Veszprémi Nóra - Jávor Anna - Advisory - Szücs György szerk.: A Magyar Nemzeti Galéria Évkönyve 2005-2007. 25/10 (MNG Budapest 2008)
STUDIES - Gyöngyi TÖRÖK: Die Madonna von Toppertz, um 1320-30, in der Ungarischen Nationalgalerie und das Phänomen der beweglichen Christkindköpfe
12-13. Christkindkopf der Madonna von Rießdorf lichkeit der Abnahme des Kopfes beabsichtigt. Dass dies auch öfters geschah, macht die dunkle fettig glänzende Oberfläche des Zapfens deutlich, obwohl damit nicht bewiesen ist, dass der Gebrauch, den Kopf des Kindes abzunehmen, mittelalterlich ist. Tângeberg kennt noch mehrere Sitzmadonnen aus der Mitte des 13. Jahrhunderts, wo entweder ein ähnlicher herausziehbarer Christkindkopf vorhanden ist (Ignaberga, Stenestad), oder gerade das Fehlen des Kopfes eine ähnliche Lösung nahelegt (Ravlunda, Selso, Skog). Im Falle vom Kumlinge ist nur der Kopf des Christkindes erhalten geblieben. Tângeberg faßt seine Erklärung 1989 folgendermassen zusammen: „Vielleicht wurden diese Madonnen für bestimmte liturgische Zwecke so ausgeführt, dass die Köpfe der Kinder abnehmbar waren. Insofern würde sich dann die »Anstückung« der Köpfe in diesen Fällen von anderen unterscheiden, dass sie nicht mit Gepflogenheiten der Holzverarbeitung zu erklären sind, sondern eben bestimmten kultischen Zwecken dienten." 14 Tângeberg hat in einer späteren Publikation, von 2006, nun das Bekleiden der Skulpturen mit Textilien, als allgemeine Praxis im 12. und 13. Jahrhundert, als wahrscheinlichste Erklärung für die Abnehmbarkeit der Köpfe von Madonnen und Christkindern gehalten." Immerhin ist er sich dessen bewußt, dass man nicht für alle Beispiele eine gemeinsame Erklärung finden kann. Schließlich hält Ulrike Bergmann bei der niedersächsischen stehenden Heiligen oder Muttergottes, um 1280/90, im Schnütgen Museum, den abnehmbaren Kopf, der auf einem langen Zap14. Die sog. Dritte Madonna in der Pfarrkirche St. Margarete in Neusandetz (Üjszandec, Nowy Sa^cz), um 1330^40