Weiner Mihályné szerk.: Az Iparművészeti Múzeum Évkönyvei 7. (Budapest, 1964)
IPARMŰVÉSZETI MÚZEUM — MUSÉE DES ARTS DÉCORATIFS - Katona Imre: A habán kerámia néhány kérdése
rung in Geld, landwirtschaftlichen Produkten und ausserdem in Waren, die sich dem Geschmack der Türken anpassen. Diesem Umstand ist zuzuschreiben, dass die Mode der fremden Stoffe und Warenartikel immer mehr aufkommt, die der heimischen dagegen allmählich abnimmt. Die zur Zeit Matthias' blühende Fayenceerzeugung geriet fast völlig in Vergessenheit und das ungarische Töpfergewerbe gestaltete sich der veränderten Lebensweise und den veränderten Ansprüchen gemäss um. Im Gegensatz zur Ofner Majolikawerkstätte des Königs Matthias unterliegt die einfache ungarische Töpferei bereits seit dem Mittelalter völlig dem Geschmack des westeuropäischen Kunstgewerbes. Die Gefässe charakterisieren die einfachsten Formen und Verzierungen: die Wellenlinie, später die kreisrunden, roten Streifen, einfache geometrische Figuren usw. Auch ihr Material ist gröber als das der Produkte des entwickelten orientalischen Kunstgewerbes. Die türkische Keramik war von günstigem Einfluss auf die Entwicklung der ungarischen Töpferei, die sich zwischen westlichen Konventionen herumtrieb. Neue Formen und Verzierungselemente kamen auf, die der sich von dem europäischen Handwerk immer mehr losreissenden, orientalischen Charakter annehmenden ungarischen Töpferei eine eigenartige Färbung verliehen. Die Teilung des Landes, die dadurch eine Ungleichheit in der Entwicklung ergab, zog auch die Differenzierung des Geschmackes der Bevölkerung in den verschiedenen Landesteilen nach sich. Die sich einsetzende Verbürgerlichung kommt infolge der Türkenherrschaft ins Stocken. In dem von den Türken nicht beunruhigten nördlichen und westlichen Teil Ungarns steigt gerade wegen den ständigen Feindseligkeiten die Warenproduktion an und beschleunigt die Verbürgerlichung. Zufolge der günstigen wirtschaftlichen Entwicklung steigt die Nachfrage nach westlichen oder auf westliche Einwirkung erzeugten Waren an, was sich auch an den Produkten des Töpferhandwerkes verfolgen lässt. Der feinere Geschmack und die grösseren Ansprüche bewirkten, dass die Fayence, die in Mitteleuropa zuerst die Habaner oder Wiedertäufer erzeugten, sich stets eine immer grössere Beliebtheit errangen. Die Habaner, die sich in Mähren niederlassen, aber auch nach Ungarn einsickern, werden zu dieser Zeit nicht nur geduldet, sondern viele mährische und ungarische Hochadeligen gewähren auch ihnen Freiheit. Der ungarische Magnat Franz Batthyány und seine Gattin Eva Poppel lassen 1622 aus den mährischen Ortschaften Makowitz und Alexowitz gewerbetreibende Habaner kommen. Eine andere Gruppe ihrer lässt sich in AI vine, auf dem Gut des Gabriel Bethlen, des Fürsten von Siebenbürgen nieder. Der Führer der nach Westungarn gekommenen Habaner Handwerker war Laurenz Putz, dessen im Jahre 1632 eingetretener Tod auch in ihren Chroniken aufgezeichnet wurde. Zwischen den Habaner Töpfern und den heimischen Hafnern kam es zu einem scharfen Wettbewerb. Die weissen und mit färbigen Mustern verzierten Majoliken der Habaner beanspruchen in erster Linie die Gutsherren für sich, die einfacheren, in nicht mehr als in zwei Farben — rot und schwarz — hergestellten Erzeugnisse der örtlichen Töpfer entsprechen indessen dem Volksgeschmack. Im Jahre 1622, als die Habaner Töpfer erschienen sind, erliess Franz Batthyány eine Verordnung, wonach die ansässigen Hafner nur Öfen — jeder von ihnen zwei im Jahre —- herstellen dürfen. Der Gegensatz zwischen den Habaner und den örtlichen Meistern bestand —• zumindest in Westungarn