Jávor Anna szerk.: Enikő Buzási: Ádám Mányoki (1673–1757), Monographie und Oeuvrekatalog (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 2003/2)
OEUVREKATALOG - A. Signierte, archivalisch belegte und durch Nachstiche bekannte Werke (A. 1-229)
A. 100 Abb. 104 MARIA JOSEPHA Erzherzogin von Osterreich, Königin von Polen und Kurfürstin von Sachsen (1699-1757) Tochter Kaiser Josephs I., (1678-1711) und seiner Gemahlin Wilhelmine Amalie geb. Prinzessin von Braunschweig-Lüneburg (1673-1742). 1719 vermählt mit dem Kurprinzen Friedrich August von Sachsen (später König August III. von Polen und Kurfürst Friedrich August IL von Sachsen). LITERATUR: Hamann 1988, 322-323. 1731 Öl, Leinwand, 85x67 cm Ehemals München, Residenzmuseum Inventarnummer: Res.Mü. G. 257 Provenienz: Residenz München, nach 1918 im Residenzmuseum Kriegsverlust Catalogus ... Residence zu München, 1770.: „No. 1244. Manyocki, Maria Josepha, Friderici Augusti des driten Königs in Pohlen gemahlin, in halber figur. L[einwand] 2 Schuh 8 Zoll - 2 Schuh 1 l Á Zoll" Die Beschreibung des Bildes bei Feulner: „Brustbild von vorne. In weißgelbem Kleid mit blauem Hermelinmantel. An der Korsage und im Haare Brillantenschmuck. Auf einem Tische links Krone. Hintergrund gelbe Draperie. Oval umrahmt." Die letzte Bemerkung ist irrtümlich. Nach dem 1937 aufgenommenen Foto des Gemäldes sowie nach der einstigen Beschreibung im Verzeichnis der Residenzverwaltung (Bayerische Verwaltung der Staatlichen Schlösser, Gärten und Seen) war das Bild rechteckig. Feulner verwechselt das Format vermutlich mit der folgenden ovalen Kopie aus der Zeit um 1750 (A. 100/a). Bildnis im gemalten Oval, die Erzherzogin trägt nach Lázárs Beschreibung ein goldgesticktes Kleid mit rotem Hermelinmantel um die Schultern. Mányoki schuf das Bild vermutlich als Kopie nach einem Bildnis der Kurfürstin, das um 1719 noch in Wien ausgeführt wurde. Maria Josepha erscheint hier mit dem Erzherzogshut als Erzherzogin, das Vorbild muß also noch aus der Zeit vor ihrer Heirat mit dem Kurprinzen von Sachsen stammen. Dafür spricht auch das Alter der Dargestellten, das etwa mit dem des Repräsentationsporträts von Silvestre von 1719 übereinstimmt (Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister, Gal.-Nr. 771). Mányokis Darstellung entstand laut Register des Residenzmuseums 1731 in Dresden, die Quelle dieser Angabe ist aber nicht bekannt. Die vermutlich traditionelle Datierung entspricht insofern dieser Schaffensperiode Mányokis, als er um diese Zeit das Brustbild Karls VI. im Dresdner Hof ablieferte (A. 68), dem ebenfalls eine Wiener Vorlage zugrundelag, deren formale Merkmale auf eine Arbeit von Johann Gottfried Auerbach oder seiner Werkstatt schließen lassen. Eine weitere Kopie des Bildnisses der Maria Josepha, die noch diese Komposition bewahrt haben könnte, ist in Mányokis Nachlaßinventar verzeichnet. (A. 101) LITERATUR: Feulner 1924, 59-60, Nr. 257; Lázár 1926,1, 99, Nr. 35 (Kinderporträt, 1723, Wien); Lázár 1927, III, 41; Thieme-Becker XXN, 1930, 46 (1723, Wien); Lázár 1933, 71, 128, Tafel LXVI; MűvLex III. 1967, 237; Brunner 1977, 93 (die beiden, in Feulners Katalog veröffentlichten Bilder - das Bildnis der Maria Josepha und das der Maria Anna - befinden sich seit 1945 nicht mehr im Residenzmuseum); Schweers 1994, Th. 1/3, 1158 (als im Residenzmuseum befindlich veröffentlicht). a. Deutscher Maler um 1750 Öl, Leinwand, 85x68 cm München, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek Inventarnummer: 3311 Ovales Porträt. Die Erzherzogin trägt ein goldgesticktes, silbergraues Kleid mit blauem Hermelinmantel. Rechts von ihr der österreichische Erzherzogs hut. Im Hintergrund zur Seite gezogener bräunlichroter Vorhang, rechts Ausblick auf eine Landschaft mit Zypressen. In den Farben etwas abgewandelte Kopie von Mányokis obigem Bildnis. UNVERÖFFENTLICHT A. 101 MARIA JOSEPHA Erzherzogin von Osterreich, Königin von Polen und Kurfürstin von Sachsen (1699-1757) Eine unvollendete Kopie ihres Bildnisses, die sie als Kurprinzessin darstellt, ist im Inventarverzeichnis (1757) und im Versteigerungskatalog des Mányoki-Nachlasses (1758) angeführt: Fol. 28v: „No. 37. Ihro Königl. Mait. der Höchst Seel. Königin als Chur Prinzessin ohnaus geferttigte Copie von H. Defuncto -12 g.-" Fol. 194v: „No. 37. Ihro König. Majt. der Höchst Seel. Königin als Chur Prinzessin ohnaus gef . Copie von H. Defuncto -1 rth. 8. g.-" Fol. 131:. „131.1. Maj. die Höchstseel. Königin ab eod." [Mányoki] Unvollendete Kopie der Kurprinzessin aufgrund eines Bildnisses aus der Zeit zwischen 1719 und 1933. QUELLE: SächsHStA, Amt Dresden Nr. 1271. LITERATUR: Stübel 1914, 8/Anm. 2; Lázár 1927, III, 44, 47, Nr. 173; Lázár 1933, 71/Anm. 1; Buzási 1999, 186,188.