Nagy Ildikó szerk.: ARANYÉRMEK, EZÜSTKOSZORÚK, Művészkultusz és műpártolás magyarországon a 19. században (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 1995/1)

TANULMÁNYOK / BEITRÄGE - BOROS Judit-SZABÓ László: Munkácsy Mihály hazai ünneplése, temetése és hagyatéka

Gemahlin von Rubens. Später ließen sich die Teilnehmer im Atelier des Photographen György Klösz photographieren, um Munkácsy ein Erinnerungsalbum schenken zu können. Am nächsten Tage, am 23. Februar, organisierte der Harmonia-Kreis ein Konzert, wo Munkácsy und Franz Liszt zusammen gefeiert wurden. „Die beiden großen Künstler unterhielten sich viel gemeinsam während der Pausen, indem sie lächelnd ihre Büsten betrachteten, die aus einem von südländischen Pflanzen gebildeten Hain hervorragend den Saal schmückten." Am 24. Februar hat dagegen die Gesellschaft der Schriftsteller und Künstler einen Abend zu Ehren Munkácsys gegeben. Auch hier fehlte nicht die Büste des Malers, und als Zugabe hat man neben den früheren Bildern von Munkácsy auch ein Bild von Elek Szamossy, des ersten Meisters, ausgestellt. Nach der Ankunft des Munkácsy Ehepaares deklamierte József Komócsy sein Gedicht mit dem Titel „Isten hozott" (Herzlich willkommen), dann hat während des Abendessens Mór Jókai ein Kapitel seines Romans mit dem Titel „Szeretve mind a vérpadig" (Geliebt ganz bis zum Schafott) vorgelesen und er sagte auch einen Trinkspruch. An demselben Tage gelangte zu Munkácsy der offizielle Brief des Kultusministers, Ágoston Trefort, in dem er ihn ersuchte, für die Ungarische Akademie der Wissenschaften aus der Geschichte der ungarischen Literatur ein größeres Bild zu malen, sowie um die Zierden der Ofener Krönungskirche mit einem Altarbild zu vermehren. Er sprach weiterhin seine Hoffnung aus, daß eines der zukünftig zu errichtenden akademischen Ateliers jederzeit zur Verfügung von Munkácsy stehen werde, „damit er an den Werken arbeiten könne, die unsere öffentlichen Gebäude zu verschönern, und ihren Wert zu erhöhen berufen sein werden". Zwischen dem 25. und 27. Februar absolvierte das Munkácsy Ehepaar Besuche und sie nahmen an kleinen Empfängen teil. Am 2. März reisten sie mit einem glänzenden Geleit nach Munkács. Außer den Verwandten gingen, unter anderen, auch Károly Telepy, Ferenc Pulszky, Jenő Rákosi, Pál Vágó, Gusztáv Keleti, Adolf Huszár mit ihnen. Mór Jókai folgte der Gesellschaft am nächsten Tage. Nach ihrer Rückkehr hatte die Festlichkeitsserie noch zwei erwähnenswerte Momente: das zu Ehren Munkácsys organisierte Parlamentsfestessen und der Besuch der Abordnung der Stadt Budapest bei dem Munkácsy Ehepaar. Bei dem am 10. März stattgefundenen Festessen, welches im am ersten Stockwerk des Europa Hotels befindlichen Prunksaal organisiert wurde, gab es 100 Gedecke. Ágoston Trefort sprach den ersten Trinkspruch, indem er den König, als den ersten Protektor der Künste, hochleben ließ. Munkácsy sagte im Namen der ungarischen Kunst Dank für den wunderbaren Empfang, der ihm in den vergangenen Wochen zuteil geworden war. Schließlich gab Jókai seinem Wunsch Ausdruck, daß „wie sehr es der ungarischen Nation würdig wäre, wenn das Bild der Landgründung unserer Vorfahren zur Gelegenheit des Millen­niumfestes durch den Pinsel von Munkácsy verewigt werde, welches Gemälde berechtigterweise im großen Saal des zu dieser Zeit für alle Fälle schon fertig sein werdenden neuen Parlamentsgebäudes Platz nehmen könnte". Vor ihrer Abreise empfing das Munkácsy Ehepaar auch die Abordnung der Hauptstadt, die unter der Leitung des Oberbürger­meisters Károly Rath Munkácsy die Ehrenbürgerurkunde überreichte. DIE BEERDIGUNG VON MIHÁLY MUNKÁCSY 3 „Es ist vollbracht ... Weit in der Fremde fiel ein Stern hinab, es erlosch eine Fackel und ein magischer Pinsel blieb verwaist, der während kaum drei Jahrzehnten einen für ein Jahrtausend geltenden Ruhm, eine nie verjährende ewige Unsterblichkeit der ungarischen Kunst sicherte!..." - mit diesen Worten verabschiedete das Blatt der Gesellschaft für Bildende Kunst, die Műcsarnok (Kunsthalle) den am 1. Mai des Jahres 1900 verschiedenen Mihály Munkácsy. Die Todesnachricht hat die öffentliche Meinung nicht unerwartet betroffen, die seit Jahren andauernde schwere Krankheit des Malers war allgemein bekannt gewesen. Dem letzten Willen des Malers entsprechend wurde er im heimischen Boden beigesetzt. DIE VORBEREITUNGEN DES BEGRÄBNISSES Mihály Zsilinszky, Staatssekretär des Ministeriums für Religion und Unterrichtswesen, ein Verwandter von Munkácsy, schlug vor, daß der Maler der als der Tote der Nation betrachtet werde, daß er nach Hause gebracht und mit entsprechender Pracht beerdigt werde. In der Abwesenheit des Kultusministers, Gyula Wlassics, doch mit seinem Einvernehmen, wurde die die Beerdigung vorbereitende Kommission ernannt, in der die meist namhaften Politiker, Aristokraten des Zeitalters, sowie Kirchenfürste und Künstler teilnahmen. Am 5. Mai verkündigte Albert Berzeviczy, der Vizepräsident der Ungarischen Gesellschaft für Bildende Kunst, an der Sitzung der Kommission, daß die Gesellschaft die neue Kunsthalle als Platz der Totenbahre anbietet, und daß die Kommission die Organisierung des Begräbnisses auf sich nimmt. Ebenfalls verkündigte er, daß am 3. Mai eine Geld-Sammeln zur Errichtung einer Munkácsy-Statue begonnen hat. An diesem Tage ist der Sarg Munkácsys am Ostbahnhof angelangt, dann wurde der den Sarg enthaltende Waggon zum Westbahnhof hinübergezogen. Der Sarg wurde um elf Uhr am Abend mit einer Fackeln tragenden Festbegleitung in die Kunsthalle hinübergebracht. Am 6. Mai wurde Munkácsy im Statuensaal der Kunsthalle aufgebahrt. Alajos Stróbl und János Fadrusz haben, mit der Beteiligung der Schüler der Kunstschulen, einen mächtigen, mit schwarzem Tuch eingezogenen Katafalk auf die äußere Treppe der Kunsthalle gestellt, auf dessen pyramidenartigem Bauwerk eine treue Nachbildung des römischen Sarkophags

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