Matolcsi János szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1967-1968 (Budapest, 1968)
Die Geflügelfeder im ungarischen Wirtschaftsleben bis zum Beginn unseres Jahrhunderts
Zeit hatte das Wassergeflügel einen 25,2%-igen Anteil am Bestand; hievon wurden 84% (86% Gänse und 81% Enten) in den kleineren, weniger als 100 Kat. Joch besitzenden Wirtschaften gezüchtet. Wahrscheinlich hat der quantitative Rückgang des ung. tiefländischen Gänsebestandes, welcher eine gute Federqualität lieferte, infolge Aufteilung und Umbruch eines bedeutenden Teiles der kommunalen und anderen Koppelweiden, sich bereits in den 70-er Jahren eingesetzt und lief in den 80-er Jahren weiter. Es fehlen jedoch verlässliche Angaben darüber, wie sich die Abnahme bis zum ersten Weltkrieg zahlenmässig gestaltete, da das Geflügel in der statistischen Aufnahme landwirtschaftlichen Charakters im Jahre 1895 laut Arten nicht spezifiziert wurde, während die Tierzählung im Jahre 1911 sich auf das Geflügel überhaupt nicht erstreckte. Unter den Produkten der ungarischen Geflügelzucht bildete die Feder den ältesten und lange Zeit hindurch den wichtigsten Ausfuhrartikel. Erst in 1882 begann in Ungarn die regelmässige statistische Aufnahme des Aussenhandelsverkehrs, aus welchem Grunde bis dahin nur sporadische, nicht selten einander widersprechende Daten über die Federausfuhr zu Verfügung stehen. Bis zum ersten Weltkrieg waren Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich, Belgien, Holland und England unsere wichtigsten Absatzmärkte. Auf dem Gebiete der Federausfuhr fiel die führende Rollo stets Deutschland zu. Das Quantum der nach dem Zollausland ausgeführten ungarischen Federn erhöhte sich von rund 12 000 q in 1882 (von 65% der ganzen ausgeführten Federnmenge) bis 1913 mit kleineren Schwankungen auf rund 19 000 q (auf 78% der ganzen ausgeführten Federnmenge) und erreichte in 1903 den Höchstwert mit 22 000 q. Demnach geriet nur eine kleinere Quote (ein Drittel bis ein Viertel Teil) der exportierten Federn in die österreichischen Märkte. In diesen Jahrzehnten fand unsere Feder stets einen sicheren Absatz im Ausland, sie war — im Gegensatz zu den wichtigsten heimischen landwirtschaftlichen Produkten — auf den Zollschutz im gemeinsamen Zollgebiet der Österreichisch-Ungarischen Monarchie nicht angewiesen. Obwohl die massenhafte Federausfuhr Russlands in der Regel eine scharfe Konkurrenz gegenüber der Placierung im Zollausland der ungarischen Federn entfaltete und von Zeit zu Zeit auch die chinesische Entenfeder, als eine seriöse Konkurrentin auftrat, war die Rolle Ungarns im internationalen Federhandel dennoch eine sehr ansehnliche. Der grosse gemeinsame Federmarkt von Russland, Galizien, Ost- und Südosteuropa wurde jedes Frühjahr in Budapest abgehalten, wo die ungarische Feder infolge seiner ausgezeichneten Qualität von tschechischen, deutschen, französischen, englischen und sogar amerikanischen Händlern gerne angekauft wurde.