Pintér János szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1988-1989 (Budapest, 1990)

P. HARTYÁNYI BORBÁLA: Növényleletek a battonya-parázstanyai neolitikus lakótelepen

Pflanzenfunde der neolithischen Wohnsiedlung bei Battonya - Parazs-Gehöft Im südöstlichen Teil des Komitates Békés, zwischen Battonya und Mezőkovács­háza wurden Mitte der 1970-er Jahren Verbesserungsarbeiten verrichtet. Im Laufe der Meliorationsarbeit kamen auch Funde zum Vorschein. Julia G. Szénászky - Ar­chäologin des Munkácsy Mihály Museums in Békéscsaba - begann in 1975 die ar­chäologische Freilegung des Gebietes, in der Nähe des toten Mierescharmes. Den Vermessungen nach erstreckte sich die aus der Mitte des Neolithikums stam­mende Wohnsiedlung über ein mehr als 1 km"2 grosses Gebiet aus und davon wur­den bis jetzt cca 400 m"2fireigelegt. Dei stellenweise 3 m dicke „Teil"- Siedlung bil­dete binnen des Neolithikums den zentralen Teil der sog. „Szakáihát"- und der da­raus entwachsender „Tisza"- Kultur. Sie stand auch mit den in der frühen Epoche der „Vinca"-Kultur des Balkans lebenden Volksgruppen in Kontakt. Aufgrund der C-14 Untersuchungen können wir das Alter der Wohnsiedlung fol­gend bestimmen: Grube Nr. 13:4420 ± 60 v.u.Z., Haus Nr. 4:4330 ± 60 v.u.Z., Haus Nr. 5: 4320 ± 65 v.u.Z., die Schichte neben dem Haus Nr. 5. stammt aus der Zeit 4224 ± 70 v.u.Z. Die Ausgrabungen haben bis jetzt Überreste von Wohnhäusern, Geschirr, Arbe­itsgeräte, Tierknochen sowie zahlreiche Frucht- und sonstige Pflanzenreste zum Vorschein gebracht. Die Pflanzenreste sind mit Erde vermischt von 51 Plätzen hochgekommen. Unter den zahlreichen Funden waren nur wenige Pflanzenarten. Unkrautsamen fanden wir in kleiner Menge, wahrscheinlich sind sie schon früher zu Staub gewor­den. Unter den, von 51 Plätzen gesammelten Fundkomplexen kam in 33 Funden Tri­ticum monococcum, in 36 Triticum dicoccon, in 27 Hordeum vulgare var.nudum, in 15 Lathyrus sativus, in 15 Lens culinaris in 9 Pisum sp. und in einem Fund Linum usitattisimum vor. Fruchtüberreste des Linum usitattisimum und Pisum sp. sind im Karpatenbecken an diesem Ort das erste Mal zum Vorschein gekommen. Unter den Pflanzenüber­resten des Hauses Nr. 6. haben wir in kleinerer Menge auch Fachgarnfragmente ge­funden. Die Pflanzenüberreste haben sich wahrscheinlich aus Speichergefässen zerstreut, als die Wohnhäuser einer Feuerbrunst zum Opfer gefallen sind. Ein Teil der infolge des Feuers verkohlten Fruchtüberresten hat sich deformiert. Unter diesen haben wir viele gekeimte Weizenkörner getroffen. In einer Schüssel (Inhalt ungefähr 40 cm 3 ) aus dem Haus Nr. 6. waren zwischen den in der Mehrzahl vorkommenden Emmerkörnern auch verkohlte, werstaubte und grützenartig zermahlte Pflanzenkörner. Dasselbe konnten wir bei den, ohne nä­heren Angaben erhaltenen Funden aus dem Hause Nr. 12. feststellen.

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