Budapest Régiségei 33. (1999)

TANULMÁNYOK - Irásné Melis Katalin: Régészeti adatok a budapesti 11-13. századi királyi udvarhelyek kutatásához 291-312

KATALIN IRAS-MELIS ARCHÄOLOGISCHE ANGABEN ZUR FORSCHUNG DER KÖNIGLICHEN RESIDENZ Aus der romanhaften Erzählungen des Anonymus, einem ungarischen Geschichtsschreiber aus dem 12. Jahrhundert, kennen wir die Ereignisse der Landnahmezeit, die sich im Raum von Budapest abspielten. 896 hat­ten die zwei Fürsten dieses Gebiet in zwei geteilt, Fürst Árpád, der die wahre militärische Macht besaß, bekam die Csepel Insel, Kurszán der sakralische Fürst erhielt in den Besitz von Óbuda. 904, nach dem Tode des Kurszán wurde das zweifache Fürstentum abgestellt, die Macht gelang in die Hände des Árpád und seiner Nach­folger. Die Fürstenhöfe und Besitztumszentren entwickelten sich zur Zeit der Regierung der Könige der Árpádenhauses zu königlichen Hofstätten. Unter ihnen waren bis Mitte des 13. Jahrhunderts die königliche Burg aus Óbuda und der Hauptsitz in Csepel die bedeutendsten. Könighof auf der Csepel Insel - Die Friedhöfe aus dem 10-11. Jahr­hundert sowie die späteren geschichtlichen Daten weisen daraufhin, daß die Insel dicht bewohnt war. In 11. Jahrhundert nannte man die Insel Kö­nigsinsel laut bestimmter Daten hielt man hier ein königliches Gestüt. Die Könige des Árpádenhauses veranstalteten großzügige Jagde auf der Insel. 1189 empfing König Bála III. zwei Tage lang den König Friedrich Barba­rossa als Gast, als er in den dritten Kreuzzug zog. Im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts gelangte das Besitztum in die Hände der Königinnen, sie benutzten sie, später vom Anfangs des 15. Jahrhunderts wurden sie Teile ihrer Güter. Die topographische Lage des Hofes int unbekannt. Königliche Residenz von Óbuda. - Laut der geschichtlichen Daten gibt es sicher behauptbar, daß die königliche Residenz von Óbuda am En­de des 12. Jahrhunderts schon ganz ausgebaut war. König Béla III. (1172-1196) besuchte Óbuda regelmäßig und 1189, nach der prunkvollen Empfang in Esztergom bewirtete er hier den König Friedrich Barbarossa, der in den dritten Kreuzzug ritt. Von hieraus gingen sie auf Jagd auf die Csepel Insel. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde eine neue Burg gebaut, die Hauptgebäuden der Burg befinden sich unter der refor­mierten Kirche, am heutigen Kálvin-köz. Endre II. (1205-1235) und Bé­la IV (1235-1270) verbrachten hier eine längere Zeit, zum Beispiel die Fastenzeit vor Ostern. Die Burg wurde zur Zeit des Tatarenzugs verwüs­tet. König Ludwig der Große I. schenkte sie seiner Mutter, der Königin Piast Erzsébet im Jahre 1343, und nach diesem Zeitpunkt blieb die Burg bis Ende des Mittelalters ein Teil der Landgüter der Königin. Residenz aus Cinkota. - An der nördlichen Markierung von Pest ent­stand im 10. Jahrhundert im Hügelgebiet, das vom Szilas Bach in zwei­geteilt wurde eine Siedlungsstelle, dessen Zentrum Cinkota war. Laut der Daten der Chronik bauten die Prinzen des Árpádenhauses, die im Jahre 1074 gegen König Solomon zogen ihren Lager aus. Sie waren jene Prin­zen die später als König Géza I. und König Ladislaus I. bekannt worden waren. Der Unterkunfsort umgab die auch noch im Gegenwart funktionie­rende evanghelische Kirche, die im 18. Jahrhundert gebaute Kirche um­fasst die Ruinen der ehemaligen mittelalterlichen Kirche. Die archäolo­gische Ausgrabung brachte die Überreste der runden Kirche (Rotunda) die am Ende des 12. Jahrhunderts abgerissen wurde, sowie Fragmente des Balkenschanzes der zum Schutz der Residenz diente ans Tageslicht. Kö­nig Béla IV schenkte die zur Tatarenzeit verwüsteten Güter der Domini­kanernonnen, ein Orden, der von dem König selbst gegründet wurde. Das Dorf blieb bis Ende des Mittelalters im Besitz der Nonnen, und entwi­ckelte sich zum bedeutendsten Dorf der Umgebung. Königliche Residenz in Pesr. - Die Burg wird von einer Erzählung des Anonymus aus dem 12. Jahrhundert und eine Geschichte aus dem 15. Jahrhundert erwähnt. Früher glaubte man sie lag zwischen den Mau­ern des römischen Militärlagers aus dem 4. Jahrhundert an der Belváro­si Templom (Innenstadtkirche), aber die archäologischen Forschungen fanden hier keine Spuren von irgendeiner Burg. Es ist viel wahrschein­licher, daß sie an der Ende der Régiposta und Váci Straße lag, wo die Ruinen einer Burgbau unter König Sigismund (1387-1437) gefunden worden waren. Dank der archäologischen Forschungen fanden wir zwischen den Überresten einer Wohnturm aus dem 15. Jahrhundert auch eine Seite der Árpádenzeitlichen Turm (11-13. Jahrhundert). Die anderen drei Seiten sind noch nicht freigelegt. Königliche Residenz auf der Margareteninsel. - Laut der geschicht­lichen Daten stand schon auf dem, zu Óbuda gehörenden königliche Be­sitz namens Margareteninsel schon in der ersten Hälfte des 13. Jahrhun­derts eine ausgebaute königliche Residenz. Der am meist verwendete Na­me der Insel war damals Insula Leporum. Die ersten Gebäuden standen bei der Mitte der Insel ganz am Ufer, an der östlichen Seite. In der Nähe stand eine Kirche und rundherum ein Friedhof. Sie wurde im 13. Jahrhun­dert „Haus der Königin" genannt. Eine der wichtigsten Ergebnisse der Ausgrabungen, die 1995 begannen, war die Freilegung der Überreste des königlichen Palastes. Es bildete eine architektureile Einheit zusammen mit dem. von Béla dem IV. gegründeten dominikanischen Nonnenkloster und knüpfte sich zur nördlichen Seite des Kirchenchores. König Béla IV und Königin Ma­ria Lascaris flüchteten gerade vor den Tataren, als sie ein Gelübde taten: wenn sie entkommen werden sie ihr kommendes Kind Gott widmen und ihm ein Kloster bauen. Am 27. Januar 1242 wurde in der dalmatischen Burg Klissa die Prinzessin Margit Árpádházi geboren (tl8. Januar 1270). Sie wurde vom Alter von vier Jahren in einem Kloster erzogen. Das Königliche Paar wählte die Insel der Haasen, als Errichtungsstelle für das Kloster aus. Die Bauarbeiten begannen um 1246. 1252 konnten Margit und ihre Gefährtinnen in das neue Geäude einzeihnen. Der König gab aber die offizielle Gründungsurkunde des Klosters erst 1259 aus, als die Arbeiten schon komplett beendet waren. In jenem Jahr stand schon auch das neue Schloss des Königs. Es hatte einen Grundriss von einem regel­mäßigen Rechteck, betrug in der Länge - Richtung Norden-Süden - 60 m, in der Breite - Richtung Osten-Westen - 30 m. Es bestand aus Gebäu­deflügel, die miteinander rechten Winkel bildeten. Die südwestliche Ecke des Schlosses berührte den Stützpfeiler an der Ecke des Chors. Die archä­ologischen Ausgrabungen sind im Gange so haben wir noch keine Mög­lichkeit den Grundriss und die baugeschichtlichen Perioden endgültig und genau zu bestimmen. Der ost-westlich liegender Schlossflügel enthält die Ruine des früheren Hauses der Königin, der nord-südlich gerichtete Flü­gel wurde auf eine noch umbebaute Fläche errichtet. Laut der geschichtlichen Daten hatten König Béla IV und seine Nachfolger, sein Sohn Stefan V (1270-1272) sein Enkelkind Kun László IV (1272-1290) zusammen mit all ihren Familienmitglieder und Ver­wandten diese Stelle besonders gern. Darin spielte auch diejenige Tatsa­che eine große Rolle, daß man im benachbarten Kloster zusammen mit der Tochter des Béla IV noch drei Prinzessen des Árpádenhauses als Nonnen geweiht wurden. In der Kirche ds Klosters bestattete man König Stefan V im Jahre 1272. Sein Grab wurde 1838 ausgeplündert. 1276 schenkte König Ladislaus IV die ganze Insel dem Kloster und so endete die Geschichte der königlichen Residenz. Das Schloss wurde zu einem Flügel, des Klosters, bewahrte aber seinen weltlichen Charakter. Es wur­de zusammen mit dem Kloster mehrmals umgebaut und zu einem repre­sentativen Gebäude umgeformt, das für den Empfang von edlen und kö­niglichen Gäste geeignet war. Sein Untergang begann am Anfang des 16. Jahrhunderts, als 1529 die Nonnen sich vor dem Türkengefahr nach Großwardein flüchteten. Die endgültige Zerstörung vollendete sich am Anfang des 19. Jahrhunderts, als die Mauer des ganzen Gebäudekomple­xes abgerissen wurden. Die Trümmer wurden mit Erde bedeckt und das zwei Hektaren große Gelände wurde mit Bäumen, Sträucher eingepflanzt. 312

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