Tanulmányok Budapest Múltjából 16. (1964)

Kubinyi András: Budafelhévíz topográfiája éa gazdasági fejlődése = Topographie und wirtschaftliche Entwicklung von Budafelhévíz 85-180

Krankenhaus von Buda. Zwar stand es am weitest gelegenen Punkt der Gemeinde von Felhévíz, zählte man es immerhin zum Bereich von Buda. Die wirtschaftliche Leitung und die Aufsicht über dem Betrieb hat an der Seite des Priors des Heiligen-Geist-Ordens ein Verwalter versehen, der vielfach auch ein einflussreiches Mitglied des Stadtrates war. Nach der Schlacht von Mohács im Jahre 1526 stellte der König Johann Zápolyai das könig­liche Patronat dem Anschein nach wieder her: zunächst schenkte er das Hospital seinem Sekretär als Kommende, späterhin wurden aber grossangelegte Bauten in Angriff genom­men, die jedoch infolge der Türkenherrschaft nicht beendet werden konnten. 6. Die Mühlen von Felhévíz Für das wirtschaftliche Leben von Felhévíz waren die in der Nähe des Hl. Geist­Hospitals erbauten Mühlen von grosser Bedeutung. Hier sind am Nordende von Felhévíz, bei den Thermalquellen die Wassermühlen seit dem 13. Jahrhundert nachzuweisen. Am Bergfuss, wo die Thermalquellen hervorsprudeln, wurde ein Damm erreichtet, wodurch, ein Warmwasserteich entstand, dem auch in der Regelung des Wasserstandes eine Rolle zukam. Der Wasserstand des Teiches steht nämlich mit den zwischen dem Teich und der Donau auf einem ziemlich schmalen Streifen hervorbrechenden Quellen in Zusammen­hang. Diese Quellen speisen heute die hier errichteten Heilbäder. Im vergangenen Jahrhun­dert, als der See dreimal trockengelegt wurde, versiegten jedesmal auch die Quellen der Bäder. Auf diesem ziemlich kleinen Gebiet waren im Mittelalter mehrere Mühlen in Be­trieb. Die zur Verfügung stehende verhältnismässig geringe Wassermenge konnte dadurch verwertet werden, dass die Mühlräder in Zisternen gesetzt waren und man das Wasser der Quellen bzw. des Teichabflusses in Rinnen auf die Räder geleitet hatte (oberschlägige Mühle). Das Eigentumsrecht der Mühlen stand mit einer Ausnahme dem König zu. Die Ausnahme stellte das zwischen die königlichen Güter eingekeilte Gut der Familie Kurszán dar. (Kurszán der Vorahne der Familie Kurszán herrschte nämlich zur Zeit der Landnahme mit Árpád dem Vorfahren des Herrscherhauses gemeinsam über die Ungarn. Nach Kurszáns Tod enteignete jedoch Árpád auch seine Güter und nur einige Bruchstücke dieser blieben auch weiterhin im Besitze der Familie.) Um das Jahr 1279 haben die Felhévizer Mühle von Péter, dem Sohne von Uza aus der Familie Kurszán die Nonnen der Margareteninsel erworben. Ein Grossteil der königlichen Mühlen überging gleichfalls in den Besitz der Kirche. Mitte des 15—16. Jahrhunderts stehen uns urkund­liche Angaben über fünf Mühlen zur Verfügung: über je eine Mühle des Königs, des Kapitels von Óbuda und des Nonnenklosters von Óbuda, sowie über zwei, die im Besitze des Nonnenklosters auf der Insel waren. Ausserdem besassen ein Bad das Nonnenkloster (das ursprünglich der Pfarre der Stadt Buda gehört hatte) und eins die Johanniter. Die Müh­len machten selbstverständlich nicht die Besitzer selber nutzbar, sondern sie verpachteten die­se. Zahlreiche Mühlenprozesse blieben erhalten, in welchen vom Eigentumsrecht bis zum Pachtverhältnis und vom Wasserbenutzungsrecht bis zu technischen Fragen alles vor­kommt. Die Mühlenpächter kamen in erster Zeit aus dem Kreis des Patriziats der Stadt Buda hervor und den Anzeichen nach mahlten die Mühlen Getreide. Ihre Bedeutung wurde dadurch gehoben, dass diese im Gegensatz zu den Schiffsmühlen auf der Donau den ganzen Winter hindurch in Betrieb gehalten werden konnten, da sie ja warmes Wasser verwendeten, das dem Frost nicht ausgesetzt war. Vom 15. Jahrhundert an fanden sie auch bei der Walkerei, Gerberei, ja selbst bei der Eisenerzeugung Verwendung. (In der königlichen Mühle, zu der Herrscher auch die Mühle des Kapitels anschloss, war auch das Eisenhammerwerk in Betrieb gehalten.) Die Mühlenpächter sind demnach meist Semmelbäcker, Gerber und Weber. Fast ausnahmslos waren sie alle Bürger der Stadt Buda, ja die Semmelbäcker grösstenteils auch Mitglieder des Stadtrates von Buda. Die meisten ihrer waren in der Vorstadt St. Peter von Buda ansässig. Ausser ihnen finden wir hier Patrizier aus der Burg auch weiterhin als Mühlenpächter. Es ist also kein Zufall, dass diese Mühlen verwaltungsmässig zu Buda gezählt wurden. 176

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