Jávor Anna szerk.: Enikő Buzási: Ádám Mányoki (1673–1757), Monographie und Oeuvrekatalog (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 2003/2)

Vorwort

48. Ádám Mányoki: Prinzessin Maria Josepha Sobieska, geb. Wessotowska, 1713 (Ausschnitt, während der Restaurierung) Budapest, Ungarische Nationalgalerie (A. 150) die Bezeichnungen, wie sie in den Quittungen und in den In­ventaren stehen, noch Fragen offen. Unter den Ergebnissen, die sich aus der Verbindung verschiedener Quellenangaben gewin­nen lassen, bleiben deshalb auch weiterhin einige, die bis zum Auftauchen neuer Anhaltspunkte nur bedingte Gültigkeit haben. Die Bildnisse der polnischen Damen, die in der Rechnung von 1713 aufgezählt sind, werden in den Inventaren als Brust­bilder („Bfrustbildl") bezeichnet, und zwar von den gleichen Maßen - „1 Elle 8 Zoll - 1 Elle 2 Zoll" 18 -, die aber nicht nur für diese elf Bildnisse kennzeichnend sind. Laut Angaben der Inventare haben weitere sieben, als Mányoki geführten Porträts diese Maße, wobei die Dargestellten - mit zwei Ausnahmen (A. 117, 128) - ebenfalls zum polnischen Hof gehörten. (A. 62, 86, 110, 127, 144) Dieser Umstand läßt darauf schließen, daß sich die ersten Aufträge von August dem Starken nicht nur auf die aus der Rechnung von 1713 bekannten Bildnisse und auch nicht nur auf das Bildnis der im Kloster weilenden Fürstin Lubomirska beschränkte, die Mányoki in seinem zitierten Ge­such von 1735 unter seinen frühesten Arbeiten erwähnt. (A. 89) Dies wird auch dadurch untermauert, daß dem Maler schließ­lich in Warschau gegenüber der Endsumme der Rechnung („230 Ducaten") etwa das fünffache ausgezahlt wurde. 19 Der Preis der Bildnisse war einheitlich 18 Dukaten, ausgenommen das Bildnis von August dem Starken, für das in der Rechnung 50 Dukaten angegeben werden. Als Standort bezeichnen die Inventare bei all diesen Bildnissen das Schloß Pillnitz. Derselbe Standort ist bei der anderen größeren Einheit, den sechs Bildnissen der Leip­ziger Quittung von 1715 angegeben (A. 33, 34, 35, 88,106,138), ferner beim Eintrag bezüglich des Bildnisses der Maria Hen­riette von Schilling, einer Hofdame der Prinzessin Henriette Agnes von Anhalt-Dessau (A. 148). Uber die letzteren Bilder ist nur soviel bekannt, wie die Inventare und die Rechnungen ver­raten, daß nämlich die Bildnisse in zweierlei Maßen ausgeführt wurden - „1 Elle 7 Zoll -1 Elle 1 Zoll" bzw. „1 Elle 9 Zoll - 1 Elle 3 Zoll" 20 -, durchgehend im Brustbildformat, was in Wirk­lichkeit - wie bei den früher angegebenen Maßen - Halb­figurenbildnisse bedeutet. Daß dem so ist, bestätigt ein angenommenes Stück dieser Folge, das Bildnis der Erdmuthe Sophie von Dieskau, der Gattin des Hofmarschalls Loß. (A. 34) Dieses Bildnis gelangte Anfang des 20. Jahrhunderts in die Eremitage und wurde im Lauf der Zeit mit dem Namen Pesne verbunden. Ich halte es außer wegen einiger bezeichnender Details in erster Linie aufgrund der Angaben im Inventar für eine Arbeit Mányokis und als solche für das einzige erhaltene Stück der Folge von 1715. Bei Mányokis weiteren sieben Bildern, die gleicherweise als in Pillnitz befindlich verzeichnet sind (A. 17,21, 74, 77,87,166,181), stehen ebenfalls die zweierlei oben angeführten Bildmaße. Mangels näherer Angaben kann man nur vermuten, daß diese eventuell mit jenen Bildnissen iden­tisch sind, die in der Dresdener Rechnung des Malers vom 10. Juli 1715 zusammenfassend angeführt sind. Die Quelle gibt den Titel der Werke nicht an, sondern teilt nur mit, daß sie im Vor­jahr in Dresden ausgeführt worden sind und daß die Belohnung dafür einheitlich 50 Dukaten pro Stück war. Es spricht jeden­falls für diese Annahme, daß es unter den Werken Mányokis in den Inventaren sonst keine Einheit größeren Umfangs gibt, die aufgrund der Maße als zusammengehörig zu betrachten wäre 49. Ádám Mányoki: Prinzessin Maria Josepha Sobieska, geb. Wessolowska, 1713 Budapest, Ungarische Nationalgalerie (A. 150)

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