Nagy Ildikó szerk.: Nagybánya művészete, Kiállítás a nagybányai művésztelep alapításának 100. évfordulója alkalmából (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 1996/1)

Szinyei Merse Anna: A nagybányai festészet plein air előzményei

tel- und osteuropäischen Künstler konnten die Viel­fältigkeit in der Art der Darstellung der unmittelbar beobachteten Natur und des reellen Lebens zum ersten Mal in der Münchener internationalen Ausstellung im Jahr 1869 und dann in der Wiener Weltausstellung vom Jahr 1873 kennenlernen. Diejenigen Künstler, de­nen es nicht gelang, sich in Paris oder in anderen west­europäischen Großstädten umzusehen, konnten in den 80er und 90er Jahren auch in den internationalen Ausstellungen im Münchener Glaspalast wertvolle Ent­deckungen machen. Bei einer gründlicheren Unter­suchung der einheimischen Umgebung stellt es sich heraus, daß die jungen Malerstudenten auch in den Ausstellungen der Budapester Műcsarnok ungarische und ausländische Bilder sehen konnten, die als Vor­läufer betrachtet werden können. So war z.B. für den 18 Jahre alten István Csók das zehn Jahre früher ent­standene Bild Maifest von Pál Szinyei Merse, das selb­st damals, d.h. 1883 noch heftige, spöttische Kritiken auslöste, „die erste, überwältigende künstlerische Offenbarung" . In der 1896 anläßlich des Millenniums zu Ehren des tausendjährigen Bestehens Ungarns ver­anstalteten Ausstellung waren im Schatten des seinen letzten Triumph feiernden Historismus nur wenige Bilder von Szinyei Merse zu sehen. Diese wenigen Haupt­werke unterschieden sich von den im riesigen Bilder­strom zum Ausdruck gekommenen verschiedenen Bestrebungen in solchem Maße, daß die Begeisterung der nach Nagybánya umziehenden jungen Künstler für Szinyei Merse völlig zu verstehen ist. Wie zahlreiche von ihren Schriften beweisen, betrachteten sie ihn von da an als ihren künstlerischen Vorfahren, und der Besuch des Schöpfers der Werke Maifest (1873) und Schnee­schmelze (1884-95) in Nagybánya sowie seine Kritik über die dort im Entstehen begriffenen Werke bedeu­teten für sie sehr viel. Von László Paál, der seit 1873 in Barbizon lebte und von Mihály Munkácsy, der sich in Paris ansiedelte, wa­ren in Pest vor 1900 nur wenige Bilder zu sehen, die die Betrachtungsweise der jungen Künstler in eine wirklich neue Richtung hätten lenken können. Obwohl ein kon­kreter Einfluß fast völlig auszuschließen ist, lohnt es sich die auf den Parallelismus hinzuweisen, der zwisch­en der ersten Variation des Munkácsy-Bildes Staubiger Weg (1874, erste Ausstellung in Ungarn: 1903) und dem von Simon Hollósy in den 90er Jahren gemalten Bild Zrínyis Ausbruch zu beobachten ist. Es handelt sich um ein besonderes, ungewohntes Pleinair mit den frisch glänzenden Farben der Atmosphärenmalerei: der Rauch und der Staub verwischen die Formen und lock­ern die Konturen auf. Die ungarische intime Landschaftsmalerei hatte in Budapest ab 1870 eine regelmäßige Ausstellungsmög­lichkeit. Die mit jener der Künstler von Barbizon ver­wandte Auffassung von Géza Mészöly und seiner Ge­fährten sowie von László Mednyánszky ergab von Zeit zu Zeit ein überraschend kühnes Pleinair. Manchen Malern, die in den 80er Jahren in Mün­chen studierten oder sich dort ansiedelten, insbesondere Frigyes Strobentz, der auch in der Künstlerkolonie von Dachau geschätzt wurde, gelang es früher, ihre moder­nen Mittel zu entwickeln, als den Künstlern, die dem Hollósy-Kreis angehörten. Bei vielen von ihnen fand neben jenem von Bastien-Lepage auch der Pleinair­Naturalismus von Dagnan-Bouveret Anklang, und zwar nicht nur in der Landschaft, sondern auch in dem mit Licht durchtränkten Glanz der hell getönten Interieure. Obwohl die Gründung später erfolgte als die der Künstlerkolonie von Nagybánya, nahmen die Künstler der Kolonie von Szolnok ihre Tätigkeit wesentlich frü­her auf, als die von Nagybánya. Die sich von den Kon­ventionen losgelösten Künstler, die nach dem Beispiel des österreichhischen Malers Pettenkofen die unga­rische Tiefebene besuchten und schließlich eine we­niger kompakte Gruppe bildeten als die von Nagy­bánya, nahmen mit ihren Werken in den 70er und 80er Jahren an Ausstellungen in Budapest, Wien, München und Paris oft teil. Ihre frische, kleinen Pleinair-Bilder und ihre größeren naturalistischen Kompositionen tru­gen zur Modernisierung des einheimischen allge­meinen künstlerischen Geschmacks gleichsam bei. Die österreischische Tina Blau oder Eugen Jettel, der mit László Paál einen Ausflug nach Holland unter­nahm, waren zusammen mit Rudolf Ribarz Vorboten des sog. Stimmungsimpressionismus. Der führende Meister dieser Stilrichtung Theodor von Hörmann kann jedoch weniger als Olga Wisinger-Florian oder ­mit einigen Werken - Anton Romako als ein Vorbild der Ungarn bezeichnet werden. In Ungarn konnte man den Werken der maßgeben­den französischen Malerei - mit Ausnahme jener der Künstler von Barbizon - weniger begegnen: die Bilder der großen Meister des Impressionismus gelangten nur durch Vermittlung von Privatsammlern und von Aus­stellungsorganisatoren erst vom Beginn der Jahrhun­derts an nach Budapest. Wie aus den Erinnerungen von István Csók bekannt ist, wurde unter ihren durch die mit 1887 beginnenden Pariser Austellungserlebnisse die Autorität von Bastien-Lepage bald durch Puvis de Chavannes erschüttert - ein Beweis dafür ist Ferenczys Szentendreer Periode. In der Weltausstellung von 1889 konnten sie endlich auch einige impressionistische Bilder sehen, die kühne Vielfältigkeit des Gipfels blieb vor ihnen jedoch noch lange Zeit verborgen: sie blieben von den wirklich bedeutenden Ausstellungen immer aus. Als Vorläufer gelten noch solche kleinere Meister, deren Lebenswerk erst vor kurzem rekonstru­iert werden konnte. Zu ihnen gehören F. Bazille, G. Caillebotte oder der naturalistische J-Ch. Cazin und J. A Muenier. Die ausländischen Künstler, die jeweils andere Kulturkreise und Traditionen nach Paris mit­brachten, trugen zum bunten Gesamtbild das ihre ebenfalls bei - man denke nur an die jeweils anders gearteten Werke der damals in der französischen Hauptstadt tätig gewesenen skandinavischen, italieni­schen oder osteuropäischen Maler, von denen übrigens ziemlich viele auch in Ausstellungen in München und Budapest gezeigt wurden. Die mit den Franzosen durch mehrere Fäden verbundenen Holländer und Bel­gier ließen sich in Budapest in einer auffallend großen

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