Technikatörténeti szemle 10. (1978)

A MÉRÉS ÉS A MÉRTÉKEK AZ EMBER MŰVELŐDÉSÉBEN című konferencián Budapesten, 1976. április 27–30-án elhangzott előadások II. - Schmidt, K.: Hosszmértékmérő készülékek fejlődése az utolsó évszázadban

Auch den Fehlern von Meßmitteln und den Meßfehlern schenkte Berndt große Aufmerksamkeit. Der von ihm oft gebrauchte Satz: „Ablesen ist nicht messen" erhielt in seinem Institut die Bedeutung eines ganzen Programmes. Nach dem von Abbe angegebenen Komparatorprinzip sind Prüfling und Normal bei genauen Messungen fluchtend hintereinander anzuordnen, weil dann bei Kip­pungen nur Fehler von 2. Ordnung auftreten. Beim Messen großer Längen ist diese Forderung nicht, oder nur mit sehr großem Aufwand zu erfüllen. Nach einem Patent von Otto Eppenstein, dem damaligen Leiter der Feinmeß­abteilung bei Zeiss, aus dem Jahre 1922 lassen sich Kippfehler 1. Ordnung auch dann vermeiden, wenn Prüfling und Normal nicht fluchtend, sondern parallel nebenein­ander angeordnet sind. Damit waren die Voraussetzungen für den Bau von optischen Längenmeßmaschinen hoher Genauigkeit und großer Länge gegeben. Die Tätigkeit von Otto Eppenstein im Carl-Zeiss-Werk Jena war sehr fruchtbar und unter seiner Leitung sind sehr bekannt gewordene Längenmeßgeräte entwickelt worden. Leider war das Leben Eppensteins in den Jahren nach 1933 bis zu seinem Tode im Jahre 1942 bis zur Unerträglichkeit überschattet von der Verfolgung durch den deutschen Faschismus, sodaß Eppenstein mit Unterstützung weniger guter Freunde in dieser Zeit nur noch anonym tätig sein konnte. Mit der Entwicklung und Verbesserung der Werkzeugmaschinen, den grund­legenden Arbeiten über Toleranzen, Abmaße und Passungen, der Schaffung eines Systems von Lehren und einer adäquaten leistungsfähigen Meßtechnik, sowie der Standardisierung auf den für die Fertigung und Arbeitsteilung wichtigen Gebieten, waren die Grundlagen für den Austauschbau im wesentlichen geschaffen. Mit der breiten Einführung des Austauschbaues erlebte die Industrieproduktion, insbeson­dere der Maschinen-, Fahrzeug- und Gerätebau einen enormen Aufschwung, was sich auch auf den gesellschaftlichen Fortschritt auswirken mußte. Die junge Sowjetmacht beispielsweise hatte von Anfang an in der konsequenten Durchsetzung des Austauschbaues die unvergleichlich großen Möglichkeiten für einen industriellen Aufschwung erkannt und stellte bereits 1920 sehr hohe Forderungen an den Austauschbau. Prof. Berndt sagte dazu in seiner Antrittsvorlesung im Jahre 1924: ...„Bei dem Anfang 1921 erfolgten Auftrag der Sowjetischen Regierung auf 700 Güterzuglokomotiven war die Forderung gestellt, daß eine große Reihe von Teilen des Triebwerkes und der Steuerung unbedingt wahllos austauschbar sein müßte. Dies sollte dadurch geprüft werden, daß bei Borsig in Berlin eine Lokomotive zu­sammengesetzt wurde, deren Teile wahllos aus Stücken zu entnehmen waren, die von den 20 an der Lieferung beteiligten Firmen (darunter auch einer schwedischen) gefertigt worden sind. Die am 15. Februar 1922 abgehaltene Prüfung ergab die voll­kommene Erfüllung der gestellten Forderung". Wie sich die Anforderungen von Wissenschaft und Technik an die Längenmeß­technik ständig erhöht haben, ist aus der Entwicklung der Genauigkeit von Längen­messungen zu ersehen. (Bild 9.) Das Meter wird heute als Vielfaches der Wellen­länge einer Strahlung des Isotops Kr-86 mit einer Unsicherheit von 5-10-9 repro­duziert. Mit leistungsfähigen Interferenzkomparatoren können Endmaße von 1 m Länge mit einer Unsicherheit von etwa 1/100 um ausgemessen werden. Die Fehler­grenzen für Normale von 1 m Länge wurden beispielsweise 1911 noch mit 40 [im

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