Technikatörténeti szemle 10. (1978)

A MÉRÉS ÉS A MÉRTÉKEK AZ EMBER MŰVELŐDÉSÉBEN című konferencián Budapesten, 1976. április 27–30-án elhangzott előadások II. - Károlyi L.: Embertani mérések története

BERTILLON (1853—1914) zur Identifikation. Dies war eine Standardisierung, die auch durch die deutsche Übersetzung des Baseler Gerichtsmediziners Dr. v. SURY im Jahre 1895 eine weitere Verwendung in der Gerichtsanthropologie erfuhr. Eine mehr abweisende Haltung der deutschen Anthropologie gegenüber dieser zweck­bedingten, standardisierten, angewandten „Anthropometrie" ist bis heute in den engeren Fachkreisen erkennbar. Aus methodischen Gründen und wegen der prak­tischen Anwendungsmöglichkeiten und der dadurch sich ergebenden relativ ein­heitlichen Messmethode können wir die forensische Antropometrie aber nicht unbeachtet lassen. Die einzelnen Methoden, die sich durch die zielgerichteten Fra­gestellungen in jenen Jahrzehnten entwickelten, trugen durch die Anwendung in medizinischen und auch industriellen Anwendungsbereichen zu den heutigen metho­dischen Erkenntnissen bei. Die sog. Industrie-Anthropologie mit ihren für die Industrie wie auch für die Arbeitsprozesse notwendigen metrischen Daten führt zu neuem Bedarf an Standar­disierung und Normierung. In der Bundesrepublik Deutschland zeigt die Entstehung der sogenannten Industrie- DIN- Normen u.a. für die Bekleidungs- oder Möbelindustrie gerade in unseren Tagen den Bedarf an weiteren Untersuchungen im Gebiet der Anthropo­metrie. Die aufgezeigte historische und methodische Entwiclung der Anthropometrie führt uns zu einigen Erkenntnissen über die Möglichkeiten und Grenzen einer Standardisierung. (JÜRGENS H. W. (1978) Anthr. Anz. 36(1978)208—218.) Den menschlichen Körper zu erfassen, seine Gesetzmässigkeiten in Zahlen­werten zu ermitteln, setzt zunächst anatomische, physiologische Kenntnisse und Erkenntnisse voraus. Der menschliche Körper zeigt neben seinem individuellen und typischen Charakter einige Begrenzungen der Möglichkeiten, Messungen vorzu­nehmen. 1. Die alters- und geschlechtsspezifischen Merkmale führen oft zu speziellen Bedingungen. 2. Die Erkenntnisse, die aus der Abstammungsgeschichte gewonnen wurden, die sog. phylogenetischen Merkmale bzw. die Entwicklung des Menschen allgemein, wie auch seine eigene, individuelle sog. ontogenetische Entwicklung, begrenzen die Möglichkeiten am Objekt (am Körper — am Corpus) Masse zu nehmen. 3. Evolutionistische vergleichende Betrachtungen der sog. verleichenden Anato­mie verlangen festgelegte spezifische Messpunkte und Messtrecken. Wenn wir die Anthropometrie nur auf die heutigen Menschen beziehen und den praktischen Anwendugsmöglichkeiten folgen, erreichen wir auch dann bestimmte Grenzen bei den Messungen. Die Messungen am vollständigen Körper (am sog. Sorna) erfordern, auch wenn sich gleichartige Messpunkte wie an entsprechendem Skelett­material (Osteum) bestimmen lassen, nicht nur eine von dem Objekt bzw. dessen Zustandmerkmal bedingte unterschiedliche Messmethode. Mit Recht haben sich deshalb im Laufe des letzten Jahrhunderts, besonders den vergleichenden anatomi­schen Betrachtungen und Lehen folgend, einerseits die Osteometrie und andererseits die Somatometrie herausgebildet. Wie erwähnt, kann man innerhalb der anthropometrischen Forschung nur mit gründlicher anatomischer Ausbildung und Erfahrung arbeiten. Wir sehen die anthro­pometrische Darstellung von George OLIVER (1960) — Pratique Anthropologique, Paris 1960 — als beispielhaft an. Es kann nicht nur die Bestimmung der Messpunkte

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