Budapest Régiségei 30. (1993)
TÖRTÉNET, TOPOGRÁFIA = GESCHICHTE, TOPOGRAPHIE - Pető Mária: Reste einer römischen Villa am Csillaghegy = Római villa maradványai Csillaghegyen 149-158
längeren Wand des gepflasterten Raumes verlief. Die oberen Steine dieser Mauer kamen 30 cm unter der heutigen Oberfläche zum Vorschein. An der Innenseite der Wand befand sich eine gelbe, lehmhalt ige Schicht, vermutlich die einstige Gehebene. Am Ostende desselben Grabens war eine schlecht erhaltene, aus einer Reihe Steinsetzung bestehende „Mauer" und daneben Brandspuren. Mit der Säuberung in östlicher Richtung fortfahrend fanden wir auf einer aus herabgestürzten Steinen bestehenden Fläche in 85 cm Tiefe eine grünglasierte spätrömische Keramikscherbe sowie eine in den Zeitraum 270-275 datierbare Bronzemünze des Aurelianus. Im selben Quadranten, an dessen östlichem Ende, kam die Wand einer früheren Periode mit von den bisherigen abweichender Orientierung und Struktur zum Vorschein, und 5 m westlich davon, parallel zur Wand des gepflasterten Raumes, der Rest einer weiteren, schlecht erhaltenen Grundmauer in gewohnter NO-SW-Orientierung. Dazu senkrecht, in einer Tiefe von 150 cm, legten wir die Reste einer aus flachen Steinen gefertigten, besser als die vorgenannten erhaltenen Mauer frei. Im Inneren dieser beiden Räume, deren Wände senkrecht zueinander verliefen, gelangten zahlreiche Keramikfragmente ans Tageslicht, darunter Gebrauchskeramik vom Anfang des 2. Jh. und Terra Sigillatastücke von der Mitte des 2. Jh., die wir im folgenden detailliert beschreiben werden. Am südöstlichen Ende des Quadr. II trat der gut erhaltene Halbkreisbogen einer Apsis in Erscheinung, dessen Bautechnik und Wandbreite mit der des gepflasterten Raumes übereinstimmten. Im Inneren der Apsis, jedoch unterhalb der Fundamentebene kam eine Nerva-Münze aus Bronze zum Vorschein, sie gehörte also zur früheren Periode. Von hier stammen auch Keramikbruchstücke, die ebenfalls auf den früheren Zeitraum hindeuten. In der Folgezeit wurde das Gelände noch mit zahlreichen Forschungsgräben sondiert (Abb. 6), wobei wir auf weitere Mauern stießen, deren Technik und Orientierung mit der der Wände des gepflasterten Raumes identisch waren, während die negativen Gräben im Norden, Westen und vielleicht auch im Süden die Grenzen der Bebauung des Gebiets markierten. Die Mängel der Freilegung gestatten uns nur vorsichtige Schlußfolgerungen, soviel aber ist aus den erreichten Ergebnissen feststellbar, daß es zwei Bauperioden gab. Die erste wurde Mitte des 2. Jh. errichtet, Beschreibung des Fundmaterials 7 Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß das archäologische Material außer einer kleinen Anzahl Kermaikfragmente kaum andere Funde enthält: insgesamt nur 2 Münzen, die Klinge eines Eisenmessers sowie das Bruchstück eines Mahlsteins kamen zum Vorund später, in der zweiten Hälfte des 3. Jh. erfolgte ein Umbau, eine Erweiterung des Gebäudes - zu dieser Zeit entstand der prunkvolle gepflasterte Innenhof. Auf eine eventuell spätrömische Periode aber weist das Alter des an der Außenwand des Hauses angebauten Ofens hin. Wie die sporadisch zum Vorschein gelangten Fragmente zeigen, die nicht wirklich an ein Objekt zu binden sind und von barbarischem Geschmack zeugen, muß auf jeden Fall mit einem Weiterleben des Gebäudes im spätrömischen Zeitalter gerechnet werden. Der Typ des Gebäudes zeigt verwandte Züge mit den Villen der Umgebung von Aquincum, am nächsten steht ihm die kleinere Villa am Csúcshegy. Demnach gehört es - ausgehend von seinem Grundriß zum Typ der sog. Villen mit Seitengängen. Seine Ausdehnung können wir nur schätzen, es dürfte zu den kleineren Gutshöfen gehört haben. Aber den Gesamtumfang des einstigen Grundbesitzes ausrechnen zu wollen, ist ein vorerst aussichtsloses Unterfangen. Zwar gibt es Schätzungen zur Errechnung der Größe der Besitzungen in der Umgebung von Aquincum , doch zeigen diese Angaben mit Freilegung der neueren Villen in bezug auf die Größe des Grundbesitzes eine rückläufige Tedenz, und das ist ganz natürlich. Die Schriften römischer Agrarautoren sind infolge zeitlicher und geographischer Unterschiede nicht auf einheimische Verhältnisse anwendbar, und das trifft besonders dann zu, wenn man das Niveau der zeitgenössischen Agrarproduktion sowie die Betriebsorganisation der pannonischen Besitztümer nicht genau kennt. Vielleicht bringt uns der Abschluß und die Publizierung der seit Jahren andauernden Freilegung der römischen Villa am Fundort Mocsáros-dűlő einer Lösung dieser Frage näher. Gegenwärtig scheint es, als läge dieses Landgut der Villa am Csillaghegy am nächsten, in deren unmittelbarer Nachbarschaft, doch ist nicht ausgeschlossen, daß eventuell neu zum Vorschein gelangende Funde auch diese Annahme umstoßen. Eine hochgradige Bebauung und die jahrhundertelange landwirtschaftliche Nutzung haben das naturgeographische Bild im Räume Budapest derartig verändert, daß die im Ausland an mehreren Orten bewährte Methode der Luftphotographie, mit deren Hilfe die Grundstücksgrenzen früherer Zeiten erkennbar werden, bei uns nicht anwendbar ist. schein. Ursache dafür dürfte das Verlassen der Villa durch den einstigen Besitzer bei Aufgabe der Provinz sein. Beigetragen hat dazu natürlich auch die in diesem Gebiet betriebene Landwirtschaft, in deren Folge die Mauern des Gebäudes ausgepflügt, die eventuell 1 çn