Budapest Régiségei 25. (1984)

TANULMÁNYOK - Bertalan Vilmosné: Óbuda – Vetus Buda – a régészeti kutatások alapján, 1973-1981 35-42

kommen seiner Mutter, Königin Elisabeth, geschenkt. Sie hat hier ihren Witwenhof (Curia) eingerichtet. Wegen der häufigen Streite zwischen den Einwohnern von der Burg und Kapitel hat man 1355 das vormals einheitliche Óbuda zwischen der Königin und dem Kapitel aufgeteilt (Abb. 1., No 21). Das Gebiet der Stadt der Königinen war der südliche Streifen der Civitas bis zur Überfahrt und dem Hafen, ferner das frühere Gebiet der Villa. In dieser Südzone der Civitas erstreckte sich nach dem Ab­bruch der Südmauer der römischen Festung das „vicus Kwacha" mit die Margaretenkapelle, die nach der Rege­lung Pfarrkirche der Königinnenstadt wurde. Die Kapelle wurde innerhalb der Südgrenze der Civitas erbaut, ihr Standort ist mit dem der heutigen Pfarrkirche identisch (Abb. 1., No 7). Diese archäologische Beobachtung erklärt, warum die regelungsvorbereitende Kommission im Jahre 1355 festgestellt hat, dass der Propst und das Kapitel ihre Rechte auf die Stadt und auf den Schiffszoll zwar bewiesen haben, doch seit längere Zeit nicht im tatsäch­lichen Besitz-dieser Rechte waren. Die vicus Kovács und die Margaretenkapelle, wird zuerst 1269 urkundlich er­wähnt. Der Standort der Kapelle wird auch durch die auf der Südseite der Kirche aus dem 18. Jh. zum Vor­schein gekommene mittelalterliche Kapelle und die Grä­ber glaubhaft gemacht. In einem Abschnitt der N— S orien­tierten Schmiede Gasse, südlich von der Königinnenburg, haben wir Details von drei Steinhäusern aus dem 13,— 14. Jh., Lehmboden und Überreste von Backöfen und Feuerstätten gefunden. Unter dem mittelalterlichen Fahr­damm zog sich eine N—S orientierte römische Strasse, die zum Südtor der Festung aus dem 4. Jh. führte. Südwärt? vom Tor, auf der Westseite der Strasse, sind römische Gräber und eine Grabkapelle in Fünfpassform zum Vor­schein gekommen (Abb. 1., No 16). Auf der Ostseite der Strasse haben wir in römischen Gebäudetrümmern awarische Keramik aus dem 7.-9. Jh. gefunden. Eben­dort befanden sich unter der römischen Schicht Spuren einer urzeitlichen Siedlung. In diesem Gebiet wurde das von der Königin Elisabeth gestiftete Klarissinnenkloster erbaut. Nach dem totalen Ausbau des Klosters im Jahre 1353, verschwindet der südliche Abschnitt der Schmiede­gasse (Abb. 1., No 9). Das Kloster war von Westen und Süden mit Ackern umgaben (Abb. 1., No 18). Es brei­tete sich vor allem durch Gaben und Käufe in östlicher Richtung aus. Bis zum 15. Jh. hat sich eine geschlossene Enklave hier ausgebildet, die von den Nonnen als Fron­dorf verwaltet wurde. Nach 1373 bildete die Nordgrenze des Klosters die kleine Gasse „platea minor", deren östliche Fortsetzung neben den Häusern der Klarissinnen zum Marktplatz verlief, der östliche Rand des Klosters schloss sich also dem Marktplatz an. Hier Hess Königin Elisabeth um 1367 für die Kaufleute ein Haus aus Stein erbauen. Das Domus apotecariorum schenkte sie später dem Nonnenkloster. Nördlich von hier entstand der Marktplatz (Abb. 1., No 4, 5). Von Marktplatz wird vor allem über Fleisch­hacker berichtet, denen Königin Elisabeth 1369 durch ein Privileg das Monopol des Fleischverkaufs ausser den Markttagen am Donnerstag auch „in foro vel platea civi­tatis nostre Buda" sicherte. Die Klarissinnen besassen ebenfalls einen Fleischladen. Darauf bezieht sich die Urkunde der Elisabeth Szilágyi aus dem Jahre 1472: „in teatro dicte civitatis nostre Veteribundensis ... Der Marktplatz wurde im Laufe des 14.—15. Jh. bebaut. Seine dreieckige From zeichnete sich im 15.—16. Jh. ob. Sein östlicher Rand zeigte eine Reihenbebauung, die West­seite einen geschlossenen Einbau. Am nördlichen Rand war ein Brunnen. Ausser der NO—SW orientierten Gasse schlössen sich von Westen her dem Platz zwei Gassen an, die von da nach Osten, zum Donauufer hin, weiterver­liefen. Nach Norden war Sie durch eine Gasse mit der Margaretengasse, mit der Pfarrkirche (Detail der Kirchen­gasse) verbunden (Abb. 1., No 6). Die Pflasterung der Gassen bestand aus einer Schicht kleinerer Steine und Backsteinstücke, 5—10 cm dick, und ist mit den mittelalterlichen Gassen im Gebiet Budas im 13,—15. Jh. identisch. Die Häuser aus Stein standen vertikal oder parallel zur Gasse. Eine Steintreppe vor oder hinter einer 200—210 cm breiten Tür mit steinernem Rahmen führte in die Häuser. Das innere Niveau liegt im Vergleich zum Strassenniveau tiefer. Die im allgemeinen aus einem Raum bestehenden Gebäude wurde mit späte­ren Anbauten, der Tiefe des Grundstücks gemäss, ver­grössert. In der Breite der Grundstücke war neben dem Haus ein Hof, wo Wirtschaftsgebäude aus Holz und Lehm standen. Bei einem Teil der Häuser fanden wir strebepfei­lerartiges Mauerwerk, das die äussere Wand der Gebäude stützte. Auf der Westseite des Hauses Lajos Gasse 158 ist im oberen Geschoss eine Türöffnung zum Vorschein ge­kommen, die wahrscheinlich zu einem äusseren Treppen­haus führte. Die Strebepfeiler gehörten zum Unterbau des Treppenhauses. Die Häuser hatten im allgemeinen oberhalb des ebenerdigen Raumes ein oder zwei Ge­schosse. In den unteren Geschossen, wo die Original­mauern ungefähr 2 m hoch erhaltengeblieben sind, fan­den wir nur kleine Lüftungslöcher oder überhaupt kerne Fenster. Hier dürfte das Lager oder Keller gewesen sein. In der Einschüttung der Gebäude, die wahrscheinlich die Überreste der Wohnräume des Stockwerks enthalten, sind in grosser Anzahl graue Ofenkacheln zum Vorschein gekommenm, ferner Importkeramik aus Österreich und Italien. Sowie Geräte aus Eisen und Glaswaren von Vene­dig. 40

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