Budapest Régiségei 30. (1993)

MŰEMLÉKVÉDELEM – KULTÚRTURIZMUS = DENKMALPFLEGE – KULTURTOURISMUS - Jobst, Werner: Archäologie und Kulturtourismus : zur Entwicklung des Regionalisierungsprojektes "Archäologischer Park Carnuntum" = Régészet és kultúrturizmus 399-404

Programmplanung und bisher gesetzte Maßnahmen Für die Zeit von 1985 bis 2010 wurde ein schwerpunkt­orientiertes Projektprogramm erstellt. Grundlegende Voraussetzung der "Parkgestaltung ist die Sicherung der wichtigsten Fundhoffnungsgebiete, d.h. die Errich­tung archäologischer Schutzzonen, weiters die Durch­führung wissenschaftlicher Nachuntersuchungen in den offengehaltenen Ausgrabungen von Carnuntum und schließlich die denkmalpflegerisch-museologische Präsentation dieser Grabungsflächen. Die bisher ge­setzten Maßnahmen haben gezeigt, daß in den alten Ausgrabungen der Militär- und Zivilstadt Carnuntum (Amphitheater I, Legionslager, antikes Stadtviertel bei Schloß Petronell, sog. Palastruine, Amphitheater II, Heidentor) noch auf Jahre hinaus „Altlasten" aufge­arbeitet werden müssen, d.h. all diese Grabungsstätten müssen wissenschaftlich, denkmalpflegerisch und mu­seologisch mit dem Ziel neu bearbeitet werden, die Baureste lesbar zu machen und verständlich werden zu lassen. Zu diesen Altgrabungen kommen Projekte der neueren Grabungsgeschichte wie z.B. der Tempel­bezirk auf dem Pfaffenberg, der Tempelbezirk für die orientalischen Götter auf den Mühläckern (KG Bad Deutsch Altenburg), das Reiterlager in Petronell. Und schließlich erwartet der Besucher Carnuntums über einzelne Fenster in die Vergangenheit auch eine Ant­wort auf die Frage nach dem Gesamtbild der Römcr­Das in den Jahren 1901-1904 von den Architekten Friedrich Ohmann und August Kirstein errichtete „Museum Carnuntinum" wurde in vierjähriger Bauzeit (1988-1992 vollständig restauriert, technisch auf den neuesten Stand gebracht und museologisch von Grund auf erneuert. Die nach den Plänen von Architekt Hans Puchhammer durchgeführte Restaurierung und Neu­gestaltung bringt die im Stil einer antiken Landvilla konzipierte Museumslanlage mit all ihren Einzelheiten wieder zur Geltung. Die neue Ausstellung zeigt am Beispiel von rund 3500 Exponaten aus Carnuntum die Bedeutung des antiken Rom für den kulturge­schichtllichen Entwicklungsprozeß des Donauraumes auf. Da der verfügbare Ausstellungraum auf die An­2. Legionslager und Lagerstadt Amphitheater I Die östlich des Legionslagers gelegene Ausgrabung des Amphitheaters I ist neben dem Heidentor die äl­teste archäologische Sehenswürdigkeit auf dem Boden Carnuntums. Das Amphitheater I ist das einzige heute noch sichtbare Gebäude der canabae legionis. Freile­stadt (Abb. 1-2.), Am Bild dieser Stadt, wie es einmal wirklich gewesen ist, sollte die Archäologie als Bot­schaft der Wissenschaft und der Denkmalpflege Zu­gangsmöglichkeiten zur Welt der Antike errichten und das interessierte Publikum zumindest teilweise an den Ergebnissen der Forschungen teilhaben lassen. Um diesem Ziel im Sinne Sonnenhols mittelfristig näherzukommen, wurde im Rahmen der Projektbera­tung durch das Österreichische Institut für Raumpla­nung und einer Feasibility Study aus didaktischen und wirtschaftlichen Gründen der Ausbau von drei Kern­zonen empfohlen : 1. Museumsbezirk in Bad Deutsch-Altenburg, 2. Militärstadt Carnuntum mit den Schwerpunkten Legionslager und Amphitheater I (KG Bad Deutsch-Altenburg), 3. Zivilstadt Carnuntum mit Parkeingang und In­formationszentrum (KG Petronell-Carnuntum). Bis 1996 soll in jeder der drei Kernzonen zumin­dest ein Angebotsschwerpunkt fertiggestellt sein. Dementsprechend wurde bzw. wird in der derzeit lau­fenden Errichtungsphase des archäologischen Parks an folgenden einzelnen Projektschwerpunkten gear­beitet. forderungen der Jahrhundertwende (19/20. Jh. zuge­schnitten ist, können nicht mehr als 5% der vorhan­denen Sammlungsbestände gezeigt werden. Aus die­sem Grunde wurden in den vergangenen Jahren rund um das Archäologische Museum Carnuntinum durch das Land Niederösterreich mehrere Grundstücke für die zukünftige Erweiterung der Anlage und die Er­richtung des Museumsbezirkes erworben. Derzeit wird auf dem benachbarten Grundstück der ehemali­gen „Parkpension" ein Museumsneubau geplant, des­sen Schwerpunkt die Präsentation der Funde des Tempelbezirkes auf dem Pfaffenberg sein soll. Damit soll gleichsam auch architektonisch eine als Museums­bezirk erkennbare Einheit geschaffen werden. gung und Restaurierung der Anlage in der heute sicht­baren Form gehen auf die Carnuntumforschungen des vorigen Jahrhunderts zurück. Hier werden nun seit 1987 neue Ausgrabungen durchgeführt, um eine an heutigen Maßstäben der archäologischen Denkmal­1. Museumsbezirk Archäologisches Museum Carnuntinum und Projekt „Pfaffenbergmuseum" 400

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