Fehér György szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1992-1994 (Budapest, 1994)

CSOMA ZSIGMOND: Bäuerlicher und kleinadeliger Weintransport und Fuhrleute zwischen dem Vorraum der Ostalpen und dem ungarischen Transdanubien (Kontakte über die Ost-West Grenzen, 17.-bis Anfang des 20.Jh.-s)

Verdienstmöglichkeit für die unternehmenden Bauern und Kleinadeligen. Diese Arbe­it war für die Landwirte und für die Pendelarbeiter günstig. Der Weintransport Hess sich gut in die jährliche Arbeitsordnung einfügen. Mit dem geschickten Tier-Pferde­handel konnten die bäuerlichen Fuhrmänner den Nutzen der Beförderung am Ende des XLX. Jhs. steigern. Die Weinbeförderung stellte eine überregionale wirtschaftliche Verbindung zwis­chen der Steiermark, Westungarn, dem Plattenseeobergebiet — und wegen des Tier­Pferdekaufes — auch mit Kroatien dar. Gegen Ende des XLX. Jhs. wurden die Beförderungen durch die Bauern durch ka­pitalistische Unternehmer, in den Hintergrund gedrägt. Die traditionelle Form des bä­uerlichen Weintransportes wurde von den Weingrosshändlern übernommen. Diese Hessen den Wein gegen Lohn befördern. Zu dieser Zeit war nur mehr der Transport selbst die Aufgabe des bäuerlichen Fuhrmannes. Die Weingrosshändler Hessen den Wein schon mit dem Zug befördern, in diesem Fall musste der Wein vom Fuhrmann nur bis zum Bahnhof gebracht werden. Die bäuerlichen und kleinadeligen Fuhrmänner beförderten immer den Tischwein, Extra- oder Dessertwein jedoch nie. (Wermut und Ausbruch). Die ständigen Abneh­mer der Wein ware die Gasthäuser in den auf dem Weg gelegenen Ortschaften sowie die Gemeinden in der Oststeiermark. Die Beförderung der bäuerlichen Frachten im XIX. Jh. (Wein, Getreide, Obst) ist nicht neu, sondern Ergebnis einer langen Konjunkturphase. Die Route der Weinbeförderung ist wahrscheinlich mittelalterlichen, Ursprungs in ihrer Bevorzugung spiegelt sich der ehemalige Handelsweg der Gutsherrschaften und die familiäre Überlieferung wider. Die Bedeutung dieser Beziehungen wird noch er­höht durch die Tatsache, dass wir sie, nachdem durch das Vorrücken der osmanischen Türken die zwischenstaatlichen Wirtschafts-und-Handelsbeziehungen zerstört wurden, als Beziehungen der verschiedenen Völker untereinander betrachten könne, wie sie sich zwischen Landschaften mit unterschiedlichem Klima entwickeln, wo der Produktion­überschuss der einen Seite Mangelware für die andere ist. So kam es durch die Ar­beitsteilung zwischen den Gebieten mit unterschiedlichem Klima zu einer Angleichung der wirtschaftlichen Gegebenheiten der in diesen Gebieten lebenden ungarischen, steirischen und kroatischen Volksgruppen. Durch diese wirtschaftlichen Beziehungen entstanden auch kulturelle Beziehungen zwischen diesen Völkern, die die Grundlage für das gegenseitige Kennenlernen und Verstehen von Bräuchen und Kultur der einzelnen Volksgruppen sind. Die Weinbeförderung ist ein gutes Beispiel für die Vermittlung der Wirtschaftsgü­ter als bäuerliche Tätigkeit zwischen Ost und West in einem von vielen Nationalitäten bewohnten Gebiet, und für die friedliche Koexistenz der Nationalitäten im südlichen Burgenland (Kroaten, Deutschen, Magyaren) im wirtschaftlichen Leben. Diesen Ge­danken hat schon BEL MÁTYÁS (MATHIAS BÉL) in seiner handschriftlichen Ar­beit aus dem XVIII. Jh. geäussert. 5

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