Király Erzsébet - Jávor Anna szerk.: A Magyar Nemzeti Galéria Évkönyve 1997-2001, Művészettörténeti tanulmányok Sinkó Katalin köszöntésére (MNG Budapest, 2002)

TANULMÁNYOK / STUDIES - Sigrid NAGY: Das kleine Andachtsbild und die Beuroner Kunstschule

E. (gegr. 1912). Weitere Niederlassungen wurden in Cincinnati (1837) und in New York (1850) gegründet. Sortiments-, Kunst­und Devotionalienhandlungen in all diesen Orten sicherten zusätzlich den Absatz der Verlagsproduktc. Noch um 1900 war die Verlagsanstalt Benziger & Co eines der weltweit bedeutendsten Unternehmen, das Andachtsbildchen in vielen Sprachen verlegte. In seinem Werk über das kleine Andachtsbild bemerkte Spamer über die Verlagsanstalt Benziger: „Wohl hat der Verlag auch dem Beuroner Bild gelegentlich Eingang gewährt". 54 Für den Anfang des 20. Jahrhunderts lassen sich lediglich zwei verschiedene Bildmotive aus der Beuroner Kunstschule im Angebot festmachen, die es jedoch in verschiedenen Ausführungen gab. Unter der Verlagsnummer „4086 Déposé" und der Bezeichnung „Schola art. Beuron" wurde der „Pastor bo­nus" mit dem dazugesetzten Text von Matth. 11,29 als Chromolithographie mit Golddruck auf gekreidetem Papier mit Papierrand (Bild 10,4 x 5,6 cm; Blatt 12,5 x 7,0 cm) verlegt. Im Jahre 1907 wurde es für einen Nettopreis von 3,20 M per 100 Stück gehandelt. Ferner wurde es speziell als Beichtbildchen angeboten. Von diesem Bildmotiv liegen zwei Ausführungen vor. Das eine trägt einen rückseitigen Texteindruck zur Erinnerung an die Primiz des Priesters Anton Six vom 12. Juli 1903 in der Stadtpfarrkirche St. Peter in München; 55 das andere, farblich wesentlich hellere, mit Imprimatur versehen, wurde auf der Rückseite mit einem Text „Aus einer Predigt des Hl. Abtes Bernhard" bedruckt. Diesem Andachtsbildchen wurde zur Verlagsnummer lediglich das Signet von Benziger & Co bei­gegeben. 56 Bei dem zweiten Bildmotiv aus der Beuroner Kunstschule handelte es sich um die „Schmerzhafte Mutter" (Pietà). Im Jahre 1907 war es als Chromolithographie mit Papierrand (11,5 x 7,5 cm) unter der No 3909 B und der No 4177 mit Sterbeablaßgebet bei einem Nettopreis von 3,20 M per 100 Stück bzw. 19,20 M per 1000 Stück im Handel. 1919, also nach dem Weltkrieg, wurde es weiterhin als Trauerbildchen gehandelt. Außerdem war es nun als vierseitiges Bildchen (10,6 x 13,6 cm) in Typographie unter der No 1607 B im Angebot. 57 GESELLSCHAFT FÜR CHRISTLICHE KUNST GMBH, MÜNCHEN Die im Jahre 1900 gegründete „Gesellschaft für christliche Kunst" in München, die bis in die 1930er Jahre eine ständige Ausstellung von Originalwerken zeitgenössischer christlicher Malerei, Bildhauerei und des Kunstgewerbes in München unter­hielt, verlegte in seinem Kunstverlag unter anderem jahrzehnte­lang Gebetbuchbildchcn. Laut dem im Mai 1930 herausgegebenen Andachtsbildchen­Musterkatalog waren damals drei verschiedene Farbdruckbildchcn (11,0 x 7,0 cm) mit der Bezeichnung „Kunstschule Maria Laach" bzw. „Maria Laach" im Angebot: GFCHKM 1285 „Anbetung der Engel" mit zwei Versen des alten Weihnachtskirchenliedes „Es ist ein Ros'..."; GFCHKM 430 „Maria mit Kind" und den dazu gesetzten zwei Zeilen: „Es werden ihn anbeten...Vesp."; GFCHKM 645 „Anbetung mit Engeln" mit dem vierzeiligen Text: „Gedenke, oh Schöpfer...". Das Bildchen zeigt Maria mit ausgebreiteten Armen vor ihrem Kind kniend mit vier anbeten­den Engeln und darüber die Taube des Hl. Geistes. Das vorliegende Exemplar wählte P. Josef Fritsche OSFS zum Andenken an seine Priesterweihe am 25. Mai 1933 in St. Gabriel und Primiz am 28. Mai 1933. 58 DIE POPULARISIERUNG EINIGER BILDMOTIVE: „Sitzende Madonna nach Fiesole" Eins der frühen Reproduktionen der Beuroner Kunstschule - wohl noch vor der Gründung des eigenen Verlages - dürfte die ,Mater salvatoris' nach dem Original des Malermönchs Fra Angelico da Fiesole (1387-1455) sein. Sie wurde als Chromolithographie mit Golddruck auf einsei­tig gekreidetem Papier als Andachtsbildchen (9,0 x 5,7 cm) von der 1849 gegründeten „Literarischen Anstalt" (Buchhandlung Herder) in Freiburg i.Br. verlegt. Es zeigt, umgeben von einem mit stilisierten Blüten ornamentierten Spitzbogenrahmen, die auf einem Purpurkissen thronende Maria mit dem Jesusknaben vor einem zu den beiden Seiten hin gerafften Vorhang. Das Erlöserkind steht segnend auf ihrem Schoß und hält in seiner ausgestreckten linken Hand die sehr große blaue Erdkugel. In der Mitte über beiden schwebt auf einer kleinen Wolke die Heilig-Geist-Taube. Nachdem die Beuroner Kunstschule ihren eigenen Verlag gegründet hatte, führte sie das Bild in den Blattformaten Visit, Kabinett und Oktav als Nr. 38 in photographischer Reproduktion. Jahrzehnte später lief es als Farbdruck (11,8 x 7,5 cm) unter der Bezeichnung „K. Beuron 1024". Ein vorliegendes Bildchen wurde 1934 zum Andenken an ihr Silberjubiläum von der Marianischen Jünglingskongregation Unserer Lieben Frau in Karlsruhe herausgegeben. 59 Im Museum Europäischer Kulturen, Staatliche Museen Berlin befindet sich aus der Sammlung Christa Pieske, Lübeck, ein Gedenkblatt (45,0 x 28,2 cm) mit der Bezeichnung „nach Fiesole, Beuroner Schule". 60 Durch Eindruck ausgewiesen diente es der „Erinnerung an das erste hl. Meßopfer des Priesters Karl J. Brummer in der Pfarrkirche zu Schlierstadt am 6. Juli 1902. Als Chromoxylographie von H. & R. Knöflcr in Wien gedruckt, wurde das Blatt vom Verlag der „St. Norbertus" Buch- und Kunstdruckerei in Wien verlegt. Der 1885 gegrün­dete „St. Norbcrtus"-Verlag war auf religiöse Bilder vor allem in Chromoxylographie (Farbholzschnitt „Knöfler") Chromo­Lithographie und Lichtdruck spezialisiert. Er besaß das General-Debit des Kunstverlages Julius Schmidt in Florenz für Österreich-Ungarn. 61 Dieser 1888 gegründete Kunstverlag war u.a. durch seine Engel- und Madonnenbilder von Fra Angelico bekannt gewor­den, die als „Knöfler"-Farbholzschnitte in exzellentem Druck in verschiedenen Größen in den Handel kamen. Die kleinformati­gen Bilder, die der Verlag herausgab, wurden von ihm speziell für Breviere und Gebetbücher angepriesen. Der Kunstverlag Julius Schmidt verlegte später seinen Sitz nach München, wo er ab 1912 greifbar ist. 62 Sein Verlagskatalog von 1912 führt die Madonna nach Fiesole in drei verschiedenen Blattgrößen als

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