Dobrovits Aladár szerk.: Az Iparművészeti Múzeum Évkönyvei 5. (Budapest, 1962)

IPARMŰVÉSZETI MÚZEUM - MUSÉE DES ARTS DÉCORATIFS - Krisztinkovich, Béla: Unbekannte Messerschmied-Kunstwerke der ungarischen Ilabanen

14. Abb. Messerschmiede in LE WAR, erbaut 1602 mit facettierten Perlmutterblättchen belegt, ferner durch querlaufende Bronzegürtel, die mit Steinchen verziert waren, in Fleder geteilt. Die Krönung der Hefte ist Voluten-förmig, eigenartig ausgebildet, wie wir es z. B. an den Vergleichstücken beobachten können (Thewalt, Kat. No 1442), wo den vier­kantigen Griff eine Elfenbeinhaube beendet, während in der Mitte Perlmutter­blättchen mit dem bekannten Habaner Strahlenbündel angebracht sind. Die Klinge trägt eine steirische Stahlmarke, die Haube stimmt genau mit denen der Ausgrabungen in Szobotist (Sabatisch) überein. Zum Schlüsse möchten wir noch darauf hinweisen, daß Eßbesteckmotiv, als Dekoration, in der Habaner Krüglerkunst weiterlebte. Nach der Auflösung der Kollektiven arbeiteten die Hafner als Weißkrüglermeister, als Volkskünstler weiter. Die Habaner konnten sich nun — von den strengen Einschränkungen ihrer „Ordnungen" in den Kollektiven, befreit — freiere, bildliche Darstellungen als Dekoration erlauben. Sie verwendeten mit Vorliebe als Ornament die Messer-, Gabel-, Löffel-Motive. Ein Habaner-Krug aus Jókő (Gutwasser) zeigt nebst der Jahreszahl 1747, unverkennbar die naturalistische Schilderung des Messers, Löffels und Gabel im Rahmen der konventionellen Habaner Dekoration. Dieses Motiv wiederholt sich in einem späten Erzeugnis eines Weißhafners in Sopron (Oedenburg). Die in Ungarn, eben durch die Anabaptisten eingebürgerten Habaner-Eßbe­stecke, lieferten der Hafnerei einen künstlerisch dankbaren Ornamentenschatz.

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