Technikatörténeti szemle 10. (1978)

A MÉRÉS ÉS A MÉRTÉKEK AZ EMBER MŰVELŐDÉSÉBEN című konferencián Budapesten, 1976. április 27–30-án elhangzott előadások II. - Schmidt, K.: Hosszmértékmérő készülékek fejlődése az utolsó évszázadban

Berlin benutzten „Loewe-Schlesinger-Toleranzen" leiteten eine neue Entwicklung im Austauschbau ein, die zu einer weltweiten Standardisierung von Kennwerten, Toleranzen und Abmaßen geführt hat. Mit dem im Jahre 1905 an William Taylor erteilten britischen Patent Nr. 6900 über eine „Verbesserung von Lehren für Schrauben" erhielt der Austauschbau eine weitere wesentliche Förderung. Die in dem Patent formulierten Grundsätze wurden später auch auf andere Paarungsteile übertragen. Sie haben heute als „Taylor'scher Grundsatz" für die Prüfung aller Passteile fundamentale Bedeutung. Die Entwicklung des Austauschbaues und der industriellen Meßtechnik führte zu einer starken Verbreitung der zur Sicherung von einheitlichem Maß verwendeten Maßstäbe. Uber ein System hierarchisch gestaffelter Normale mußte die Länge des von der Meterkonvention geschaffenen Prototyps auf die in der Werkstatt benutzten Maßstäbe übertragen werden. Da hierfür ein öffentliches Interesse besteht, wurden die damit im Zusammenhang stehenden Aufgaben staatlichen Regelungen unter­worfen. Auf diese Weise konnte eine gesicherte Grundlage für das Meßwesen geschaf­fen werden. Zur Wahrnehmung der staatlichen Aufgaben im Meßwesen wurde bereits im Jahre 1816 in Preußen eine Normal-Eichungs-Kommission gegründet. Heute werden diese Aufgaben in der Deutschen Demokratischen Republik vom Amt für Standar­disierung, Meßwesen und Warenprüfung wahrgenommen. Infolge der hohen Ansprüche, die der Austauschbau zu Beginn unseres Jahr­hunderts an die industrielle Meßtechnik gestellt hat, trug er in sehr starkem Maße zur Entwicklung neuartiger Meßmittel bei. Besonders nach dem 1. Weltkrieg ent­stand eine große Anzahl von Meßmitteln, die vor allem durch eine starke Verwendung optischer Hilfsmittel gekennzeichnet waren. Einen maßgeblichen Anteil an diesem für die Steigerung der Genauigkeit damals entscheidendem Schritt hatte das Zeiss­Werk in Jena, in dem 1917 mit der Herstellung von Verkaufsgeräten für die indust­rielle Längenmeßtechnik begonnen wurde. Die mechanisch-optischen Feinmeß­geräte der Firma Carl Zeiss Jena waren seinerzeit einmalig. Mit diesen Meßgeräten, die sehr schnell Verbreitung gefunden hatten, konnte sichergestellt werden, daß die Grundnormale des einheitlich festgelegten Passungs­und Lehrensystems hinreichend zuverlässig gemessen und die Herstellgenauigkeit in der Fertigung in den für den modernen Austauschbau erforderlichen engen Gren­zen gehalten werden konnten. Auch dem Ausbau der wissenschaftlichen Grundlagen des Austauschbaues, einschließlich der Fragen der Standardisierung wurde zu dieser Zeit große Auf­merksamkeit geschenkt. 1924 gründete Prof. Berndt an der Technischen Hochschule in Dresden das erste Institut für Meßtechnik und wissenschaftliche Grundlagen des Austauschbaues und leistete bis zu seinem Tode im Jahre 1972 eine umfangreiche Pionierarbeit in Forschung und Lehre auf diesem für die moderne Fertigungstechnik so wichtigem Gebiet, wofür er von der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik mit dem Nationalpreis geehrt wurde. Die gesamte wissenschaftliche Arbeit von Berndt und der von ihm begründeten Schule war von den ersten Anfängen an außerordent­lich stark praxisorientiert. Von ihm stammt die Forderung, daß wirtschaftlich vertretbare Toleranzen so groß wie möglich und im Hinblick auf die angestrebte Funktion so klein wie nötig zu halten sind.

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