Tanulmányok Budapest Múltjából 18. (1971)
Szekeres József: Ganz Ábrahám életrajza, 1814-1867 = Biographie des Gründers der Ganz Werke Abraham Ganz 211-247
JÓZSEF SZEKERES BIOGRAPHIE DES GRÜNDERS DER GANZ WERKE ABRAHAM GANZ Vor hundertsechundzwanzig Jahren entstieg ein junger Schweizer in Ofen der Wiener Postkutsche in beschiedener Kleidung, um sich mit eiligen Schritten zu sienem zukünftigen Arbeitsplatz, in die Walzmühle zu Pest zu begeben. Am Donauufer angelangt ergriff auch ihm, wie schon so viele Reisende ans dem Ausland das hinreissende Panorama der Stadt und vielleicht kam ihm damals zum erstem Mal der Gedanke, dass er nach sechzen Jahren des Wanders endlich in seiner zweiten Heimat angelangt ist. Es bedurfte vieler Arbeit, beharrlicher Ausdauer, hartnäckiger Kämpfe, Aufsehen erregender Erfindungen, ausgezeichneter Mitarbeiter und nicht zuletzt glücklicher Umstände, bis er sein Ziel erreichen konnte und aus dem Nichts Millionen, aus dem einfach begonnenen Eisenguss Gold schuf und aus dem Gold ein berühmtes Werk enstehen Hess. Es ist nicht von ungefähr, dass der arme Schweizerische Lehrersohn mit dem biblischen Namen auf seiner Wanderschaft in Ungarn ein Heimat fand. Vor hundertfünfundzwanzig Jahren, in der Zeit, des anbrechenden Kapitalizmus galt auch dieses Land für ein neues Amerika, wohin sich ein grösser Strom der Glücksritter, sowie der strebsamen Handwerker und gutem Facharbeiter gleichsam ergoss. Die Reformgedanken Széchényis fanden bereits allgemenine Verbreitung und der Industrieschutzverein Kossuths war in seiner Organisation schon aufgebaut. Alles war von einem Glauben an die Zukunft des Landes erfüllt. Ganz war nicht der einzige Schweizer, der sich Ungarn zuwandte, fast gleichzeitig mit ihm traf auch der Müllergeselle Heinrich Haggenmacher hier ein, er sollte später zum Gründer der grossen Bierbrauereien werden. Doch überall in der Welt sind später so berühmt gewordene Unbekannte am Beginn ihrer Laufbahn, wie Schuckert, Westinghouse, Krupp, Cormick, Armstrong, Worthington, Bessemer, Opel, und genau so wie Ganz „gross" geworden ist, stiegen auch diese ehemalige Wandergesellen in die Reiche die Mächtigen der industrie auf. Die Welt schüttelte in diesen Janren endgültig die Fesseln des Feudalismus von sich ab, in dieser Zeit begann die gewaltige Entwicklung der grossen Masienenindustrie, von einem Tage zum anderen entstehen gewaltige Industrieanlagen, mit deren Hilfe diemenschliche Gesellschaft in ihres Fortschritt wieder weiterscheiten konnte. Die wirtschaftlichpolitischen Möglichkeiten zur Verwirklichung der Pläne von Ganz waren gegeben, aber das Ergreifen dieser war seinen persönlichen Gaben seiner Gesichtlicheit zu verdanken, durch welche auch Ungarn Dank seiner persönlichen Erfolge in den Strom der Weltentwicklung geriet. Die damals jüngste Schöpfung István Széchényis, die Pester Walzmühle nahm ihren Betrieb an 15. September 1841. auf. Ganz erhielt in dessen Gieserei eine Anstellung und er sollte Dank seiner Fachkenntnisse bald zum Chef der Werkstatt aufsteigen. Die Produkte der Giesserei der Walzmühle werden bald im ganzem Land bekannt und sie wurden in den von Kossuth inspirirten Industrieausstellungen mit mehreren grossen Preissen ausgezeichnet. Die Direktion der Walzmühle zollte der Tätigkeit des jungen Giessermeisters grosse Anerkennung, und dieser konnte nunmehr richtig mit dem Sparen zur Verwirklichung seiner Träume beginnen. Allerdings hatte es 1843. wochenlang den Anschein, als ob es zu einem jehen Abschluss seiner Laufbahn kommen würde, da er beim Erproben einer neuen Gussart sein rechtes Auge verlor und auch mit dem linken kaum etwas sah. Dennoch 245