Technikatörténeti szemle 22. (1996)

Papers from the Second International Conference on the History of Chemistry and Chemical Industry (Eger, Hungary, 16–19 August, 1995) - Engel, Brita: Zwischen Industrie und Umweltschutz: Konrad Wilhelm Jurisch (1846–1917)

Chemiker-Zeitung veröffentlicht hat 3 . Einzelheiten der Jugendzeit und Ausbildung schildert Jurisch in seinem 3 1/2 seifigen handschriftlichen, auf englisch verfaßten Lebenslauf von 1872, der seiner Promotionsakte im Archiv der Universität Rostock beiliegt 4 . Konrad Wilhelm Jurisch wurde am 26. November 1846 als jüngstes von fünf Kindern des königlichen Oberförsters Carl Friedrich Wilhelm Jurisch im Bezirk Graudenz geboren. Er erhielt zunächst Privatunterricht und besuchte ab 1857 die Realschule in Graudenz. 1861 zog die Familie Jurisch nach Berlin, wo Konrad Wilhelm die Friedrich Werdersche Realschule absolvierte. 1866-1869 studierte er an der Gewerbeakademie (wo er 1867 mit sechs Freunden eine Gesellschaft für Literatur und Geisteswissenschaften gründete, die noch nach dem Studienabschluß fortbestand) unter anderem bei H. W. Dove, K. F. Rammeisberg, F. Stahlschmidt und A. Baeyer 5 , und schloß „to become more independence from all accidentials in technical life" 6 eine Lehrerausbildung an. 1871 legte er die Lehramtsprüfung für Naturwissenschaften (Chemie, Physik und Technologie) ab und ging für zwei Monate an die Okerhütte/Harz. 1872 nahm er eine Stelle als Chemiker bei Muspratt & Sons in Widnes, England, an; im gleichen Jahr wurde er in Rostock zum Dr. phil. promoviert. Seine Dissertation „Die Darstellung der Gesetze der Elektrolyse" ist eine gründliche Zusammenfassung des damaligen Wissensstandes - enthielte sie eine his­torische Gliederung und Jahresangaben, wäre sie, da anhand der Originalquellen erarbeitet, gut als Geschichte der Elektrochemie geeignet. Er kommt, ganz richtig, zu dem Schluß „was jetzt Theorie der Elektrolyse' genannt wird, ist nur eine zum Theil noch unterbrochene Reihe von Vorstellungen, welche das Mittel abgiebt, mit einigem Recht auf Wahrscheinlichkeit die bei der Elektrolyse sich einstellenden Constanzen als einen einheitlichen Vorgang bildend aufzufassen" 7 . Nach fast einem Jahrzehnt in England kehrte er 1881 als technischer Beirat des Direktors der Vereinigten Chemischen Fabriken Mannheim nach Deutschland zurück, wechselte aber schon 1882 als stellvertretender Direktor an eine chemische Fabrik bei Lille. Nach zwei Jahren in einer Ammoniaksodafabrik bei Krakau kehrte er 1887 nach Berlin zurück, wo er sich im gleichen Jahr an der Technischen Hochschule Charlottenburg habil­itierte und Privatdozent wurde. 1899 erhielt er den Professorentitel für Chemische Technologie an der Fakultät für Chemie und Hüttenkunde. Jurisch las vor allem über Ammoniaksodaproduktion, ab 1902 über „Luftrecht", und hielt Übungen zum Entwerfen chemischer Anlagen ab. Er entwarf selbst chemische Fabriken und war Gutachter der chemischen Industrie für Fabrikentwürfe und bei luftrechtlichen Streitfragen. „Ein Lehrauftrag, der ihm nach mehrjähriger Wirksamkeit in

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