Tanulmányok Budapest Múltjából 16. (1964)

Kubinyi András: Budafelhévíz topográfiája éa gazdasági fejlődése = Topographie und wirtschaftliche Entwicklung von Budafelhévíz 85-180

und die Magdalenenpfarre zur Hauptpfarre der Stadt erheben. Zur gleichen Zeit lernen wir die Führer der „ungarischen" Partei kennen: unter diesen einen Goldschmied, namens János, den bereits erwähnten Kopácsi aus Felhévíz und Péter Szőllősi, der dem Anschein nach Adeliger und Mitglied der Palatinalkanzlei gewesen sein dürfte. Diese Bewegung war zwar erfolglos, doch waren die deutschen Patrizier gezwungen selbst zweimal einen reichen Tuchhändler ungarischer Abstammung, László Farkas zum Richter zu wählen um die Opposition damit zu entwaffnen. In 1439 zur Zeit der Herrschaft des Albrechts von Habsburg, als Farkas Stadtrichter war, ist ihres Erachtens die Zeit gekommen um die Opposition vernichten zu können. Man Hess den Führer der Ungarn, den Goldschmied János ermorden, was eine grosse Volksbewegung auslöste, worin auch die Neigung des daran beteiligten mittleren und armen Schicht des Bürgertums zum Hussitismus erkennt­lich war. Die Bewegung war gleicherweise gegen das „deutsche" und das „ungarische" Patriziat gerichtet, demzufolge die beiden Fraktionen der städtischen Führerschicht ein Kompromiss eingingen. Von nun an wurde jährlich abwechselnd ein ungarischer und ein deutscher Richter gewählt und am Rat beteiligten sie sich auf paritätischer Grundlage. Die Machtvollkommenheit der Tuchhändler hörte auf diese Wiese auf, da deutscherseits auch die Vertreter der deutschen vorstädtischen Metzger aufgenommen werden mussten. Der Richter der auf Grund des neuen Systems erwählten ersten Rates wurde Kopácsi aus Felhévíz, der in der Führung der „ungarischen" Partei als Nachfolger des Goldschmieds János galt. Auch der Streit zwischen den drei Pfarren wurde während seines Richteramtes beseitigt, der Bereich der drei Pfarren wurde von neuem getrennt und ihren Kirchengemein­den wurden die gleichen Rechte erteilt. Gewerbetreibende fanden sich im Rat auch weiterhin nur wenige, waren aber solche dennoch anzutreffen, so gehörten diese ihres Vermögens und der Familienverbindungen halber bereits der führenden Schicht an. Laut dessen war an der Macht auch die Führerschicht der Vorstadt beteiligt. Auch lässt sich nachweisen, dass sich die Macht weiterhin zwischen einigen Familien teilte, doch gehörten diese Familien nicht ausschüessHch demselben Stadtviertel an. Begegnen wir neuen Namen im Rate, so waren es zumeist der Schwiegersohn, mitunter der Gemahl der Witwe eines ehemaligen Ratsherren und kamen als solche in den Rat. Von den Vorstädten von Buda war Szentpéter in erster Linie von gewerbetrei­bendem Gepräge. Daher ist es kein Zufall, dass die Gewerbetreibenden, die in den Rat gewählt wurden mit geringerer Ausnahme Vorstädtler waren. Aus ihnen gingen die Mühlenpächter usw. hervor. Die Ähnlichkeit in der Lebensweise der Einwohnerschaft von Szentpéter und Felhévíz lässt sich mit den engen Beziehungen zwischen der Vorstadt und Felhévíz erklären. 2. Einwohner von Hévíz und ihr B e r uf Gewerbe In Kenntnis der aus den Quellen bekannten Namen der Bewohner von Hévíz in den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts lässt sich gewissermassen eine Berufstatistik zusammenstellen, aus der hervorgeht, dass dem Gewerbe im Leben von Hévíz eine bedeutende Rolle zugekommen ist. Es fragt sich aber, ob das Gewerbe als solches einer Stadt oder eines Marktfleckens angesehen werden soll. Die wichtigsten Gewerbezweige, das Textil-, Mühlen- und Ledergewerbe befinden sich wohl nur örtlich in Hévíz, da diese für Budaer Meister arbeiteten. Vom eigenen Gewerbe waren in Hévíz das Fleischhauer-, Metall- und Baugewerbe die bedeutendsten. Die ersten beiden verdanken ihre Entwicklung der Fähre und dem Markte. Auf dem Markt von Felhévíz wurde nämlich auch für den königlichen Hof das aus den oberungarischen Eisengruben geförderte Eisen besorgt, deshalb Hess hier König Matthias ein Hammerwerk erbauen. Das hiesige Eisenhandwerk ist bereits seit dem 14. Jahrhundert von Bedeutung. Dieselbe Rolle wie in der Vorstadt von Buda kam auch hier dem Bau- und Fleischhauergewerbe zu. Die Ziegeleien ermöglichten die Ziegelfabri­178

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