Szabó Miklós szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1964 (Budapest, 1964)
Dr. Kralovánszky Alán: Szarvasmarha-temetkezés a honfoglalás korából
Anhand des Fundes durch die Umwertung der historischen, archäologischen, philologischen, heraldischen Angaben des 10, Jahrhunderts weist der Verfasser nach, dass das Erscheinen des Rindviehkultes im 10. - 13. Jahrhundert nicht vereinzelt darstand: es sind Rindviehkopfabbildun- auf Cürteln und Kopfschmucken (Debrecen, Tiszaeszlár) bekannt; begrabene Kalbsnochen (c phal. III, Szeged); Wappen mit Ochsenkopf aus dem 13. Jahrhundert (Hahót Sippe), auf dem ein Kreuz ziwischenh den Hörnern sichtbar ist. a diese Abbildung mit der Hubertus-Frage nicht in Vergleich gebracht werden kann und dies in der Praxis der ungarischen Heraldik eine alleinstehende Erscheinung ist, ersteht die Berechtigung vorauszusetzen, dass die christliche, aus dem Westen stammende Sippe auf diese Art sich von dem ungarischen heidnischen Rindviehkult absondern wünschte; es gibt mehrere Ortsnamen in Ungarn, die zur Rindvieh-Wörterfamilie gehören (Bikái, Bikád, Bonyhád, Ökörd, Tinód). Der Ansicht des Verfassers nach weist der Rindviehkult (Bestattung, Abbildung, Ortsname, Personenname) auf die vor der ungarischen Landnahmé (896) schon irn weiten Umkreis sich ausgestaltete Betreibung der Rindviehzucht hin. Da das Rindvieh ein charakteristisches Tier in erster Reihe für die ackerbautreibende Bevölkerung ist, (die Tiere der klassischen nomaden Völker sind: das Schaf, das Pferd, das Kamel) ist es auch im Besitze der Angabe von Sárbogárd berechtigt anzunehmen, dass ein bedeutender Anteil der landnehmenden Ungarn schon Ackerbauern gewesen wären. Auf diese Annahme weisen auch die umgewerteten historischen, philologischen Daten hin. Der Umstand, dass wir zum Beweis dieser Annahme nur wenige archäologische Daten besitzen, ist darauf zurückzuführen, dass einesteil noch wenige Ausgrabungen stattgefunden haben, anderenteils, dass sich in den Bestattungen immer eine frühere Lebensform widerspiegelt und dass die wirtschaftliche Aenderung, die ein bis zwei Jahrhunderte vor der Landnahme erfolgte, noch keine Wirkung auf dem Gebiet des geistigen Lebens auszuüben vermochte. Doch irn 10-11. Jahrhundert hemmte schon das stürmische Vordringen des Christentums die Entfaltung des heidnischen geistigen Lebens und dessen Erscheinung in den Bestattungen. 184