Takács Imre – Buzási Enikő – Jávor Anna – Mikó Árpád szerk.: A Magyar Nemzeti Galéria Évkönyve, Művészettörténeti tanulmányok Mojzer Miklós hatvanadik születésnapjára (MNG Budapest, 1991)
POSZLER Györgyi: „Kisvárosi és falusi Mária-oltárok". Adalékok a szmrecsányi főoltár mesterének működéséhez
Divald vorgetragenen Gesichtspunkte und gemeinsamen Merkmale trat dann ein Meister mit dem von Genthon gegebenen Namen "Meister des Hochaltars von Szmrecsány". Sein Oeuvre wurde bis heute gültigerweise von Dénes Radocsay zusammengestellt, es umfaßt 11 Altäre: die Marienaltäre in Groß-Schlagendorf (Nagyszalók, heute Velky Slavkov), in Zipser Kapitel (Szepeshely, SpiSská Kapitula), in Felka (heute Vel'ká), in Mühlenbach (Malompatak, Mlynica), in Georgenberg (Szepesszombat, SpiSská Sobota), der Hochaltar von Szmrecsány (Smreőany), der Katharinenaltar in Leutschau (Lőcse, Levoőa), der kleine Altar an der Stelle des Gesprenges des Katherinenaltars in Leutschau, die beiden Schreinwände von Alt-Walddorf (Felsőerdőfalva, Stará Lesná) und zwei Giebel von Liptószentjános (Liptovsky Ján). Hier kann man die stilistischen Merkmale beobachten, die den Meister charakterisieren und die Werke miteinander verbinden. Die stilkritische Analyse kann man natürlich weiter verfeinern, genaue Kenntnisse wird nur eine auf alle Details eingehende und die ganze Gruppe erfassende Forschungsmethode liefern. Eine wichtige Aufgabe der Forschung ist die Erschließung des Arbeitsprozesses: die Vorstellung der kontinuierlichen, serienmäßigen Zusammenarbeit von Werkstätten oder Zünften, in denen Meister und Gehilfen aus verschiedenen Handwerken beschäftigt waren. Die angemessene Methode kann in diesem Fall nur die komplexe Analyse des Flügelaltars als ganzes sein. Ich habe mich diesmal innerhalb dieses Problemenkreises auf ein kleines Detail beschränkt. Ich untersuchte die Bilder gleichen Themas - Heimsuchung, Verkündigung, Geburt Christi und Anbetung der Heiligen Drei Könige der Altäre aus dem Umkreis des "Meister von Szmrecsány" also der Marienaltäre von Mühlenbach, Felka, Szmrecsány, Groß-Schlagendorf, Zipser Kapitel und Georgenberg - aufgrund der von benutzten graphischen Vorlagen. Es ist allgemein bekannt, daß die Maler dieser Epoche graphische Blätter verwendeten, aber die Verarbeitungsweise dieser Blätter verdient eine nähere Untersuchung. Es führt uns der Methode des Schaffens, dem Mechanismus der Serienproduktion und dadurch der Erkenntnis des gegenseitigen Verhältnisses der Altäre näher. Durch die ausführliche Analyse der obengenannten vier Szenen kann man nachweisen, daß die Meister irgendeine Sammlung der Stiche des Meisters ES besaßen. Im Falle der Bilder des der künstlerischen Qualität nach besten Altars, des Hochaltars von Szmrecsány, wurde ein Bildschema durch die Adaptation mehrerer graphischer Blätter derselben Szene, entsprechend der gegebenen Aufgabe und der Begabung des Malers herausgebildet. Aus der Heimsuchungsszene ergab sich das Schema aus der fast genauen Übernahme eines Stiches (Meister ES, Lehrs 15). In den übrigen Fällen erfolgte die Gestaltung selbständiger. Die Szenen der Geburt Christi und daran anknüpfend der Anbetung der Könige lassen sich noch vorwiegend auf je einen Stich zurückführen (Meister ES, Lehrs 22 und 27). Für die Tafel der Verkündigung hat sich der Maler Motive aus mehreren Vorlagen herausgesucht (Lehrs 8, 9, 10). Diese beim Hochaltar von Szmrecsány ausgearbeiteten Bildschemen wurden von den Malern der Werkstatt als fertige Konstruktionen für alle Altäre der Gruppe übernommen. Die Unterscheide der Bilder berühren nur Details. Diese von der Szmrecsányer Lösung abweichenden Züge beweisen, daß alle an den serienmäßig verfertigten Altären arbeitenden Maler neben den fertig bekommenen Bildschemen auch die zum Vorbild gewählten graphischen Blatter selbst kannten und auf schöpferische Weise benutzten. Gute Beispiele dafür sind das zum Hintergrund der Heimsuchung verwendete Blatt (Lehrs 14) auf den Altären von Felka, Groß-Schlagendorf und Zipser Kapitel, die Marienfigur der Verkündigung auf den Altären von Georgenberg, Zipser Kapitel, und Groß-Schlagendorf, ihr Vorbild ist - im Unterschied zu Szmrecsány - das Blatt Nr. 13 bei Lehrs, oder auf dem Bild von Zipser Kapitel, die über dem Erzengel Gabriel schwebende Figur Jesu nach dem Stich Nr. 9 bei Lehrs; auf den Geburtszenen von Groß-Schlagendorf und Zipser Kapitel kommt die Figur des Hl. Joseph vom Stich nr. 21. (Lehrs), die Vorbilder der Tiere auf der Groß-Schlagendorffer Tafel sind auf dem Stich Nr. 23 (Lehrs) zu erkennen, und das Vorbild zu den Königen Caspar und Balthasar auf der Groß-Schlagendorffer Anbetung findet sich auf Blatt Nr. 24 (Lehrs). Die Abweichungen der Bilder zeigen an, welche der Altäre einander näher oder weiter stehen, die Qualitätsunterschiede deuten darauf hin, welche von den einander nahestehenden Altäre als primär und welche als Kopien und somit als die späteren zu bezeichnen sind. Nach der Analyse der oben genannten Szenen scheinen der Hochaltar von Szmrecsány und die diesen nachahmenden Altäre von Felka und Mühlenbach einander sehr nahe zu stehen. Die Altäre von Zipser Kapitel, und Groß-Schlagendorf bilden eine andere Gruppe, und der Altar von Georgenberg steht mit seinen vielen selbständigen Details gesondert da.