Jávor Anna szerk.: Enikő Buzási: Ádám Mányoki (1673–1757), Monographie und Oeuvrekatalog (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 2003/2)

OEUVREKATALOG - C. Irrtümliche und nicht nachprüfbare Zuschreibungen (C. 338-413)

1740, und er verließ Dresden 1741. Im selben Jahr tauchte aber aus der Sammlung Wallenstein das Dresdner Bild auf, das die lokale Tradition für das Bildnis Thieles und eine Arbeit Mányokis hielt. Diese Tradition dürfte zur Hälfte wahr sein: Das einstige Bildnis der Dresdner Sammlung könnte tatsächlich Thiele dargestellt haben (vgl. Johann Christian Fiedlers Bildnis von Thiele, Stübel 1914, Frontispizbild), aber es war wohl nicht die Arbeit Mányokis, sondern die seines Schülers Grooth, der viel weniger bekannt war und in Dresden bald vergessen wurde. Dieser Zusammenhang zwischen den Tatsachen und dem Bild kann durch die malerischen und Detaillösungen sowie durch kompositionelle Eigenarten von Grooths neuerdings bekannt gewordenen Werken untermauert werden (Mann mit Kniegeige, signiert, datiert 1739?, früher als Kupezky, Budapest, Museum der bildenden Künste; Bildnis Jakob Wessel, um 1740, Stuttgart, Württembergisches Landesmuseum, vgl. Gosztola 1989). Am Dresdner Thiele-Bildnis sticht die übertriebene Modellierung des Gesichts ins Auge, was von der sonst glatten, homogenen Oberflächengestaltung markant abweicht. Heute läßt sich nicht mehr entscheiden, ob dies einer nachträglichen Stärkung oder dem Übereifer des Anfängers zuzuschreiben ist. Es ist bemerkenwsert, daß in Grooths Stuttgarter Bildnis, in der Darstellung Thieles sowie in einem weiteren Bild, das sich mit Mányoki in Zusammenhang bringen läßt, im Porträt des Louis Clauce (B. 245), dasselbe Motiv der Handhaltung des nach vorn weisenden rechten Arms wiederkehrt. LITERATUR: Woermann 1887, 649, Nr. 2058 (Mányoki, Männliches Bildnis, nach der Meinung von G. O. Müller das Bildnis von J. A. Thiele); Woermann 1892, 658-659, Nr. 2058 (dasselbe); Woermann 1896, 667, Nr. 2058 (dasselbe); Woermann 1902, 660, Nr. 2058 (dasselbe); Woermann 1905, 658, 2058 (dasselbe); Woermann 1908, 662, Nr. 2058 (dasselbe); Katalog Darmstadt 1914, 308, Nr. 173 (Mányoki, Bildnis J. A. Thiele); Biermann 1914, 237, Abb. 378 (Mányoki, Bildnis J. A. Thiele); Stübel 1914, 7/Anm. 2, 8, 50 (Mányoki, Männliches Bildnis, J. A. Thiele?); Katalog Dresden 1916, 209, Nr. 2058 (Mányoki, Bildnis eines Herrn in schwarzem Rock, vermutlich J. A. Thiele); Katalog Dresden 1920, 213, Nr. 2058 (dasselbe); Lázár 1926, I, 99, Nr. 23; Katalog Dresden 1927, 209, Nr. 2058 (dasselbe); Thieme-Becker XXIV, 1930, 46; Lázár 1933, 78-79, Tafel LXXV/b (Bildnis J. A. Thiele; er bezieht Hagedorns Erwähnung von Mányokis Porträt auf dieses Bild); Thieme-Becker XXXIII, 1939, 24 (Mányoki, Bildnis J. A. Thiele); Bottyán 1952,18; Ebert 1963, 40, Nr. 2058 (Mányoki, Herr in schwarzem Rock, vermutlich J. A. Thiele); Bernhardt-Martin-Rogner 1965, 99 (Mányoki, Herr in schwarzem Rock); MűvLex III, 1967, 237 (Mányoki, Bildnis J. A. Thiele); Hopp 1973, 741 (Mányoki, Bildnis J. A. Thiele); Hopp 1973a, 156 (Mányoki, J. A. Thiele); Marx 1985, 83/Anm. 43; Dictionary of Art XX, 1996, 351 (Mányoki, Bildnis J. A. Thiele, Garas). VÁRADY, László (17. Jahrhundert) Laut Beschriftung aus der Siebenbürger Linie der Familie. 1693 (1699?) Öl, Leinwand, 98 x 76 cm Betliar, Museum Inventarnummer: 88 Beschriftet (auf dem Brief in seiner Hand): „Ladislaus Váradv S. C. ... Matt. Cam. Hung. Consiliar et V...iner Provin. Regior (?) General ... Caes. M[aiesta]tem in Transilvaniam Ableg: Comissar. An. 1693 [oder 9]" Provenienz: Krasznahorka (Krásna Hôrka), Schloß Andrássy In lebhaften Farben gemaltes, kraftvoll gestaltetes Bildnis einer Ahnengalerie, laut Beschriftung aus den 1690er Jahren. Der Dargestellte lebte im 17. Jahrhundert und bekleidete verschiedene Amter teils in Siebenbürgen. Das Stück stammt aus derselben Folge wie das Bildnis der Zsófia Serédy und wurde infolge Fehldeutung des Namens als Bildnis des László Serédy veröffentlicht. In der Literatur wird es (laut Anna Petrová-Pleskotová aufgrund der Bestimmung von József Mihalik) als ein fragliches Werk von Mányoki erwähnt. Der Autorschaft Mányokis widersprechen aber sowohl die Malweise als auch die Entstehungszeit des Bildes. LITERATUR: Ucníková 1980, 69, Gkp. 543 (als Bildnis László Serédy, möglicherweise Mányoki); Petrová-Pleskotová 1983, 24 (als Bildnis László Serédy, Mányoki?). C. 382 VAY, Ádám (1654-1719) Zwischen 1682 und 1685 Oberst im Dienst des Fürsten Imre Thököly, dem Führer eines Aufstandes gegen Habsburg, dann ab 1686 Anhänger des Kaisers. 1687 Landtagsabge­ordneter des Komitats Szabolcs. 1700 gehörte er zur Umge­bung von Franz II. Rákóczi, 1701/02 in Wiener Neustadt eingekerkert. 1703 schloß er sich dem Rákóczi-Freiheits­kampf an. Der Fürst erhob ihn zu seinem Hofmarschall und beförderte ihn zum General. Ab 1704 Mitglied des Hofrats, 1705 des Senats, Kommandant der Burg Munkács. 1711 folgte er Rákóczi nach Danzig in die Emigration. LITERATUR: Köpeczi-R. Várkonyi 1976, 530; Heckenast 1993, 78. Öl, Leinwand Verbleib unbekannt Ganzfiguriges Ahnengalerie-Bild eines ungeschulten einheimischen Meisters, das an das Niveau der Werke Mányokis bei weitem nicht heranreicht. Die Zuschreibung entbehrt jeglicher Grundlage. Das Bild wurde zuerst von Lajos Hopp als ein Werk Mányokis aus dem Besitz des Museums Rákóczi von Sárospatak veröffentlicht. In der dortigen Sammlung läßt sich aber das Gemälde genausowenig nachweisen wie in deren Mutterinstitution,

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