Patay Pál: Harangöntés Magyarországon (Öntödei múzeumi füzetek 15., 2005)

E s ist hinreichend bekannt, daB Glok­kengieBer auch andere Dinge des taglichen Gebrauchs hergestellt habén, wie zum Beispiel Mörser. Nun ist die Zu­ordnung von Mörsern an einen GieBer nicht so einfach wie bei Glocken. Zum einen gab es keine Vorschrift Mörser zu signieren, zum anderen wollten die Auf­traggeber lieber ihren eigenen Namen auf dem Objekt sehen. Auch die GröBe der meisten Mörser lieB keinen Platz für Sig­naturen. Im Ferdinandeum in Innsbruck befin­den sich zahltreiche Mörser , die aus der Hand von dem Bildhauer, Maler, Bronze­gieBer und Kaufmann JACOB WARAT stammen, der aus Taufers nach Brixen kam. Seine Mörser stammen aus den Jah­ren 1604 bis 1615, dann nach einer Schöpfertpause aus den Jahren nach 1645. Diese Mörser wiesen eine ver­anderte Form und Verzierung auf. Wahr­scheinlich hat der Enkel Jacob Warat die Model zum Teil an einen anderen GieBer verkauft. 1967 hat der Ötztaler Hans GraBmayr die Brixener GieBerei gekauft und damit wahrscheinlich auch die GieBformen der Warat GieBerei. Darum behielten die Ver­zierungen und Formen der Mörser fast lückenlos derén Tradition. Sicher ist, dass ein für Maria Grasmairin gegossener Kin­dermörser aus der GraBmayr GieBerei stammt. Charakteristisch ist, dass die Mörser mit dem Wandel der Zeiten mit anderen Elementen verziert wurden: Bri­xener Lamm, Phönix, Blütenzeweig, Lö­wenkopfmaske, Frauen- und Kinderköp­fe, Engel und die in Süd-Tirol beliebten Insektenverzierungen. Mehrere Mörser, ein Milchtopf und eine kleine Glocke können mehreren Mit­gliedern der Familie GraBmayr zuge­schrieben werden (Abb. 1.). Der Mörser von 1647 ist mit stark profi­liertem FuB und teilweise überladenem Dekor charakterisiert: Eine Löwenmas­ke, Blumenvasen, Frauen- und Kinder­köpfe sind auf dem HANS GRABMAYR zugeschriebenen zu sehen (Abb. 2.). Der mit 1569 datierte Mörser (1569) ist mit einem Brixener Lamm, Phönix, Blü­tenzweig, Frauenköpfen und Mánner­büsten verziert. Dieses Glöckchen ist zeitlich nicht genau einzuordnen. Sehr schön sind das Lilienfries, die Salbeiblát­ter und die Kinderköpfe (Abb. 3.). Bei dem Mörser von 1665 wird das strenge Profil durch die etwas aufge­lockerte FuBpartie abgelöst. Dies ist, eine modernere Geschmacksempfinden des neuen Leiters der Werkstatt, LUKAS GRABMAYR (geb.1632, gest.1692) aufwei­sende Neuerung (Abb. 4.). Bei der Dekoration der Wandung wurden weiter die altén Model benutzt, hinzu kamen die von CASPAR GRAS entworfenen Insektenmuster. Die Mörser der Giefíereien Warat und Grafimayr in Brixen

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