Wellmann Imre szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1971-1972 (Budapest, 1973)
Henning, Friedrich-Wilhelm: Die Entwicklung der Produktivität in den bäuerlichen Betrieben während der letzen Phase der feudalistischen (traditionellen) Landwirtschaft
sehr buntscheckiges Bild, das häufig nur sehr schwer einen Blick auf die globale Entwicklungslinie freigibt. 44. Der Einfluß auf die Produktivität Betrachtet man die Landwirtschaft insgesamt oder auch nur die Gesamtheit der Bauernhöfe, dann kann man eine Erhöhung der Produktivität aller drei Produktionsfaktoren feststellen. Bei allen drei Faktoren zeigen sich aber auch Unterschiede zwischen klein- und großbäuerlichen Höfen, die eindeutig die ökonomische Unterlegenheit des Kleinbetriebes bereits in dieser, der Industrialisierung der Landwirtschaft weit vorausgehenden Phase deutlich machen. Lediglich die aufgrund der tatsächlichen Verhältnisse unausweichbar notwendige Einengung der naturalen und monetären Versorgung der kleinbäuerlichen Haushaltungen gestattete diesen Familien, diese Zeiten zu überstehen. Erleichtert wurde ihr Los vor der Industrialisierungsphase im gewerblichen Bereich durch den Blick auf die noch schlechtere Einkommenslage eines großen Teiles der im Gewerbe Beschäftigten. c) Die Entwicklung der Produktionsverhältnisse 11. Änderungen in den Produktionsprozessen, sog. .Prozeßinnovationen Die Vielfalt der Prozeßinnovationen läßt sich in einem so kurzen Aufsatz nur katalogmäßig aufzählen. Dies soll im folgenden geschehen: — Änderung der Fruchtfolge : — Bebaubung der Brache. — Erhöhung des Anteiles der Blattfrüchte. — Änderung der Technik des Produktionsprozesses: — Verbesserung der Bodenbearbeitung, z. B. durch tieferes Pflügen. — Änderung der Pflege- und Erntemaßnahmen einschließlich der Ernteverwertung und -konservierung. — Erhöhung der Bodenfruchtbarkeit : — Häufigere Düngung aufgrund des umfangreicheren Viehstapels, — Beginn der Ausbreitung der mineralischen Düngung (Mergel usw.). — Neue Nutzungsformen des Dauergrünlandes: — Die bisher im Herbst gemeinschaftlich als Weide genutzten Wiesen wurden nunmehr der individuellen Nutzung zugeführt. — Das Weideland wurde ebenfalls individuell genutzt. Damit begann die Möglichkeit zu einer besseren Pflege des Weidelands und zu einer damit verbundenen höheren Ertragsfähigkeit. — Neue Formen der Tierhaltung : — Der Übergang zur Stallhaltung brachte zunächst einen vermehrten Düngeranfall, der der Bodenfruchtbarkeit zugute kam. Zugleich führte dies zu einer rationelleren, weil kontrollierbaren Fütterung. Damit waren die Voraussetzungen gegeben für eine individuelle Fütterung nach Leistung, d. h. eine Bevorzugung der höheren tierischen Leistungen. Im Endeffekt war dies eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung einer leistungsbezogenen Tierzucht.