Tanulmányok Budapest Múltjából 16. (1964)
Kubinyi András: Budafelhévíz topográfiája éa gazdasági fejlődése = Topographie und wirtschaftliche Entwicklung von Budafelhévíz 85-180
kation, während das Baugewerbe von den grossen Bauarbeiten in Buda begünstigt wurde. Auch ein Baumeister von Felhévíz ist uns bekannt, der in sehr ansehnlicher Summe Arbeiten (Grenzbefestigung) unternahm. Im Grunde genommen kann ruhig behauptet werden, dass Felhéviz hinsichtlich seines Gewerbes eine Vorstadt von Buda gewesen war. Landwirtschaft Im Mittelalter war die ganze Umgebung von Buda von Weinbergen bedeckt, wo zur Zeit der Bearbeitung der Weingärten mehrere Tausende von Hackern beschäftigt waren. Nachweisbar bestand der Grossteil der Bewohner von Felhévíz, wie auch in den Vorstädten von Buda, aus Hackern. Im allgemeinen war der Weinbau der für das Leben der Einwohner von Felhévíz der kennzeichnende Wirtschaftszweig. Von den von uns gekannten Felhévizer Bewohnern machten einen ansehnlichen Prozentsatz die Weingartenbesitzer aus. Nicht allein in Felhéviz, sondern in Buda, Óbuda und in den übrigen benachbarten Dörfern besassen die Bewohner von Felhévíz Weingüter. Interessanterweise besass von den bekannten Weingartenbesitzern höchstens ein Fünftel solche Weingärten, die ihren Lebensunterhalt sicherten, die Hälfte hätte sich nur mit den grössten Schwierigkeiten, die übrigen überhaupt nicht erhalten können. Der Weingartenbesitz konnte daher nicht die Haupterhaltungsquelle der Bewohnerschaft von Felhévíz sein. Einen Weingarten kaufte sich der Hacker an, oder er pachtete einen solchen in der Hoffnung einmal selbständig zu werden, oder der ärmere Gewerbetreibende um sein Einkommen zu vermehren, schliesslich auch ein angesehener Bürger, um einen Teil seines Kapitals vor dem Risiko der Unternehmung zu sichern. Wir können feststellen, dass anfangs des 16. Jahrhunderts in Felhévíz eine dünne, über Kapital verfügende, zum Teil gewerbliche Schicht lebte, die fast das Niveau des Budaer Mittelbürgertums, ja das des Patriziats erreichte; (der grösste damalige Weinbergbesitzer von Hévíz, dem Berufe nach ein Bierbrauer, verfügte über einen so grossen Weinberg wie zur gleichen Zeit die reichsten Patrizier von Buda) ausser diesen ergab sich der grösste Teil der Bevölkerung aus ärmeren Handwerkern und Arbeitern der Weingärten. Handel Alle Anzeichen weisen darauf hin, dass die führende Schicht von Felhévíz sich auch mit Handel, in erster Linie mit Weinhandel beschäftigte und im allgemeinen kommt ihnen dieselbe Rolle zu wie den Kaufleuten von Buda und Pest, welche die beiden grössten Handelsstädte des Landes weren. Die Kaufleute von Héviz waren auf dem Niveau der städtischen Kaufleute, sie bereisten das ganze Land. (Ihre Anzahl dürfte natürlich nicht hoch gewesen sein.) Wirtschaftlich war Felhévíz wahrlich die Vorstadt von Buda, sein Gewerbe ergänzte zum Teil das von Buda, zum Teil war es von gleichem Gepräge. Seine Weinhauer haben gleichfalls in den Weinbergen von Buda am ehesten Arbeitsgelegenheit gefunden. Die aus Grosshändlern und aus Gewerbetreibenden bestehende führende Schicht von Hévíz stand indessen mit den Patriziern von Buda in Verbindung, verfügte über ein ähnliches Vermögen wie diese und siedelten meist aus Felhévíz nach Buda über. Bereits im 14. Jahrhundert kam im Budaer Rat eine von Felhévíz stammende Patrizierfamilie, namens de foro Danubii vor, und ähnliche Rolle spielte zur Mitte des 15. Jahrhunderts auch die Familie Kopácsi. 179