Rózsa György: Budapest régi látképei (1493-1800) (Monumenta Historica Budapestinensia 2. kötet Budapest, 1963)

Zusammenfassung

feststellen. Unter den Illustrationen der in drei Auflagen erschienenen Chronik finden sich authentische Ansichten Budas aus allen vier Himmelsrichtungen, zuweilen sogar in zweierlei Varianten. Dilichs Vedutentypen verwertete, durch Schlacht­szenen ergänzt, Johann Sibmacher in seinen Illustrationen zu der 1602 in Nürnberg herausgegebenen Chronologie des Hieronymus Ortelius. Die Elxœvoygaqda des Augsburgers Samuel Dilbaum, in der die Geschichte des fünfzehnjährigen Türken­krieges geschildert wird, schmücken Wilhelm Peter Zimmermanns etwas naive, doch unmittelbar wirkende Radierungen, die, soweit sich vornehmlich aus den Ein­zelheiten der Kleidertrachten schließen läßt, gleichfalls eine nähere Kenntnis der ungarischen Verhältnisse verraten. Ende des Jahrhunderts erlebte Sigmund von Birkens „Donaustrand" zahlreiche Auflagen, dessen Kupferstiche vermutlich vom Herausgeber Jakob Sandrart stammen. In Verbindung mit den großen Belagerungen der Stadt in den Jahren 1684 und 1686, welch letztere zur Befreiung von den Türken führte, ist nicht nur die wachsende Zahl der Veduten Ofens bemerkenswert, sondern auch ihre zuneh­mende Wirklichkeitstreue. Den Genieoffizieren der Befreiungstruppen bot der längere Aufenthalt an Ort und Stelle Gelegenheit zu gründlicherem Studium. Unter der großen Zahl der von deutschen, italienischen, französischen, holländischen, englischen und spanischen Verlegern herausgegebenen Ansichten der Stadt verdient die Serie L. N. Hallarts, Adjutanten des bayrischen Kurfürsten Max Emanuel, eines der führenden Feldherren der Befreiungsarmee, besonders hervorgehoben zu werden, eine Folge, die vom bayrischen Hof-Kupferstecher Michael Wening vervielfältigt wurde. Wertvolle Einzelheiten des Stadtbildes überliefern uns auch die großen Blätter von Giovanni Domenico Fontana und Nicoiao Marcel de la Vigne. Unter tien Darstellungen der zum Entsatz von Buda führenden Belagerung des Jahres 1686 stehen die Blätter zweier niederländischer Meister, des Amsterdamer Romeyn de Hooghe und des in Rom tätigen Arnoldo van Westerhout mit ihren kunstvoll ausgeführten und bewegten Schlachtszenen auf der Grenze zwischen Veduten- und Schlachtenmalerei. Im 18. Jahrhundert repräsentieren einige in topographischer wie in künstleri­scher Hinsicht gleich hochwertige Blätter durch den sorgfältiger gewählten Auf­nahmepunkt die unmittelbarer wirkenden Veduten unseres Materials. In den dreißiger Jahren des 18. Jahrhunderts besuchte der abenteuerliche Friedrich Bernhard Werner, dessen typisch barocke Städtebilder sich in ganz Europa großer Beliebtheit erfreuten, die Stadt Buda und um die gleiche Zeit fertigte auch der namhafte Ingenieur und Kartograph Sámuel Mikovinyi eine Zeichnung der Stadt an, die von Andreas und Josef Schmutzer in Kupfer gestochen, 1737 im dritten Band der Notitia Hungáriáé Novae, einem unvollendeten topographischen Werk von Mátyás Bél, veröffentlicht wurde. Wegen der historischen Verhält nisse Ungarns wurden die Serien, die eine Reihe malerischer Details des Stadtbildes veranschaulichen, bei uns erst im 19. Jahrhundert herausgegeben. Die Wiedergaben einiger Gebäude aus dem 18. Jahrhundert stammen von der Hand namhafter Künstler, die durch ähnliche Schöpfungen zu internationalem Ruf gelangt waren. Johann Bernhard Fischers von Erlach Kompositionen mit der Ansicht des Kaiserbades von Buda und der türkischen Moschee von Pest erschienen als Kupferstichbeilagen seines Werkes „Entwurf einer historischen Architektur", während die Vedutenzeichnungen Anton Erhard Martineiiis mit den Entwürfen zum Pester Invalidenhaus von dem in Wien überaus volkstümlichen Salomon Kleiner in Kupfer gestochen wurde. Der Wiener Johann Ernst Mansfeld vervielfältigte 1777 die große, vom Pester Ufer angefertigte Ansicht der gegenüberliegenden Stadt Buda von der Hand des österreichischen Landschaftsmalers Johann Jakob Mayer. Als Ausgangspunkt zu seinem 1781 angefertigten Stadtbild wählte Ferdinand Pichler den nördlich gelegenen Rosenhügel. Neben diesem Blatt, das der Prager Kupferstecher Johann Balzer vervielfältigte, besitzen wir von der Hand Ferdinand Pichlers noch ein zweites mit der Wiedergabe des königlichen Schlosses von Ofen. Gegen Ende des Jahr­hunderts melden sich unter den Vedutenzeichnern auch einheimische Meister zu Wort. Der in Buda tätige János Fülöp Binder, dessen Namen man vornehmlich auf Werken der Gebrauchsgraphik begegnet, schuf nebst zahlreichen, auf Buda und Pest bezüglichen Wanderbriefen auch eine vom Pester Ufer aufgenommene Vedute der Stadt Ofen. Aus dem Jahre 1787 stammt das große und in einem einzigen Exemplar

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