Tanulmányok Budapest Múltjából 25. (1996)

TANULMÁNYOK - Sármány Parsons Ilona: Jüdische Kunstmäzenatentum in Budapest und die Rolle der Künstler im Aufbruch zur Moderne = A zsidó származású polgárság mecenaturája Budapesten a századelőn 249-268

ungarischen Museen Schenkungen (zum Beispiel das Porträt Ferenc Rákóczi von Ádám Mányoki) wofür er geadelt wurde. Nur an solchen zeitgenössischen Malern hatte er Interesse, die er neu her­ausbringen und populär machen konnte.^' BEGINN DER MODERNE Die in den späten sechziger und in der siebziger Jahren geborene Generation von Kultur­joumahsten war seit Anfang der neunziger Jahre der Bahnbrecher, eine erste Welle einer gegenüber dem Späthistorismus aufgetretene neuen Kunstorientierung, die selbst sehr vielschichtig war, und die sich in der literatur früher als in der Malerei oder in der Architektur meldete. Zuerst trat der Naturalismus (in den Schönen Künste) mit seinen vielen Versionen auf. Bastien­Lepage, bestimmte modemé Holländer, aber auch zum Beispiel Uhde kennzeichnen diese Tendenzen, die auch in der ungarischen Kunst Wiederhall fanden. Darauf folgten einige Varianten der Stimmungsmalerei, des Symbolismus und der Plein-air Malerei. In der wichtigsten, 1890 gegründeten „modemen" kulturellen Wochenschrift „A Hét" (=Die Woche) sammelten sich junge Kunstfeuilletonisten um den alten Chefredakteur József Kiss, dem ersten jüdischen Dichter ungarischer Sprache, der in der Thematik seiner Balladen auch das Leben der armen Ghetthojuden besang. Doch war es nicht Kiss, der dieses Presseorgan bedeutend gemacht hat, sondem die junge Generation, der Schriftsteller Sándor Bródy, István Peterdi, Tamás Kóbor, der Dichter und Dramatiker Jenő Heltai, Emő Szép und die Kritiker Béla Lázár und der spätere große Literaturredakteur Ignotus, alias Hugo Veigelsberg. Auch unter den Künstlern vermehrten sich junge Talente mosaischen Glaubens. Wie manche Erinnerungen deutlich machen, gestattete es die wirtschaftliche Sicherheit des jüdischen Stadtbewohners, daß sein Söhne in der Lage waren, sich ihren kulturellen Interessen zu widmen.^" Ein Fallbeispiel: Baron Sándor Hatvány- Deutsch, Zuckerfabrikant und Gutbesitzer in Hatvan, hatte zwei Söhne, Lajos und Ferenc. Als man ihm in seinem Club in der Leopoldstadt einmal gefragt hat, was seine Söhne machen, antwortete er: „Der eine malt, der andere'st auch Narr!" (sie.) Die beide „Narren" spielten eine große Rolle in der Budapester Kultur. Der jüngere, Ferenc Hatvány wurde wirklich Maler und Sammler. Der ältere, Lajos Hatvány studierte in Berlin und wurde Schriftsteller und Kritiker. Er war der großzügigste finanzielle Förderer der Zeitschrift „Nyugat" (=Der West), ab 1908 dem wichtigsten literarischen Organ der Modemé in Ungam. Als Mäzen unterstützte er auch finanziell die größten Dichter seiner Zeit Endre Ady und später Attila József. Es wäre zu langweilig die Namen jüdischer Künstler aufzulisten.^' Summarisch läßt sich sagen, daß im Gegensatz zum Historismus, als jüdische Künstler, Maler, Bildhauer, Musiker nur selten in Erscheinung traten, seit den späten achtziger und frühen neunziger Jahren immer häufiger werden. Adolf Fényes, Béla Iványi-Grünwald, Izsák Perlmutter sind bedeutende Künstler gewesen, deren Oeuvre hohe künstlerische Qualität hatte und die der experimentierenden Moderne auch wenn zum Kleinmeister angehörten. Eigentlich war hier der Anfang zum „Aufbruch in die Modemé", doch dauerte es noch ein Jahrzehnt, bis einige Mäzene, Auftragsgeber und Sammler ein Interesse an der experimenteller Kunst entwickelt hatten, und begannen Werke der wichtigste Maler von Nagybánya oder der Künstler Rippl-Rónai, Vaszary zu kaufen. Auch wenn Jugendstil und Art Nouveau in Budapest zur selben Zeit wie in Wien ihre erste Meisterwerke (die Bilder Rippl-Rónais oder Vaszarys, der , 257

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