Tanulmányok Budapest Múltjából 23. (1991)

TANULMÁNYOK – STUDIEN - Langer, Herbert - Dudás János: Die Rückeroberung von Buda 1686 im Spiegel des "Theatrum Europaeum" = Buda 1686. évi visszafoglalása a "Theatrum Europaeum" tükrében 101-109

Feldzuges mit dem Ziel, Buda zu belagern und zurückzuerobern. 7 Dekrete des Kaisers ordnen dafür eigens Gebete an Sonn- und Feiertagen an, und dies den ganzen Sommer lang. Die Ankunft des bayerischen Kurfürsten Max Emanuel wird ebenso vermeldet wie die des Herzogs Karls von Lothringen (Ende August 1684), daneben aber auch die „vornehmste Sorge" des Kaisers und der Heerführer: der Geld- und Proviantmangel sowie der Hunger unter den Soldaten. Die Amnestie Kaiser Leopolds I. für alle gegen ihn stehenden Ungarn wird ausführlich erörtert. Für die aufständischen Ungarn unter Imre Thököly werden zwei Begriffe im Wechsel gebraucht: „Rebellen" und „Malcon­tenten". Thököly selbst wird keines offiziellen Titels für würdig erachtet, er heißt schlicht „der Thököly", oder „der von den Türeken dafür erkannte Fürst Teckely". An nur wenigen Stellen zeigt der Kompilator ein gewisses Verständnis für den wechselvollen, langen Kampf des Christen Thököly und läßt ihn sogar zu Worte kom­men, so im Jahre 1680, als er auf das Friedensangebot des Kaisers eingeht und antwortet: „Wir können es doch nicht höher bringen/darum wollen wir in Gottes Namen (Frieden) schliessen/damit daß Raubens und Verwüstens in unserem Vatterland ein Ende werde." Im übrigen glaubt der Kompilator, daß die durch General Caprara übermittelten Angebote lediglich eine Finte waren. 8 An anderer Stelle (1684) wird dagegen vermerkt, Thököly gehe es gar nicht um „ungarische Privilegien und Gewissensfreiheit", sondern allein um die „Dignität eines Fürsten." 9 Seinen Gegnern wird ein derartiger Eigennutz nicht vorgeworfen, vor allem der Kaiser gilt als Sachwalter des Wohls der Christenheit und Ungarns und als Hüter des „gemeinen Wesens". Den Aufmarsch der Truppen vor Buda, die Einschließung, die Stürme und den Beschuß der Stadt seit Mitte Juli 1684 schildert der Kompilator Stück für Stück. Anfang September kommt er auf das Unterhaltsproblem zu sprechen mit der Bemerkung, Karl von Lothringen habe die Fouragierkommandos in immer weitere Entfernung schicken müssen, es fällt der Ausdruck „Mause-Parteinen" - Ableitungen, die sich Unterhalts­mittel faustrechtlich und gewaltsam beschaffen. General Heusler (Heissler) sei, so heißt es, mit 800 Sack Getreide und 4500 Stück Rindern und Schafen eingetroffen - nicht viel für eine Armee von 20 000 Mann, deren Kampfkraft und -moral durch die gefürchteten „Lagerkrankheiten" (Typhus, Ruhr) sowie türkische Überfälle fortwährend abnimmt. Viel Sorgfalt verwendet der Kompilator auf die sachliche Schilderung der rein militäri­schen Details, auch beim Heere des türkischen Seraskers. Eindeutig sind Lob und Parteinahme für die katholischen Befehlshaber (Karl von Lothringen, Ludwig von Baden, Max Emanuel und Rüdiger von Starhemberg), obwohl der Kompilator zweifellos Protestant war. Der Kampf gegen die Türken, den „stets nach Christenblut dürstenden Erbfeind", 10 minimierte die konfessionellen Barrieren; alle Christentruppen nennt der Kompilator häufig „die Unsrigen". Die Kämpfe um und vor Buda im Sommer und Herbst 1684 waren nicht zuletzt deshalb so schwer, weil die türkichen Truppen in der Festung und auf freiem Felde eine große, teils überlegene Kampfkraft entfalteten, die sich in erfolgreichen Ausfällen und in meisterhafter Minierkunst äußerte. Ende Oktober gelang es den Türken, noch einmal firsche Einheiten, Munition und Proviant in die belagerte Festung zu bringen: „Welches dann die Belagerten dergestalten encouragiert/daß sie so gleiche hernach einen er­schrecklichen General-Sturm/mit blossen Säbeln in der Hand/auff die Unsrigen ge­103

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