Tanulmányok Budapest Múltjából 23. (1991)

TANULMÁNYOK – STUDIEN - Langer, Herbert - Dudás János: Die Rückeroberung von Buda 1686 im Spiegel des "Theatrum Europaeum" = Buda 1686. évi visszafoglalása a "Theatrum Europaeum" tükrében 101-109

des „Theatrum" sei Haller, der inständig bereut und um Gnade gebeten habe, von Kaiser Leopold aus „angestammter Clementz" wieder in Freiheit gesetz worden. 19 Die moralische Rüstung zum großen Zug nach Buda, der von Aktivitäten und Abwehrmaßnahmen der Kaiserlichen in Oberungarn, Siebenbürgen und Kroatien flan­kiert wurde, erfolgte durch vermehrte Kollekten für Christen in türkischer Gefangen­schaft und durch wöchentliche Andachten im Weiner Hof der Societas Jesu. Papst Innozenz XI. hatte schon im Dezember 1685 durch eine Bulle all denen Sündenerlaß zugesichert, die mit ins Feld ziehen würden oder Krieg durch Geldzuwendungen unter­stützten. 20 Dem Kaiser fiel es trotz alledem nicht leicht, dem Drängen der „Kriegspartei" nachzugeben und die Eroberung Budas zur Hauptaufgabe des Kampfgeschehens im Jahre 1686 zu erklären. Karl von Lothringen überzeugte Leopold noch im letzten Moment, einen erneuten Versuch zu unternehmen. Diese dramatische Vorgeschichte der Rückeroberung fehlt im „Theatrum", die Einzigartigkeit des Unternehmens wird hingegen gebührend betont. Der kaiserliche befehl, der im Lager der Hauptarmee zu Párkány (Sturovo) verlesen wurde, führt eine pathetische Sprache. Die entsprechende Passage im „Theatrum" lautet: „Denn nachdem allhöchstgedacht Ihre Kaiserliche Majestät allergnädigsten Befehl ergehen lassen/ besagte Stadt Ofen abermals zu belä­gern/ selbige aus den Türckischen Raub - Klauen zu reissen/ und hierdurch das Ungarland seiner Ruhe zu versichern/ so hat man entschlossen die Kaiserliche und Auxiliar - Völker/ so eine Mannschaft/ dergleichen an guter Gestalt/ Rüstung und Tapfferkeit wenig ist gesehen worden/ dahin zu führen/ in Hoffnung es durch den Feldzug dieses Jahrs dahin zu bringen/ wozu man über anderthalb hundert Jahr nicht hat gelangen kcennen." 21 Die gesamts Armee langte am 18. Juni vor Buda an, und die Heerführer suchten aus dem Mißerfolg von 1684 Lehren zu ziehen. In der Tat beendeten die vereinigten Truppen die Belagerung erfolgreich, die Erstürmung der Burg am 2. September konnte auch eine in Südungarn aufgestellte Entsatzarmee unter dem Großwesir Suleiman nicht verhindern. Die im „Theatrum" enthaltenen Informationen über das Geschehen schil­dern die Härte und Schwere des Kampfes, die beiderseitige Tapferkeit, auch die technische Meisterschaft der Türken sowie die Standhaftigkeit des greisen türkischen Kommandanten Abduvrahman Pascha. Er empfing den Generaladjutanten des bayeri­schen Kurfürsten Graf Kreuz, der eine Übergabeaufforderung überbrachte, höflich und zermoniell, lehnte eine Kapitulation aber entschieden ab: Buda müsse gehalten werden, es sei „der Schlüssel zu Jerusalem und zum ganzen Ottomanischen Reich". 22 Kreuz berichtete den christlichen Befehlshabern der Belagerungsarmee von argen Zerstörun­gen auf dem Burgberg, aber auch von der verzweifelten Kampf- und Opferbereitschaft der Belagerten. Die Weiber hätten ihre Röcke und Hemden für Sandsäcke hergegeben, um die Breschen zu schließen. 23 Als besonders grausames Werk bezeichnet der Berich­terstatter die Plünderung der Margareteninsel durch Tataren, über die durchweg nur mit negativen Charakteristika geschrieben wird. Der von Karl von Lothringen geforderte Generalsturm, der den übrigen Befehls­habern nur durch den eilends aus Wien herbeigeholten Hof kanzler Stratmann plausibel gemacht werden konnte, erfolgte am 2. September; die inneren Befestigungen wurden 106

Next

/
Oldalképek
Tartalom