Tanulmányok Budapes Múltjából 11. (1956)

Kubinyi András, Adatok Újpest 1848 előtti történetéhez

die Bevölkerung hier ansiedelte. Infolge der Krise der feudalen Verhältnisse wurde damals die Lage der ungarischen Grossgrundbesitzer immer schwieriger. Von der Fronwirtschaft rnusste man zu einer anderen, »rationelleren« Wirtschaftsmethode übergehen. Seiner Entlegenheit und Unfruchtbarkeit wegen war die Bebauung des Újpester Gebietes wirtschaftlich nicht lohnend ; seine Verpachtung war zweckmässiger. Mit der Tatsache, dass die Siedlung sich aus Handel- und Gewer­betreibenden zusammensetzte, gelangte das Herrschaftsgut zu einem inneren Markt. Es verkaufte seine landwirtschaf liehen Produkte auf seinem eigenen Gebiet und kam dabei auch leichter zu Industrieartikeln, die es früher aus dem entfern­teren Pest beschaffen musste. Die Siedlung verfügte aber auch über die geographischen Bedingungen um sich zu einer Industrie- und Handelsstadt entwickeln zu können. Sie wurde an der Donau, unmittelbar an das Gebiet von Pest anstossend, doch fern vom ver­bauten Stadtgelände angelegt und lag an der die Hauptstadt mit Oberungarn verbindenden Vácer Landtrasse, dort, wo der nach Palota führende Weg von der Strasse nach Vác abzweigt. So konnten nun alle jene Elemente, die infolge der in Pest herrschenden feudalen Verhältnisse in der Ausübung von Handel und Ge­werbe an Schwierigkeiten stiessen, hoffen, dass sie in Újpest ihr glückliches Fort­kommen finden würden. Es mögen zwei Faktoren erwähnt werden. In den Städten war es der Juden­schaft durch Massregeln feudalen Ursprungs noch erschwert, im Handel und Gewerbe zur Geltung zu kommen. Unter dem Schutz der Gutsherrn fanden sie aber ein ruhiges Leben, auch wurden sie weder am Ansiedeln von schwerfälligen städtischen Magistraten, noch an der Ausübung ihres Gewerbes durch die Zünfte verhindert. So ist es kein Zufall, dass Újpest für seine Gründung dem Lederfabri­kanten Löwy und dem Holzgrosshändler Neuschloss so viel zu verdanken hat. Ausser diesen zwei Familien siedelte sich hier manch arme jüdische Kleingewerb­ler und Kleinhändler an, so dass in den ersten Jahren mehr als die Hälfte der Be­völkerung aus Juden bestand. Der andere Faktor war die Zunft. Die durch die ursprüngliche Kapital­akkumulation des Bodens beraubten kleinen Leute konnten sich infolge der Ge­schlossenheit der Zünfte nicht niederlassen, da es aber im Lande kein geeignetes Kapital gab, konnten sie auch in der Grossindustrie noch keine Arbeit finden. Die Zahl dieser Elemente erhöhte sich noch durch die Schicht der aus Deutschland aus gleichem Grund nach Ungarn eingewanderten Wandergesellen. So ist es kein Wunder, dass 23,3% der in der Archiven von 1842 vorkomm enden Männer ausländischer Herkunft waren. Diese Elemente fanden in Újpest freie Arbeitsmöglichkeiten. Es gab Reli­gionsfreiheit, die Bildung von Zünften war verboten, und die günstigen geogra­phischen Bedingungen Hessen es so erscheinen, als ob die Rohmateriale leicht zu beschaffen und für die Fertigwaren gute Märkte zu finden wären. Nach dem Ent­stehen des Kontraktes nahm die Zahl der Siedler tatsächlich sprunghaft zu, deren Bedeutung noch dadurch erhöht wurde, dass sie ausschliesslich vom Gewerbe oder vom Handel lebten, und kein einziger Einwohner landwirtschaftlicher Betäti­gung in der Siedlung lebte. Mit der Ausnahme von ein paar Grosshandelsfirmen (von denen dieLöwys in 1842 teilweise bankrott wurden) — bestand die Bevölkerung von Újpest in dieser Zeit aus zwei Schichten. Die ausser der Zunft stehenden gewerblichen Elemente, die nach einem langen, arbeitsreichen Leben etwas Geld zusammengespart hatten, und einige Kleinhändler, eigneten sich die Hausgründe an und bildeten als Haus­besitzer die führende Schicht der Stadt. In ihren Werkstätten arbeiteten gewöhn­lich mehrere Gehilfen und Lehrlinge, und die in ihren Häusern wohnenden Mieter beuteten sie durch hohen Mietzins aus. Den grössten Teil der anderen Schicht bildete die stets fluktuierende Grup­pe der Gesellen. Diese wohnten zwar bei ihren Meistern, doch wurden auch sie nach Zeugenschaft unserer Quellen rücksichtslos ausgebeutet. Nicht vereinzelt lesen wir von Fällen in den Protokollen der Stadt, die von ganz 20 Tanulmányok Budapest múltjából 305

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