Wellmann Imre szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1971-1972 (Budapest, 1973)

Kothe, Heinz: Form- und Funktionswandel an Vierkantpflügen

der Plovuni-Gruppe bilden und deshalb ebenso wie die ägyptischen Pflüge 1 eine besondere Typenbezeichung verdienen. War bisher nur von der Konstruktion der Geräte und deren formelhafter Wiedergabe die Rede, so bleibt doch unbestreitbar, daß eine vollständige Pflug­formel natürlich die Funktion und nicht zuletzt auch die Zugvorrichtung ein­zubeziehen hat. Es handelt sich also um eine Dreiteilung, die für jeden Pflug­charakteristisch ist und die deshalb schon in der Formel selbst zum Ausdruck kommen muß. In diesem Sinne hätten wir zu unterscheiden zwischen einer Strukturformel 38 für das Gerippe, einer besonderen Funktionsformel für die „arbeitenden Teile" und einem geeigneten Symbol — etwa einem mathemati­schen Zeichen — für die Zugvorrichtung. Wenn aber ein solches Zeichen beide Hälften der Gesamtformel deutlich genug trennt (beispielsweise ein Strich für den Jochgrindel oder ein Doppelpunkt für das Rädergestell), dann halte ich es für durchaus vertretbar und leider auch für unumgänglich, für beide Formelhälften sowohl das große als auch das kleine lateinische Alphabet zu bemühen, so daß in der folgenden Abbildung (Abb. 3) das große A in der (am linken Rand wiedergegebenen) Funktionsfor­mel den streichbrettlosen Pflug (lat. aratrum) bezeichnen würde, C den Kehr­pflug (carruca) 39 und P den Beetpflug (plovum)' lQ . A-Q wäre somit ein „aratrum quadrangulum" mit Jochgrindel, also ein „Jochpflug", C : Q eine „carruca quadrangula" und P : Q ein „plovum qua­drangulum" jeweils mit Rädergestell, sogenannte „Räder- oder Karrenpflüge". Das kleine a in der linken Spalte könnte die Streichleisten (lat. aures) symbolisie­ren, f die Streichgabel (furcula), t das Streichbrett (tabula), v die symmetrische Schar (vomer) und c das Pflugmesser oder Sech (lat. culter). Beim Gerippe aber würde das kleine a die Winkelform bedeuten (nämlich angulatus), b die Gabelform (bifurcus) usw. Es dürfte sich daher empfehlen, Unklarheiten da­durch zu vermeiden, daß man der Funktionsformel jeweils den Vorrang läßt. "»"Für sie ist der „Zwischengrindel" charakteristisch, den man sinngemäß als * inter pensivum bezeichnen könnte, falls eine derartige Ableitung aus den von VITRUV {De architectura 6, 3, 1) genannten interpensiva (n. pl., „Zwischenbalken") erlaubt sein sollte. Dann würde sich allerdings das Symbol J eher empfehlen als I, das nur allzu leicht mit der entsprechenden Ziffer verwechselt werden könnte. Wir hätten dem­nach zwei Gattungen von „Doppelsterzpflügen" zu unterscheiden, nämlich die „two­handled H- and R-ploughs", die schon AITKEN deutlich voneinander getrennt hat. •Won einer „structural formula" sprach bereits AITKEN, wie Anm. 35. Sie habe vor allem „the relation between the three fundamental structural parts" zum Aus­druck zu bringen. Ebenso meinte BRATANlC (wie Anm. 21, Brief vom 25. April 1954, S. 48) : „For denoting the principal constructive type it will be most convenient to use a threefold formula (with a possible fourth link, a Greek letter)". Ein Beispiel wurde bereits in Anm. 34. genannt! Vgl. hierzu besonders Anm. 42, zu Abb. 3. 3°Zu dieser Benennung berechtigt nicht nur das nahezu gleiche Verbreitungsgebiet des Karren-Kehrpfluges (HAUDRICOURT/DELAMARRE, Karte VI) und das des Namens carrucaj charrue (GILLIÉRON, J. — EDMONT, E. Atlas linguistique de la France, s. v.), sondern auch der bisher einzige Nachweis für die Zusammengehörig­keit von „Wort und Sache" bei der aus Graubünden bezeugten cariga (Dicziunari rumänisch grischun 1, 344 = HAUDRICOURT/DELAMARRE, Fig. 168). 40Vgl. neuerdings KRATZ, B. Zu lat. plovum in den langobardischen Gesetzen. Neuphilologische Mitteilungen 66: 1965. 217—229.

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