Pintér János szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1988-1989 (Budapest, 1990)

TAKÁCS IMRE: Gazdakongresszusok és gazdanagygyűlések a dualizmuskori Magyarországon

schaftlichen Interessenvertretung. Inzwischen gereit die Agrarbewegung im öffent­lichen Leben und in der Presse in Konfrontation mit den die grossbürgerlichen In­teressen vertretenden Kreisen des Industrie- und Handelskapitals. Die Richtung und Ziele der Agrarbewegung wunden vorwiegend von ihrem Führer dem Grafen Sán­dor KÁROLYI, in 1901 festgelegtem Programm und später in 1910 durch die Besch­lüsse des neueren Agrarprogrammes bestimmt. Der ungarische „Agrarismus" der sich den schädlichen Übertreibungen des frü­hen Kapitalismus entgegensetze, trachtete in erster Reihe sich den Interessen der landwirtschaftlichen Kleinproduzenten anzunehmen, die im gültigen Rechtssystem den verschiedenen Arten von Kredit- und Warenwucher ausgeliefert waren. Das Bestreben der Leitung der Ungarischen Landwirtschaftlichen Landesvereinigung und des Bundes der Ungarischen Landwirte um die Übertreibungen des liberalen Zeitgeistes zurückzuweisen war ziemlich erfolgreich, obwohl die Macht der Banken in dieser liberalen Epoche ungebrochen blieb. Alles zusammenfassend kann man die ungarische Agrarbewengung als konserva­tive Reformpolitik nicht einfach und alleinig als die Vertretund der Interessen der Grossgrundbesitzer betrachten, obwohl sie mitunter auch deren wirtschaftlichen In­teressen diente und die Vertreter der entgegengesetzten Interessen sie oft als solche bezeichneten. Das Bestreben der „Agrarius-Bewegung"-gegenüber den Institutionen des unbeschränktenwirtschaftlichen Liberalismus- beabsichtigte in erster Linie das Schicksal des Kleingutbesitzer zu verbessern. Die Mehrheit der Mittel- und Grossg­rundbesitzer hielt sich von dieser Agrarorganisation fern, blieb ihrem ungeschrie­benen Klassenbündnis mit dem mobilen Kapital treu, dessen politischen Rahmen die seit mehrern Jahrzehnten wehrende Macht der liberalen Partei bot. Der Bund der Ungarischen Landwirte, der sich eher um eine Bauerbasis bemühte, betraschtete seine eigene Bewegung als einen Teil internationalen völkischen Agrarfront.

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