der Legende von den drei Lebenden und Toten, die Vorgänge am Sterbe­bette des hl. Eusebius erzählt werden, der doch die Auferweckung der drei Toten bewirkte und also auch in der Urform der Legende von den drei Lebenden und Toten eine Rolle spielte. Das ist zugleich auch die Szene vom bekehrten Every­man, der nach der Jenseitsvision auch selber ster­ben muss. Die Vereinigung der Every man-Legende und der Legende der drei Lebenden und drei To­ten, welche Vereinigung die Quelle der Gesamtle­gende ist, kann hier, in diesem Pseudo-Brief als vollendet betrachtet werden. Eusebius ist ent­schlossen, ganz so zu sterben, wie sein Meister, Hieronymus. Der Briefschreiber wiederholt alle jene Motive, welche wir schon aus dem ersten Briefe kennen. Eine grosse Schar von Teufeln erscheint, welche den Sterbenden mit sündhaf­ten Vorstellungen plagt, bis endlich der hl. Hie­ronymus in der Begleitung von Engeln selbst erscheint und die Teufel verscheucht. Am Ster­betage des hl. Eusebius sterben auch die drei auferweckten Jünglinge und werden samt dem hl. Eusebius in der Nähe jener Kirche beigesetzt, in welcher die sterblichen Überreste des hl. Hie­ronymus ruhen. Vor ihrem Tode werden sie a­ber vom hl. Cyrillus über das jenseitige Los der Seelen der Guten und der Sünder, sowie über ihre Erlebnisse kurz vor und nach dem Tode befragt. Einer der drei Toten beschreibt dem hl. Cyrillus die Plage der Toten im Purgatórium, welche sich von jener der Seelen in der Hölle gar nicht unterscheidet. Nur, dass der Höl­lenpein kein Ziel gesetzt ist und den Verdamm­ten sogar die Hoffnung auf ein Ende genom­men wird ; daher ist die Höllenpein viel grös­ser, als jene im Purgatórium. Hier, wie auch in der Hölle, gibt es verschiedene Grade der Stren­ge der Strafe, je nachdem die Sünde der Seele grösser oder kleiner ist. Auch die Seligen be­kommen ihren Lohn sofort nach dem Tode, u. zw. nach dem Grade ihrer guten Taten. Endlich beschreibt der von Cyrillus befragte Auf­erweckte den Hergang des sofort nach dem To­de eintretenden besonderen Urteils. Am Sterbe­bette erschienen auch ihm die Teufel, bis sie endlich vom hl. Hieronymus vertrieben wurden, der zu seinem Schutze einige Engel zurückliess, welche ihn bestärkten und ermunterten (vgl. Ars. mor.). Nachdem der hl. Hieronymus zurückkehrte, schied auf den Wink des Heiligen seine Seele mit grossem Schmerz vom Körper und wurde vor den Thron des gerechtigsten Richters geführt. Die Teufel erschienen auch hier, um die Seele des Verstorbenen vor Gott zu verleumden und an­zuklagen. Endlich trat der hl. Hieronymus in der Begleitung des hl. Johannes, des Täufers, und des Apostels Petrus, sowie auch einer mäch­tigen Schar von Engeln und Heiligen auf und bat Gott, der Seele des verstorbenen Jünglings (samt den Seelen der beiden anderen) die Rückkehr in ihren Körper zu erlauben, damit sie von der Tatsache des sofortigen Urteils nach dem Tod überzeugt die Anhänger jener griechischen Sekte mit ihrem öffentlichen Geständnis zu Schanden machen könne. Hierauf führte der hl. Hierony­mus die drei Seelen durch Himmel, Fegfeur und Hölle (vgl. Tundalus), liess sie wieder in ihren Körper fahren und jetzt haben sie während der ihnen gewährten zwanzigtägigen Frist für ihre Sünden Busse getan und gehen samt dem hl. Eusebius in die ewige Seligkeit ein.

Next

/
Oldalképek
Tartalom