Weiner Mihályné szerk.: Az Iparművészeti Múzeum Évkönyvei 10. (Budapest, 1967)
HOPP FERENC MÚZEUM - MUSÉE FERENC HOPP - Ferenczg, László: Zwei Devataköpfe aus den Wandmalereien der Maya-Höhlen in Kyzil
Gesichts ist dagegen blasser. Die mit X-Formen verzierten Teile des Kopfputzes können wir auch mit dem Kopfputz einer Göttin in der Statuen-Höhle von Kyzil vergleichen. 12 In Zusammenhang mit den Seitenbildern der Maya-Höhle der zweiten Anlage in Kyzil erwähnt Grünw r edel, daß sehr schöne Frauenköpfe dort waren. Diese verloren von ihrer Schönheit sehr viel dadurch, daß die mit Goldplättchen verzierten Kronen und Kopfputze alle abgekratzt wurden. Dann gab es auch eine Reihe von Buddha-Predigtszenen. Die Hauptgestalten waren mit Schablone gezeichnet; im Hintergrund standen die Bilder der Parivara-Devatas. Wie Grünwedel erwähnt, fallen die Mädchenköpfe —im Gegensatz zu der schematischen Darstellung der Hauptgestalten—durch ihren individuellen Charakter auf. Unsere beiden Malereien repräsentieren die reife Periode des zweiten indo-iranischen Stils, die in beiden Maya-Höhlen bemerkbar ist. Dieser zweite Stil weist westliche, hauptsächlich iranische, Einflüsse auf, im Gegensatz zum ersten Stil, in dem die indischen Einflüsse dominierten. Thema und Stil der Wandmalereien in den zwei Maya-Höhlen sind weitgehend übereinstimmend. Die Anordnung der Wandmalereien mit der in einer Pali-Chronik aus Ceylon beschriebenen Einrichtung eines buddhistischen Tempels vom Ende des 1. Jh. v. Chr. vergleichend, rechnet Grünw r edel die Grundrisse der MayaHöhlen den häufigsten Grundrissen vom Typ B in Kyzil zu. Aus verschiedenen Quellen ist bekannt, daß zur Zeit des Entstehens der buddhistischen Tempel und Höhlen das Zentrum des über Ost-Turkistan führenden nördlichen Weges im Westen Kutscha war. Wie die tibetischen Chroniken berichten, kam um 425 n. Chr. ein tocharischer Prinz aus Baktrien in das südliche Ost-Turkistan, der mit seinen Truppen das ganze Turkistan unter Terror besetzt hielt. Die Begründer der buddhistischen Temjîel und Höhlen waren in erster Linie selbst die Tocharer. Von den buddhistischen Kultstätten um Kutscha ist Kyzil von größter Bedeutung. Die tibetischen Angaben über den Bau und die Maler der Höhlen wurden von Grünwedel publiziert. 13 Es gelang ihm auch, einen alten tibetischen Plan zu erhalten, in dem Anmerkungen über die Gründung, den Bau und die Maler der Höhlen von Kyzil vorkommen. Demnach sollen alle hier wirkenden Künstler Fremde gewesen sein. Betreffs der Datierung der Denkmäler des zweiten Stils in Kyzil meinte Le Coq zunächst, daß die Stadt um 700 zerstört worden sei und der zweite Stil deshalb im 6. und 7. Jahrhundert blühte. Später datierte er die Wandmalereien davon abweichend in eine etwas spätere Zeit, um 700. Diese früheren Datierungen zusammenfassend und die epigraphischen Daten auswertend datierte Waldschmidt die Blütezeit des zweiten Stils auf etwa 600-650. Diese Zeitangabe wird auch von der mit einer Inschrift versehenen Darstellung eines königlichen Paares in der Maya-Höhle der zweiten Anlage bestätigt. 14 In der vergleichenden Tafel der turkistanischen Höhlentempel reihte er beide MayaHöhlen von Kyzil in die gleiche Periode ein. 12 Grünwedel: a.a.O.S. 92. Fig. 211. 13 A. Grünwedel: Altkutscha. Archäologische und religionsgeschichtliche Forschungen an Tempera-Gemälden aus buddhistischen Höhlen der ersten acht Jahrhunderte nach Christi Geburt. Berlin, 1920. S. I, 6, 10-16. 14 Neue Bildwerke, III, S. 27-29—