Tanulmányok Budapest Múltjából 24. (1991)

TANULMÁNYOK – STUDIEN - Gyalay Mihály - Szekeres József: A Szent Margitsziget Gyógyfürdő Részvénytársaság története = Geschichte der Heilbad-Aktiengesellschaft Sankt-Margarethen Insel 115-172

MIHÁLY GYALAY - JÓZSEF SZEKERES GESCHICHTE DER HEILBAD-AKTIENGESELLSCHAFT SANKT-MARGARETEN INSEL Im Jahre 1908 hat die Haupt- und Residenzstadt Budapest die malerisch schöne Margareten-Insel mit großer historischer Vergangenheit vom Besitzer, dem ungarischen Zweig der Habsburger, käuflich erworben. Zweck des Ankaufes war die weiter nicht aufschiebbare Entwicklung der Insel. Die Leiter der Hauptstadt hielten sich dabei die Nutzung der Erholungs-, Vergnügungs- und Kurortsmöglichkeiten sowie die Gesichts­punkte des Fremdenverkehrs vor Augen. Von den zu lösenden Entwicklungsaufgaben waren die wichtigsten die Vereinigung der aus zwei Teilen bestehenden Insel, die Aufschüttungen zwecks Hochwasserschutz, der Ausbau des Uferschutzes, der Straßen und Kanalisation, kommunaler Einrichtungen und sonstige Investionen infrastrukturel­len Charakters, wie z. B. die öffentliche Beleuchtung. Die materiellen Möglichkeiten der Hauptstadt waren jedoch allein durch den Ankauf völlig erschöpft, und fur die kostena­ufwendigen Investitionen waren keine finanziellen Mitteln vorhanden. 1913 begann als Unternehmen von schweizerischen, englischen, italienischen und ungarischen Finanzleuten die November 1912 gegründete Heilbad AG Sankt Margare­ten-Insel ihre Tätigkeit, mit dem Ziel, sich den aus der Realisierung des erwähnten Entwicklungsprogramms der Insel ergebenden Nutzen zu sichern. Zwecks Nutzung der Heilquellen wurde mit den Hotelbauten uns Restaurierungen begonnen, eine Planung des Abfüllungsbetriebes von Mineralwasser, die Modernisierung des Gasthauses für 5000 Personen, die Ortsbestimmung und der Bau von Sportanlagen, die Ausgestaltung von großangelegten Donaustrandbädern, der Bau eines Amphitheaters, aber am ehes­ten die Aufschüttungen und die Uferschutzarbeiten erwiesen sich als besonders augen­fällig. Die ausländischen und ungarischen Kapitalgebergruppen fühlten sich außer dem von den genannten Arbeiten zu erwartenden „geziemenden" Nutzen namentlich von dem Plan der Errichtung eines dem Casino von Monte Carlo ähnlichen ost-mitteleuro­päischen Glückspielzentrum angezogen, indem sie hofften, daß es über die Ausbeutung der sich rasch zu bereichern wünschenden Mengen hinausgehend auch für die übrigen Objekte der Insel eine rasche Steigerung des Umsatzes bedeuten wird. Um sich die Genehmigung für das Speilkasino zu verschaffen, schreckten sie auch vor materiellen Opfern nicht zurück. Sie wußten, daß in Ungarn in den zehner Jahren ­genauso wie in der damaligen gesamten kapitalischen Welt - die Beschaffung von Bewilligungen, die einen großen Nutzen zu erwarten ließen, mit der Einzahlung einer Spende in die Kasse der sich jeweils an der Macht befindlichen Partei verbunden ist, von der Verpflichtung einzelnen Regierungspersönlichkeiten gegenüber gar nicht zu reden. 162

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