Tanulmányok Budapest Múltjából 16. (1964)
Kubinyi András: Budafelhévíz topográfiája éa gazdasági fejlődése = Topographie und wirtschaftliche Entwicklung von Budafelhévíz 85-180
5- Die Innenorganisation von Felhévíz Insoweit Felhévíz wirtschaftlich wahrlich die Vorstadt von Buda war, so sehr war sie es nicht in politischer Hinsicht. Sie war auch nicht einheitlich. Wie bereits gesehen, befand sich im südlichen Teil, gerade bei Buda ein Gutsbesitz der Nonnen mit dörflicher Verwaltung, dessen Nordteil zwar zu Buda zählte 1 , wo jedoch nur das Hospital Buda angehörte, die Mühlen — obwohl sie von Budaer Einwohnern gepachtet waren — gehörten zum Gutssystem einzelner Gutsbesitzer. Der Grossteil von Felhévíz war im Besitze der Johanniter und später im Besitze des Kollegiatkapitels. Rechtlich war Felhévíz bis Ende des 15. Jahrhunderts ein von Leibeigenen bewohntes Dorf, eine Villa. Es hatte zwar einen erwählten Richter und Geschworenen, praktisch stand jedoch sowohl die Gerichtsbarkeit als auch die Verwaltung im Wirkungsbereich des Provisors, also des OfFizials des Gutsherren. Ende des 15. Jahrhunderts erwirkte der Bischof von Zagrab Osvát Thuz, gewesener königlicher Schatzmeister, als Kommendator der Probstei Felhévíz das Siegelrecht für sein Dorf und seitdem nahm die Ortschaft rechtlich die Stellung eines Marktfleckens, Oppidums ein. Hierdurch erwarb der Rat von Felhévíz eine grössere Selbständigkeit, wenn auch sich dieser vom Einfluss der Offiziale der Gutsherren nicht völlig loslösen konnte. So gestalteten sich im grossen und ganzen die Verhältnisse in Felhévíz zur Mitte des 16. Jahrhunderts. Als im Jahre 1541 Buda in die Hände der Türken geriet, wurde auch Felhévíz türkisch. In den Kämpfen Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die Ortschaft völlig zerstört, so dass sie ausser der bei den Thermalquellen gebauten viertürmigen Pulvermühle (Kaisermühle), dem gleichfalls hier gebauten „Kaiserbad" und dem südlich des Teiches gebauten Derwischkloster im Grunde genommen unbewohnt blieb. 180