Weiner Mihályné szerk.: Az Iparművészeti Múzeum Évkönyvei 11. (Budapest, 1968)

IPARMŰVÉSZETI MÚZEUM — MUSÉE DES ARTS DÉCORATIFS - Zlinszkyné Sternegg Mária: A hangszergyűjtemény újabb szerzeményei

NEUERWERBUNGEN IN DER MUSIKINSTRUMEJNTENSAMMLUNG In den letzten Jahren wurde die Musikinstrumentensammlung des Muse­ums für Kunstgewerbe um vier wertvolle Klaviere bereichert. Diese Tatsache ist umsomehr erfreulich als das Sammeln von Musikinstrumenten — ähnlich bei anderen europäischen Kunstgewerbemuseen — auch unserem Institut keine primäre Aufgabe ist. Doch wird es als seine Pflicht betrachtet hie und da — je nach Angebot — signierte Musikinstrumente von prominenter Bedeutung zu erwerben und die damit zusammenhängenden Facharbeiten durchzuführen. Aus Privateigentum haben wir zwei Tafelklaviere — von Thomas Tomkin­son, London und von Michael Schweighofer, Wien — erworben. Beide sind im Musikzimmer des Schlossmuseums Nagytétény ausgestellt. Durch die grosszü­gige Gabe der Frau Irene Sváb geb. Groedel sind weitere zwei Prachtstücke in Museumsbesitz gelangt. Es sind zwei Flügel, einer von dem Wiener Meister Georg Haschka um 1818 verfertigt, gegenwärtig in der ständigen Möbelaus­stellung im Schlossmuseum Nagytétény, als schönster Einrichtungsgegenstand eines Empire-Salons zur Schau gestellt ; und der luxurieus ausgestattete Flügel der Jahrhundertwende, ein Erzeugnis der Pariser Firma Pleyel. Der Gegenstand dieser Veröffentlichung ist die Publikation der beiden einander ähnlichen Tafelklaviere. Diese Selektion ermöglicht uns eine gewisse Stufe der Entwicklungsgeschichte von Klaviermechaniken darzulegen. Tafelklavier von Thomas Tomkinson London, um 1800 (Abb. 1.) Signatur: Inschrift auf dem Vorsatzbrett mit Tusche. Buchstaben : TOMKIN­SON LONDON. Äussere Form : Mahagoni Gehäuse verziert mit schmalen Intarsia-Streifen aus Rosen- und Satinholz. Das vierbeinige Untergestell auf Laufrollen ist seitlich mit Querleisten verbunden. Das mit Schnitzereien durchbrochene Vorsatzbrett und Klaviaturbacken sind in Ahorn furniert. Klaviatur: Eingebaute Klaviatur. Umfang: Fj—c 4 (fünf Oktaven und Quinte). Untertasten Elfenbeinbelag, Obertasten Ebenholz. Besaitung : Ein- bis zweichöriger Bezug. Mechanik: Stossmechanik (Abb. 2.). Registerzüge: Knieregister „Forte" (die originelle Einrichtung ist verloren­gegangen). Inneneinrichtung: gekröpfter Stimmstock auf der rechten Seite mit schräg­laufender Besaitung. Aus Thomas Tomkinsons Manufaktur waren bis jetzt drei Instrumente bekannt, zwei im Besitz von weltberühmten öffentlichen Sammlungen (Anm. 6, 7, 8.), eines im Privatbesitz (Anm. 5.). Diese Objekte, mit den vorhandenen spärlichen schriftlichen Angaben im Einklang (Anm. 2, 3, 4 und 9.) lassen darauf schliessen, dass Tomkinson alle damals in England verbreitete Klavier­gattungen fabrizierte. Das vor kurzem erworbene Tomkinson Square Pianoforte nimmt eine hervorragende Stelle in unserer Musikinstrumentensammlung ein. Das Klavier ist ein Erzeugnis des englischen Klassizismus, in welcher Stilperiode auch das Gehäuse der einzelnen Instrumente nicht selten von Künstlern wie Robert Adam oder Thomas Sheraton entworfen wurde.

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