Budapest Régiségei 26. (1984)

MŰTÁRGYVÉDELEM - Hervai Judit: Népvándorláskori csontfésűk 337-345

Jegyzet 1. Bona I.: A középkor hajnala. Budapest, 1974. 35. 2. Faragó J—Nagy J .-Vámszer G.: Kalotaszegi magyar népviselet. Budapest, 1977.117-121. 3. Budapest Története Ï. kötet Budapest 1973.187. old. 124. ábra. 4. A fésű rajzát Nagy Tibor szíves engedélyével közölhe­tem. 5. Ordorfer M.: összehasonlító állatszervezettan. JUDIT HER VA/ VÖLKERWANDERUNGSZEITLICHE KNOCHENKÄMME Auch die männlichen Germanen, Franken, und Lan­gobarden trugen langes Haar. Daher sind in den Gräbern des 5.-6. Jh. regelmässig Kämme zu finden. Sie sind aus Schenkelknochen von Pferden und Rindern bzw. Hirsch­geweih gefertigt. An den weiter unten angeführten vier Knochenkäm­men waren während der Restaurierung die Spuren der Werkzeuge und Dekorationsgeräte gut beobachtbar. Ein gemeinsames Charakteristikum der Kämme ist, dass alle dreischichtig sind, die Mittelplatte besteht im Durch­schnitt aus 2 cm breiten Platten. Die beschriebenen Kämme gehören zur Sammlung des Budapester Histori­schen Museums. 1. Budafoki út 78: Männergrab aus dem 5. Jh. Es wurde zusammen mit germanischen Beigaben aus der Hunnenzeit freigelegt. Publiziert von Tibor Nagy in Budapest Története (Ge­schichte von Budapest). Bd. 1, 1972, Abb. 124. Der Kamm besteht aus neun Teilen; das Hauptorna­ment sind zwei aus entgegengesetzter Richtung ein­ander zugeneigte Pferdeköpfe. Die Pferdebacken ent­standen durch ein geometrisches Dreiecks, in dem ein Kreis ist. Die äussere halbkreisförmige Dekorierung dient der Zusammenfügung des oberen Teiles, der an drei Stellen mit Kupfernieten zusammengefasst ist. Die beiden äusseren Verbindungsbänder halten hinge­gen den Kammteil zusammen. Auf letzterem sind un­ten in Richtung des Einschnittes der Zähne Einritzun­gen zu sehen, die den Beweis dafür erbringen, dass die Zähnung des Kammes nach dem Nieten durchgeführt wurde. Auch die Nietung beweist dies, denn an vielen Stellen sind die Niete in das Muster geschlagen. Am Originalkamm fehlte der eine Pferdekopf, ein Drittel eines langen Bandes und ein Grossteil der Zähne (Abb. 2). 2. Békásmegyer 1936, Grube 36, Streufund: 3.-4. Jh., germanisch. Unveröffentlicht. Um vieles einfacher als der obige, unverziert. Der Kamm besteht ebenfalls aus neun Stücken, der äussere Teil ist glatt. Die Zusammenfügung der mittleren Plattenstücke weicht von der des Kammes mit den Pferdeköpfen ab. Von der Hälfte der halbkreisförmigen Platte sind zwei sind zwei Stücke mit dem Kammteil in einem geschnit­ten. Jeder Teil ist 2,5 cm breit. Die Länge des zusam­menfassenden Bandes beträgt 8,3 cm, es ist völlig un­verziert. Das Material ist gut erhalten, ebenso der urs­prüngliche Glanz. Einzelne Teile der Mittelplatte und die Zahnspitzen wurden ergänzt (Abb. 3). 3. Péceliút 76: Männergrab aus dem 5. Jh., unveröffentlicht, auf­grund der Rekonstruktionszeichnung der Archäologin Margit Nagy. Die Zeichnung veranschaulicht massge­recht die vorhandenen und identifizierbaren Stücke des Kammes. Der Randschliff des auf dem oberen Halbkreisbogen befindlichen ursprünglichen Stückes weist daraufhin, dass es zur äusseren Platte gehörte. Aufgrund der vor­handenen Teile konnte die Gesamtlänge und die Höhe des Kammes errechnet werden. Die Stellen bzw. die Stärke der eisernen Nieten beweisen, dass der Kamm aus drei Schichten bestand. Der Kammteil besteht aus fünf, die ganze Mittelplatte hingegen aus sechs Stük­ken. Das Knochenmaterial ist stark kalziniert, durch Imprägnierung konnte es ergänzt werden (Abb. 4). 4. Szépvölgyi út: Langobardisches Gräberfeld aus der ersten Hälfte des 6. Jh. Inv.-Nr. 55.194.5. Grabungsleitender Archäologe war Tibor Nagy. Unveröffentlicht. Der obere Teil wurde zu einem stumpfwinkeligen Dreieck ausgestal­tet. Die Verbindungsbänder des Kammes sind unten wie oben beiderseits mit je drei eingeritzten Linien verziert. Er wird durch eiserne Nieten zusammenge­halten. Die zweite Niete von rechts ist in den Rand der Linienverzierung geschlagen. Die Mittelplatte be­steht aus acht Teilen, ihre Stärke beträgt ca. 2 mm, ihre Breite 1,8—2,0 cm. Der obere Teil hebt sich vom Rande der äusseren Platte (1 mm) hervor. Hier ist sie mit einem schrägverlaufenden schraffierten Muster verziert. Vom einen Ende des Knochenkammes fehlt ein 3—4 cm langes Stück, immerhin kann seine Ge­samtlänge aus dem Dreieck errechnet werden (18,5 cm). Ergänzt wurden die Hälfte des einen und zwei Drittel des anderen Verbindungsbandes, ferner die fehlenden Teile der mittleren Platte und ein Teil der Zähne. Die eigenhändig hergestellten Werkzeuge des Márton Bokor aus Bánffyhunyad vermögen uns die einstigen Werkzeuge der Kammerzeugung zu veranschaulichen (Abb. 1). Mit der Hacke werden die groben Unebenheiten ab­gehauen (Abb. 1). Die Ziehklinge und der Ziehklingen­bock dienen zur Glättung (Abb. 2 und 3). Die Zerkleine­339

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