Jávor Anna szerk.: Enikő Buzási: Ádám Mányoki (1673–1757), Monographie und Oeuvrekatalog (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 2003/2)

OEUVREKATALOG - A. Signierte, archivalisch belegte und durch Nachstiche bekannte Werke (A. 1-229)

A. 130 RÁDAY, Baron Gedeon (1713-1792) Sohn des Pál Ráday und der Klára Kajali. Schriftsteller. Studienreise in Deutschland, 1731/32 in Berlin, danach Studium an der Frankfurter Universität. Nach dem Tod seines Vaters 1733 Rückkehr nach Ungarn. Von da an beschäftigte er sich mit den Angelegenheiten seiner Güter, schrieb Gedichte, förderte die Literatur und organisierte durch seine weitverzweigte Korrespondenz das literarische Leben. Er bereicherte die Familienbibliothek in bedeutendem Maße. Er war ein Freund des Schriftstellers Ferenc Kazinczy. LITERATUR: MÉL II, 458. Das Bildnis von Gedeon Ráday ist erwähnt in einem Brief Ferenc Kazinczys an Károly György Rumy vom 8. September 1813: „Ich hoffe, Sie haben sich in dem Sali die in Tuschmanier gemahlten Tableaus, u. die Bilder von Paul, von Gedeon I. u. Gedeon II. zeigen lassen. Die ersten sind von Mányoki [...]" (im Original deutsch). Eine andere Bemerkung Kazinczys über Gedeon Ráday hängt ebenfalls mit diesem Bild zusammen. Er meinte, „die Farbe seiner Augen waren in seinen fortgeschrittenen Jahren anders als zu seiner Kindheit, denn im Bild Mányokis, das in Pécel hängt, haben seine Augen eine andere Farbe, aber von Mányoki ist es nicht anzunehmen, daß er sich darin geirrt haben könnte" (im Original ungarisch). (Kazinczy 1884) LITERATUR: Kazinczy 1884,14; Kazinczy, Briefwechsel XI, 1901, 47; Gálos 1953, 271; Zsindely 1955, 219; Zsindely 1956, 266; Hopp 1973, 739; Hopp 1973a, 141; T. Csanak 1978, 553; Kunst in Ungarn 2001, 366. A. 131 Farbtafel 52 RÁDAY, Pál (1677-1733) Sohn des Gáspár Ráday und der Rosina Liberchen. Leiter der Diplomatie während des Freiheitskampfes von Rákóczi. Kanzleidirektor. Begann seine Juristenlaufbahn nach 1695 als Komitatsnotar. 1697 Sekretär des Banus von Kroatien Simon Forgách, 1699 Notar des Komitats Nógrád, 1703 innerer Sekretär von Franz II. Rákóczi. 1707 Vizekanzler von Siebenbürgen, Auditor der Adligen Gesellschaft, 1709 Leiter der Kriegskanzelei. Publizist, Verfasser mehrerer Manifeste. Während des Freiheitskriegs Herausgeber des Blattes Mercurius Veridicus. Als Gesandter Rákóczis versah er in den Jahren des Freiheitskampfes mehrfach wichtige diplo­matische Aufgaben. Er ging mit Rákóczi in die Emigration nach Polen. Von dort kehrte er 1711 mit besonderer Erlaubnis heim. Karl VI. (III.) ernannte ihn zum Assessor der Königlichen Gerichtstafel. Zwischen 1712 und 1729 vertrat er als Landtagsabgeordneter des Komitats Nógrád in erster Linie die Interessen der Protestanten. Er war ein guter Bekannter von Mányoki, während seines zweiten Ungarnaufenthalts ein wichtiger Förderer des Malers. LITERATUR: MÉL II, 460; Ráday-Gedenkbuch 1980. 1724/1725 Öl, Leinwand, 90x73 cm Budapest, Sammlung Ráday des Evangelisch-Reformierten Kirchendistriktes an der Donau Beschriftet (auf dem Couvert in seiner Hand): „A Monsieur Monsie[ur] Ádám Mányoki Pr. Vie[nne] à dresden." Auf dem Blindrahmen: „Nr. 15" Provenienz: im Besitz der Familie Ráday, zunächst in Pécel, dann in Aszód und schließlich im Schloß Ráday von Iklad Restauriert: 1953/54, György Kákay Szabó Halbfigur in pelzverbrämtem und reich verschnürtem dunklen, gräulichgrünen Kleid, die Rechte in die Hüfte gestemmt. Der Gürtel und der Armelaufschlag sind rot. Rechts eine mit gemustertem roten Samt gepolsterte Stuhllehne, dahinter die Konturen des Familienwappens. Im Hintergrund ockerfarbener Vorhang. Unter den erhaltenen Arbeiten Mányokis aus Ungarn ist dieses Porträt durch seine Farbzusammenstellung sowie durch die Gestaltung der Formen und der Draperien wohl das schönste, aber jedenfalls das anspruchsvollste Werk. LITERATUR: Kazinczy 1827, II, Heft 6; Keleti 1867, 442; Katalog Budapest 1876,18; Cs. r. i. AÉ X, 1876,155; I. A. Századok 1876, Heft VI, 504; Kazinczy 1884, 31; Kazinczy, Briefwechsel XI, 1901, 47; Nyári 1906, 258 („Rhédey-Bilder in Aszód"); Katalog Budapest 1913,12, Nr. 14; Lázár 1926, II, 471, 474, Nr. 73; Kende 1929, 4; Thieme-Becker XXIV, 1930, 46 (datiert zwischen 1724 und 1731); Tragor 1930,146; Lázár 1933, 52-53, Tafel XLVIII/a (auf 1726/1727 datiert); Bottyán 1952,17; Katalog Budapest 1953, Saal II; Gálos 1953, 271; Zsindely 1954, 271; Garas 1955, 20, 233; Zsindely 1956, 266; Mányoki Gedächtnisausstellung 1957, 6, 10, Nr. 7; MűvLex III, 1967, 237; Kunst in Ungarn 1970, 285; Hopp 1973, 739; Hopp 1973a, 141; F. Csanak 1978, 553; Kunst in Ungarn 1983, 258; Dictionary of Art XX, 1996, 350 (Garas); Kunst in Ungarn 2001, 366. A. 132 Farbtafel 53 RÁDAY, Klára, geb. Kajali (1690-1741) Tochter des Pál Kajali (1659-1710), Notar des Komitats Nógrád, Senator von Franz II. Rákóczi und Generalauditor des Freiheitskrieges. Verheiratet mit Pál Ráday. LITERATUR: Beliczay 1980; Heckenast 1993, 74. 1724/25 Öl, Leinwand, 90,5x73 cm Budapest, Sammlung Ráday des Evangelisch-Reformierten Kirchendistriktes an der Donau Provenienz: im Besitz der Familie Ráday, zunächst in Pécel, dann in Aszód und schließlich im Schloß Ráday von Iklad Am Blindrahmen: „Nr. 16" Restauriert: 1953/54, György Kákay Szabó Halbfigur in reich verschnürtem dunklem Mieder, dunkelgrauem Rock und weißer Schürze. Die Hemdsärmel sind von veilchenfarbenen Schleifen

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