KOZÁKY ISTVÁN: A HALÁLTÁNCOK TÖRTÉNETE I. / Bibliotheca Humanitatis Historica - A Magyar Nemzeti Múzeum művelődéstörténeti kiadványai 1. (Budapest, 1936)
Tartalomjegyzék
Vorwort Das vorliegende Werk ist eine Arbeit von zwölf Jahren und wurde 1925 in einer kürzeren Form an der Budapester Kgl. Ung. PázmányPéter-Universitát als Dissertation eingereicht. Mein Ziel, die Lösung des Problems der Entstehung des Todestanzes und Totentanzes, stellt an den Forscher im Laufe der Untersuchungsarbeit derartige Forderungen, dass die Geschichte der Kunst- und Literaturdarstellungen der Vergänglichkeit als eine der schwierigsten Fragen der Weltliteraturgeschichte betrachtet werden darf. Das Material ist so ungemein gross und vielseitig, dass seine Bewältigung sogar mit Hilfe von Mitarbeitern mehrere Jahrzehnte in Anspruch nehmen würde. Deswegen war ich sorgfältig bestrebt, ein besonderes Augenmerk darauf zu richten, dass durch Schaffung und Bezeichnung typischer „Erscheinungsformen der Leser eine leichtere Übersicht gewinnen soll. Das Vorhandensein von einer Unmenge von Handschriften und von bildlichen Darstellungen, deren grösserer Teil mir trotz aller Mühe unzugänglich blieb, zwang mich von einer „kritischen Ausgabe" der Texte vorderhand absehen zu müssen, da ich ja nicht die Geschichte einzelner Texte und Bilder, sondern der in ihnen zur Geltung gekommenen Motive geben will. Das ist auch der Grund, warum ich in der genauen Wiedergabe der Textoriginale so weit ging, dass ich selbst die in den Handschriften häufig vorkommenden Schreibfehler unverändert liess, in der Meinung, dass der Leser diese ohnedies als Fehler erkennen wird. Wenn ich also die Entstehungsweise des Todes- und Totentanzes als Ganzes ergründen wollte, durften mich ausser den Entstehungsdaten und den Gegenbeziehungen der Texte und Bilder weitere Einzelheiten ihrer Geschichte nicht interessieren. Ich glaube im Interesse der weiteren Forschung wichtigen wissenschaftlichen Forderungen zu entsprechen, wenn ich mitunter Texte und Bilder einen wiederholten Abdruck erleben lasse, deren Fundort, Entstehungsdaten, und Verfasser zu erfahren mir trotz aller Anstrengungen unmöglich war, welche ich aber in wissenschaftlichen Werken des vorigen Jahrhunderts vorfand, die vom heutigen wissenschaftlichen Verfahren abweichend die fraglichen Texte und Bilder ohne Angabe des Fundortes veröffentlicht haben. Jene veralteten wissenschaftlichen Werke, in denen ich die Texte und Bilder unbekannten Ursprungs fand, sind nunmehr die seltensten Bücher der europäischen Bibliotheken, weder leihweise, noch käuflich erwerbbar ; da sie vollständig vergriffen, sind sie vom Büchermarkt verschwunden und die in ihnen befindlichen Angaben, wenn auch lückenhaft, müssten unrettbar der Vergessenheit anheimfallen, obwohl sie durch ihren neuen Abdruck vielleicht später ein wichtiges Bindeglied der weiteren Forschung werden könnten. Es mag sich so manches, was ich hier abzuschreiben gewagt habe, mit der Zeit ändern, trotzdem glaube ich hoffen zu dürfen, dass ich den Weg zur richtigen Lösung des mir gestellten Problems mit meiner bescheidenen Arbeit gangbar gemacht habe. Ich sehe mich gezwungen, einige Erklärungen über die Einteilung des vorliegenden Werkes geben zu müssen. Die für einen Zyklus von drei selbständigen Werken geplante Arbeit bringt die einzelnen Texte und Bilder, in denen sich je eine Entwicklungsstufe der Motivgeschichte äussert, in chronologischer Ordnung und nach Typen gesondert. Der vorliegende Band besteht aus drei Teilen. Der erste Teil ist eine kurze Übersicht der ganzen Entwicklungsgeschichte aller Motive des Totentanzes. Der zweite Teil stellt die Entwicklung der drei Grundmotive des bildlich und textlich entfalteten Vergänglichkeitsproblems aus den allgemein menschlichen Symbolen dar. In den Texten des ersten Abschnittes des dritten Teiles finden wir diese Symbole und Grundmotive in monologisierter und dialogisierter Form auf. Im Zweiten Abschnitt des dritten Teiles erscheinen die Grundmotive schon im Rahmen einzelner Urformen textgeschichtlich überlieferter Sagen- bzw. Legendenkerne. Das nächste Werk, in welchem ich mit dem Titel „Danse Macabre" die breitgelegte Ergänzung des in diesem Bande gebotenen Materials demnächst zu veröffentlichen gedenke,zerfällt in zweiTeile.Im ersten Teil folgen die Texte der aus den Gegenbeziehungen der grundsätzlichen Legendenformen und der Vadomorigedichte entstandenen sog. „Gesamtlegende," worauf der zweite Teil des zweiten Bandes die Hauptvertreter des mittelalterlichen Todestanzes, Totentanzes und Todtentanzes textlich und bildlich dem Leser zugänglich machen will. Als dritts Glied des geplanten Zyklus soll dann noch ein drittes Werk unter dem Titel „Der Totentanz von heute" erscheinen. Es wird eine Darstellung der Geschichte der modernen Totentanzmotive sein vom Auftreten Hol-