Für Lajos szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1986-1987 (Budapest, 1987)
TANULMÁNYOK - Pálmány Béla: Majorsági állattenyésztés a szécsényi uradalomban (1797—1851)
— und Futtermangel zugleich zum kritischen Maße führenden Schafzucht charakterisiert. Man begann die durch Kreuzung widerstandsfähigere Halbblutvariante des Merinoschafes zu halten, so daß man die Schafe im Interesse der Verbesserung der Wollqualität jährlich nur einmal scherte und die Muttertiere nicht mehr gemolken hat. Die Rinderhaltung verminderte sich zugleich auf ein unbedeutendes Maß. Nach 1832 hat sich das ganze Wirtschaftssystem des Herrengutes verändert. Die Ursache der Änderung lag darin, daß der neue Gutsherr, Graf Pál Forgách ebenfalls Anhänger der landesweit verbreiteten Erkenntnis geworden war, daß das alte Dreijahrsystem der Feldgemeinschaft keinen Nutzen mehr bringen kann. Nach der Mitte der 30-er Jahre des 19. Jahrhunderts durchgeführten Flurbereinigung hat man angefangen, viel mehr Roggen und — als eine vollkommene Neuheit — Rotklee, Wicke und Luzerne zu produzieren, im Rahmen einer Koppelwirtschaft in 8 Perioden. Die Herstellung des eine Schlüsselstellung einnehmenden Düngers erforderte die ausschließliche Anwendung der Stallhaltung. Der Hauptzweig blieb die wollproduzierende Schafzucht; es wurden bereits 5000—6000 Merinoschafe gehalten, für den Zuwachs hat man neue Hürden und Futterscheunen gebaut. Die Branntweinbrennerei des Herrenhofes war eng mit der allodialen Pflanzenproduktion (zumal der Branntwein aus der großen Menge an eigenproduziertem Roggen bzw. nach 1846 aus Kartoffeln hergestellt wurde), aber auch mit der Tierzucht verbunden (zumal die Abfalle zur Mast von Schafen, Rindern und Schweinen verwendet wurden, wobei man die Schlempe dem Trockenfutter beimischte). Ferenc Pulszky und sein Gutsverwalter, Gyula Tanárky haben zwischen 1846 und 1848 eine kurze Zeit auf dem Herrschaftsgut in Szécsény gewirtschaftet. Zu dieser Zeit war es ein fast vollständig nach kapitalistischen Prinzipien arbeitender Landwirtschaftsbetrieb, in dem sich das mit dem größten Nutzen betreibbare Woll-, Roggen- und Branntwein-Produktionsprofil immer mehr herausgestaltete, jedoch waren die Arbeitskräfte immer noch zum größten Teil Leibeigenen. Nach der Befreiung der Leibeigenen in 1848 wäre auch die Weiterentwicklung möglich gewesen, aber die absolutistische Habsburg-Regierung, die den Freiheitskampf niederschlug, beschlagnahmte 1851 das Herrengut des Revolutionärs Pulszky.