Weiner Mihályné szerk.: Az Iparművészeti Múzeum Évkönyvei 7. (Budapest, 1964)

IPARMŰVÉSZETI MÚZEUM — MUSÉE DES ARTS DÉCORATIFS - Katona Imre: A habán kerámia néhány kérdése

— ununterbrochen fort und verschärfte sich zur Zeit des Adam Batthyány in solchem Masse, dass die Habaner selbst um die Genehmigung ihrer Rücksied­lung nach Mähren bitten. Ahnlich scharf war der Gegensatz zwischen den ört­lichen Meistern und den sich in AI vine angesiedelten Habanern in Siebenbür­gen; dies veranlasste Gabriel Bethlen 1625 die Rechte der Alvincer Habaner in einem Dekret kundzugeben. Der Ungar Karl Layer war der erste, der die Charakteristika der Habaner Keramik beobachtete und zusammenfasste. Nach seinen Feststellungen sind die frühesten Habaner Gefässe in erster Linie durch die weisse Grundglasur, die italienische Form, die Anwendung von gelber, grüner, blauer und mangan­brauner Farbe und der spätrenaissaneezeitlichen Pflanzenornamentik gekenn­zeichnet . Die ausschliessliche Anwendung der erwähnten vier Farben rindet ihre Erklärung darin, class ihnen ausser dem Kobalt-, Kupfer-, Antimon- und Manganoxyd die Benutzung anderer Farben unbekannt war. Die italienische Form ihrer frühzeitigen Gefässe spricht von italienischem Ursprung ihres Gewerbes, wie dies bereits von mehreren festgestellt wurde. Wie es in einer ihrer Chroniken niedergeschrieben ist, gibt es in Nagyiévárd (Oberungarn) noch 1642 italienische Anabaptisten. In der zweiten Hälfte des XVII. Jahrhunderts verschwinden nach und nach die Renaissancemuster auf ihren Gefässen und die niederländische Delf­ter Fayence wird für ihre künstlerische Schöpfungen massgeblich. Dieser klärt sich unter anderem auch durch ihre Beziehungen mit den Schweizer und Nie­derländer Mennoniten. Es ist allgemein bekannt, dass zwischen den Nieder­landen und Ungarn starke kulturelle Beziehungen angeknüpft wurden, wir wissen von vielen ungarischen Jungen, die zu dieser Zeit in Holland studiert haben. Als die Gegenreformation sich stets gekräftigt hat, löst sich das frühere verhältnismässig friedliche Leben der Habaner Gemeinschaften auf. Vom Radikalismus ihrer Lehren verschwindet immer mehr und durch Aufwand aller ihrer Kraft bestreben sie trotz der katholischen Bekehrungsaktionen ihre Gemeinschaften aufrechtzuerhalten. Mitte des XVIII. Jahrhunderts zerfallen bereits fast völlig ihre Kollektiven. Ein Teil der Meister wandert ab, manche treten in den Dienst der zu dieser Zeit gegründeten Holitscher bzw. Stomfaer Fayencemanufaktur. Das anderthalb Jahrhundert, in dem die Keramik der Habaner emporschoss, blühte und niederging, stellt eine oder glänzendsten Epochen der Geschichte der mitteleuropäischen Fayence dar. Die ständigen Verfolgungen und Beläs­tigungen ausgesetzten einfachen Meister verstanden es die keramische Kunst des XVI —XVII. Jahrhunderts auf ein bis dahin unerreichtes Niveau zu bringen.

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