Wellmann Imre szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1971-1972 (Budapest, 1973)
Geday, Gusztáv: Erscheinen und Verbreitung des Jonathanapfels in Ungarn
Die öffentliche Meinung im Lande und im Ausland hat das erste Mal seine Aufmerksamkeit im Jahre 1894 dieser Sorte geschenkt. Auf der Internationalen Gartenbauaustellung in Sankt-Petersburg 1894 gewannen nämlich mehrere ungarische Obstbauer (ÁDÁM BUDA vom Komitat Hunyad, Siebenbürgen; JÖZSEF HAJOS in Dömsöd, Komitat Pest; GÁBOR SÁRKÁNY, Munkács) sowie die Landwirtschaftliche Lehranstalt in Keszthely und die Gartenbau-Gesellschaft in Nagykőrös mit ihren Jonathanen bedeutende Anerkennung. Der Jonathan hat sich als die teuerste Apfelsorte erwiesen (8 Ft 100 Stück) 25 . Dem Durchbruch im Lande aber folgte kein vollständiger Erfolg. SÁRKÁNY sandte 1895 eine kleinere Quantität der Redaktion der Zeitschrift ,,Gyümölcskertész", wo aber davon die damaligen größten Pomologen Ungarns DEZSŐ ANGYAL und ISTVÁN MOLNÁR nicht besonders hingerissen waren. Sie setzten besonders den Mangel an Gleichmäßigkeit der Äpfel aus. 26 Allmählich aber besann sich die amtliche Meinung eines Besseren. 1896 wurde der Jonathanapfel — auf Vorschlag des OMGE — als amtlich empfohlene Sorte für die Komitate Szabolcs, Szatmár, Ugocsa, Bereg, Ung und Zemplén deklariert. Das Land wurde auf 15 Obstbaugebiete aufgeteilt und der Jonathan wurde in zwei Gebieten zum Massenanbau empfohlen 27 , in zwei Komitaten (Szatmár und Bereg) aber bildete er die Hauptsorte der Züchtung. Im Komitat Bereg wurden 1895 (Sterbejahr von BERECZKI) auch 30—50 Jahre alte Jonathanbäume gefunden, die annehmbar aus umpfropften Bäumen gebildet worden waren. 28 Mit dem Aufschwung des Obstbaues trat die Frage der Absatzmöglichkeit mehr und mehr in Vordergrund. Die Obstanbauer hauten die alten und weniger gesuchten Sorten aus, oder pfropften sie sie um. Neue Obstgärten wurden angelegt. Zufolge der Feststellung von BERECZKI — Jonathanapfel kann überall gepflanzt werden —, welche mehrere für die öffentliche Meinung tonangebende Fachleute kritiklos übernahmen und verlautbarten, entstand Mitte der 90er Jahre ein effektives ,,Jonathan-Fieber". Auch der Landwirtschaftsminister revidierte seinen Standpunkt. Auf seine Veranlassung studierte Ministerialkommissar ISTVÁN MOLNÁR bereits im Jahre 1891 den Jonathan in verschiedenen Gegenden des Landes an Ort und Stelle. Nach einer Besprechung mit den örtlichen Fachmännern empfahlen sie ihn von 1895 an für Züchtung im Großen den schon früher erwähnten Komitaten Bereg und Szatmár. 29 Es ist bezeichnend, daß er für die Gegend milyen gyümölcs terem meg legjobban Magyarországon (Aus dem Bericht des Ackerbauministers: wo und welches Obst gedeiht am besten in Ungarn). Kertészeti Lapok 7: 1892. 90—95. 25 MOLNÁR, I. Catalogue des exposants de Hongrie. Budapest 1894. 18, 28—29. 32—33, 42—43, 47—48. 26 Jonathanalma (Jonathanapfel). Gyümölcskerté sz 5: 1895. 62. 27BUDAY, B. Adatok Magyarország gyümölcstermeléséhez (Angaben über Ungarns Obsterzeugung). Budapest 1896. 19—20, 31—32, 45. ^TOMCSÁNYI, P. Gyümölcs- és szőlőnemesítés (Veredlung von Obst und Weinrebe). In: KAPÁS, S. Magyar növénynemesítés. Budapest 1969. 585. 29 Az ország egyes vidékein nagybani termelésre ajánlható gyümölcsfajták (Die in einzelnen Gegenden des Landes zur Züchtung im großen empfehlbaren Obstsorten). Gyümölcskertész 7: 1897. 54—55, 136. — Az ország egyes vidékein nagyban való termelésre ajánlható gyümölcsfajták jegyzéke (Liste der in einzelnen Gegenden des Landes zur Züchtung im großen empfehlbaren Obstsorten). Kertészeti Lapok 14: 1897. 45, 151.