Budapest Régiségei 36. (2002) – In memoriam Rózsa Kalicz-Schreiber (1929-2001)

Bátora, Jozef - Vladár, Jozef: Die Besiedlungsproblematik der Glockenbecherkultur in der Südwestslowakei : Beitrag zu den Anfängen der Bronzezeit = A harangedény kultúra településtörténeti kérdései Délnyugat-Szlovákiában : adatok a bronzkor kezdeteihez 199-209

JozEF BÁTORA-JOZEF VLADÁR unterhalb des Kalvarienberges in der Nähe der Eisen­bahnstation festgestellt. Die Fundstelle ist von der ersten Lokalität der GBK „Na plánavách" etwa 2,5 km entfernt. Wahrscheinlich stammen aus den gestörten Körpergräbern vier Tassen mit bauchigem Körper und einem Bandhenkel am Rand (Abb. 3. 1-3, 5). 9 Das Grab in Sládkovicovo in der Lage „Nővé diely" wurde von A. Tocik bei der Rettungrabung in den J. 1966-1967 untersucht. Das Körpergrab ergab zwei bauchige Tassen mit fein angedeutetem Umbruch auf der größten Bauchweite und mit einem kurzen, vom Körper abgesetzten Hals und eine Schüssel auf vier Standfüßen und mit verbreitertem, nach innen abge­setztem Rand (Abb. 3. 7-9). w Es zeigt sich, dass zur Begleitkeramik der GBK auch zwei einhenkelige Tassen mit bauchigem Körper aus Jablonec, Bez. Pezinok, zuweisbar sind, die ursprünglich von V Budinsky-Kricka zu Funden der Chlopice-Veselé-Kultur gereiht wurden (Abb. 3. 4, 6). n Beide Tassen stammen aus gestörten Körpergräbern im Intravillan der Gemeinde, auf dem Grundstück von G. Turner. Für eine deratige Einstufung spricht auch ein unweit von diesen Gräbern, beim sog. Druzstevny dorn, in der Wand eines gegrabenen Kanals durch das ganze Gemeindeintravillan im J. 1965 gefundenen scheibenförmiger Knochenan­hänger mit zentralem Loch und stabförmig gestreck­tem Hängeteil, der zu charakteristischen Funden der GBK gehört (Abb. 4. 5). n Zuweisbar ist mit größerer Wahrscheinlichkeit zur Begleitkeramik der GBK auch der Fund einer Tasse mit kurzem Zylinderhals auf dem bauchigen Körper aus Zbehy bei Nitra. 13 Vom Gesichtspunkt der bearbeiteten Problematik kann als außergewöhnlich bedeutsam der Fund eines Schüsselbruchstückes mit horizontal abgestrichenem, nach außen wie auch innen verbreitertem Rand aus Grab 457 vom Gräberfeld der Nitra-Kultur in Ludani­ce, Teil Mytna Nova Ves, betrachtet werden. Schüsseln dieses Typs gehören ebenfalls zu charakteristischen Keramikformen der sog. Begleitkeramik der GBK. Außer den angeführten zwei Grundformen der Keramik erscheinen in Gebiet der Südwestslowakei auch weitere Artefakte, die für die GBK charakteris­tisch sind und sie ergänzen bedeutsam das Bild über ihre Verbreitung in der untersuchten Region. In erster Linie zu erwähnen sind die Armschutzplatten mit vier Löchern, die auf vier Lokalitäten vorgekom­men sind (Kátov, Veséié - 2 Exemplare, Ivanovce und Sikenica (vorher Vel'ky Pesek). Das Exemplar aus » PICHLEROVÁ 1971 Abb. 1; 66. « VLADÁR 1969. Abb. 4; 1976, Abb. 2. «BUDlNJSKt-KRiCKA 1965. 64; Taf. VIII: 8, 9. «PICHLEROVÁ 1968. Abb. 1. 13 Es handelt sich um einen unveröffentlichten Fund aus dem J. 1937, der im Depositar des SNM in Bratislava unter Inv Nr. 8328 untergebracht ist. Kátov, in der Region des slowakischen Marchgebie­tes, wurde schon höher erwähnt und Bindung an die GBK ist unzweifelhaft (Abb. 4. 13). Die zwei Arm­schutzplatten aus Veséié (Abb. 4. 10, ll) u und die Armschutzplatte aus Ivanovce (Abb. 4. 6) 15 stammen zwar aus Arealen bekannter befestigter Siedlungen der Mad'arovce-Kultur, doch vermuten wir, dass man sie trotzdem nicht mit dieser Besiedlung verknüpfen kann, sondern mit der Einsickerung der GBK in das untere und mittlere Waagtal. Die Arm­schutzplatte aus Sikenica (vorher Vel'ky Pesek) im unteren Grantal stammt aus einem Körpergrab (Abb. 4. 12). 16 Ungeachtet dessen, dass sich auf ihren beiden Enden sogar drei Befestigungslöcher befinden, kann man sie ebenfalls mit den Trägern der GBK verknüpfen. Einer solchen Gestaltung der Arm­schutzplatten begegnen wir in der GBK verhältnis­mäßig häufig; davon zeugen z. B. Funde aus Gräbern in Stehelceves 17 und Praha-Krc 18 in Mittelböhmen, in Svobodné Dvory in Ostböhmen, 19 Pfedmosti in Mähren, 20 aber auch in ihrer Csepel-Gruppe in Ungarn, z. B. auf der Lokalität Budapest-Békásme­gyer, 21 die zum Fund in Sikenica geographisch am nächsten liegt. Für die Datierung der Armschutzplat­te aus Sikenica in die GBK spricht auch die wichtige Tatsache, daß auf derselben Fundstelle ein Siedlungs­objekt, mit der Keramik, die nahe der Begleitkeramik der GBK liegt, entdeckt wurde. 22 Ein weiteres für die GBK charakteristisches Arte­fakt sind die Silexpfeilspitzen mit einem Dorn in der Basis, die in der Südwestslowakei in drei Fundorten festgestellt wurden (Abraham, Vozokany und Zohor). Im Falle von Abraham und Zohor handelt es sich um Funde aus Körpergräbern. Das Grab 95 in Abraham enthielt außer der Silexpf eilspitze mit dem Dorn noch eine weitere trianguläre Silexpfeil­spitze. 23 Eine ähnliche Kombination zweier Pfeil­spitzen konstatierte man auch im Grab 1/78 in Zohor (Abb. 4. 7). 24 Die Silexpfeilspitze aus Vozo­kany Bez. Galanta, gewann man als Lesefund auf der Sanddüne in der Lage Reméz und stammt eben­falls mit größter Wahrscheinlichkeit aus einem gestörten Grab (Abb. 4. 8). 25 14 TOCIK 1964. Taf. LIV: 2; BACA 1999. Abb. 1. » BACA-BARTÍK-FARKAS 2000. Abb. 1: 3. 16 MITSCHA-MÄRCHEIM 1924. Abb. 2: 16. 17 HÁJEK 1961. Abb. 1: 5. 18 HÁJEK1966. Abb. 8:2. «HÁJEK1957. Abb. 11:1, 2. 20 HÁjEKl966. Abb. 2:3 21 KALICZ-SCHREIBER-KALICZ 1998. Abb. 7: 3. 22 NOVOTNY 1968. 26, Taf. IX : 12 , Taf. 12 : 4. 23CHROPOVSKÍ 1968. 24 KRAKOVSKÁ-STUDENÍKOVÁ 1996. Abb. 2. 25 Für die Information und Veröffentlichungsmöglichkeit danke ich PhDr. J. Izof, einem ehemaligen Mitarbeiter des Heimatkundli­chen Bezirksmuseums in Galanta. 200

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