Wellmann Imre szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1971-1972 (Budapest, 1973)
Henning, Friedrich-Wilhelm: Die Entwicklung der Produktivität in den bäuerlichen Betrieben während der letzen Phase der feudalistischen (traditionellen) Landwirtschaft
22. Der Produktionsfaktor Boden. Da eine Ausdehnung der von den Bauern benutzten Flächen nicht möglich war, im Gegenteil sogar durch die Bauernbefreiungen teilweise erhebliche Landverluste zu verzeichnen waren, waren die Bauern auf eine intensivere Nutzung ihrer Flächen verwiesen. Dies geschah in zweierlei Weise. Das vorhandene Gartenland wurde intensiver genutzt, teilweise sogar noch ausgedehnt. Das Brachland wurde einer jährlichen Bebauung zugeführt. Vor den Agrarreformen mußten dabei die Widerstände überwunden werden, die sich durch eine Beschneidung der gemeinschaftlichen Nutzungsrechte aus diesen beiden Intensivierungsmaßnahmen ergaben. Gemeinheitsteilungen und Separationen waren für Bauernhöfe und Bauerndörfer vor dem 19. Jahrhundert seltener zu linden. Man ging aber auch unabhängig von solchen Maßnahmen zu einer Bebauung des Brachlandes und zu einer Ausdehnung des Gartenlandes über. Häufig werden aber auch die Gutspachtungen durch bäuerliche Besitzer aus der Zeit vor 1800 registriert 4 . Die in der agrargeschichtlichen Literatur bisher etwa 30 angeführten Beispiele eines solchen Vorganges müssen wohl als mehr als ein Kuriosum angesehen werden, zumal da anzunehmen ist, daß die Liste dieser bäuerlichen Gutspachtungen nicht vollständig ist. 33. Der Produktionsfaktor Kapital. Eine Veränderung des Produktionsfaktors Kapital fand in erster Linie durch den natürlichen Zuwachs des Viehstapels statt. Eine Erhöhung der Viehzahl und eine Erhöhung der Gewichte je Tier brachten in den meisten Fällen weit mehr als das Doppelte an Viehkapital, gemessen am Ausgangspunkt von 1750. Nettoinvestitionen im Bereich des toten Inventars und der Gebäude sind dann allerdings erst in größerem Umfange im 19. Jahrhundert zu finden. 5 Auch hier waren die Kleinbauern in einer ungünstigeren Lage als die Mittel- und Großbauern. Dia kleineren Betriebe waren in ihrer Viehhaltung durch die Auflösung der gemeinen Weiden von einer wichtigen Futterquelle abgeschnitten worden. Für Nettoinvestitionen im Bereich des toten Kapitals fehlten ihnen im allgemeinen die erforderlichen Mittel. Wollten sie mit der Entwicklung der Produktionsverhältnisse wenigstens teilweise Schritt halten, mußten sie sich in starkem Maße mit Schulden belasten. Mit den Nettoinvestitionen bei Geräten und Gebäuden war, wie auch bei der Ausdehnung des Viehstapels, eine qualitative Verbesserung und damit eine die Kapitalproduktivität anhebende Wirkung verbunden. Eine Unzahl von Pflügen und Pflugarten wurde den Landwirten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts angeboten. Im landwirtschaftlichen Bauwesen kann man zu dieser Zeit eine erste Welle des Übergangs von Holzbauten zu Steinbauten erkennen. Diese Entwicklung war aber keineswegs einheitlich. Zeitliche Verschiebungen in einzelnen Teilen Deutschlands und auch innerhalb einzelner Dörfer gaben ein ''BECKMANN, H.: Ketzin an der Radow. Stettin 1919. 36 ff.; desgl. MÜLLER, H.-H. op. cit. passim, für verschiedene Dörfer der Mark Brandenburg. ^ACHILLES, W.: Vermögensverhältnisse braunschweigischer Bauernhöfe im 17. und 18. Jahrhundert. In: Quellen und Forschungen zur Agrargeschichte, hrsg. von F. Lütge, G. Franz und W. Abel. Stuttgart 1965. 20. und passim.