Budapest Régiségei 22. (1971)

TANULMÁNYOK - Holl Imre: Középkori kályhacsempék Magyarországon : 2. közlemény 161-207

des Ladislaus V. kann von diesen nur Burjan (I.) in Betracht kommen, worauf auch J. Kouba die Auf­merksamkeit lenkt. 51 Der Ritter Burjan Trcka von Lipa und Lipnice ist Mitglied des obersten Landes­gerichtes und nahm auch in der vom Erzbischof von Bács St. Várdai geführten Delegation, die die Braut des Königs abzuholen entsendet wurde, teil. Ladis­laus V. erwähnt ihn in seinem Bevollmächtigungs­brief dem Namen nach unter den Delegaten. 52 DIE WIRKUNG DER WERKSTÄTTE AUF DIE MITTELEUROPÄISCHE TÖPFEREI Wir haben bereits früher die grosse Bedeutung des Ofens der königlichen Werkstätte nachgewiesen, die dadurch zum Ausdruck kam, dass die an vielen Orten aufgestellten Öfen in den Töpferwerkstätten der Umgebung den Stil der Arbeiten stark beeinfluss­ten. Einerseits wurden zum Teil unmittelbare Ab­drücke, zuweilen neugemusterte Kopien von einzel­nen Kacheln gefertigt (in erster Linie wurden die mit Reiter-, Greif- und Löwenfiguren verzierten Stücke bevorzugt), andrerseits wurde auch später noch der Stil des ganzen Ofens und sein Dekorationssystem auch bei den neuen Kompositionen als Grundlage genommen. Aus dem Gebiete des mittelalterlichen Ungarns waren von 7 Orten Kopien, von 6 Orten die spätere Wirkung nachzuweisen. (Abb. 1.10) Die neuerdings gesammelten Angaben sprechen von einem Einfluss in viel weiterem Kreise als diese. TSCHECHOSLOWAKEI Lipnice, Burg. Unter den Funden kann nicht nur der ursprüngliche Ofen mit Rittergestalten nachgewiesen werden, sondern J. Kouba fand auch die von diesen gefertigten Kopien vor: eine solche ist die als Spiegelbild des Greif-Typus gefertigte glasurlose Kachel, sowie die mit Hilfe des Abdruckes von Typus 4.gefertigte Nischenmasswerkkachel. 53 Letztere ist wegen des Abdruckes in den Einzelfor­men verschwommen und etwa um 20% kleiner, auch ihre Scherben sind anders (gel blich weiss), ihre Gla­sur bläulicher, der Töpfer hat das Ausschneiden der durchbrochenen feineren Teile des Masswerkes nicht mehr versucht. — Meiner Meinung uach wurde dieser Ofen anlässlich der neuen Bauarbeiten in den 1500er Jahren gebaut. Im Fundmaterial des Klosters von Skalice (Kourim) zeugen zweierlei Ofenkacheln von einer unmittelbaren Wirkung. In ihrer Rahmungsweise wenden beide die gewundene Blattreihe an. Die eine ist ein Spiegelbild des Greifes des Typus 1, die andere Benützt die Komposition des Typus 16, indem sie statt der mittleren Rose in einem Wappenschild den böhmischen Löwen anwendet. 54 (Abb. 165—166) Beide sind glasurlose, mit Glimmer gemischte, hell­braun gebrannte Seherben; auch ihre übereinstim­menden Masse beweisen, dass sie zu ein und dem­selben Ofen hergestellt wurden (H: 19,2 cm). Der Töpfermeister schnitzte in beiden Fällen sein neues Negativ ohne Herstellung eines Positivs, unmittel­bar aus und versuchte auch in den Einzelheiten dem Originalstück zu folgen. Kutnä Hora. (Der genaue Fundort ist unbe­kannt). Fragment der rechten Seite einer grünglasier­ten Ofenkachel ; sie hatte ein abgeschlossenes Kachel­blatt und einen Rumpf mit Tonnengewölbe. 55 Das System der bogenförmigen Nischenkachel des Typus 3 wandte wahrscheinlich ein städtischer Töpfer­meister zur Fertigung einer neuen Komposition an, deren Hauptfigur vielleicht ein wappenhaltender En­gel gewesen sein konnte. Den Eselsrückenbogen und die Wimperge der umsäumenden Nischen ge­brauchte er als Abdruck der ursprünglichen Kachel, deshalb sind bei diesen die Teilmasse etwa um 15% kleiner. (Abb. 167) H : 15 cm. Brno, Rathaus-Gasse. Am Ende des vergange­nen Jahrhunderts kam öfters ein quadratischer Kacheltyp mit abgeschlossenem Kachelblatt zum Vorschein, der in seinem Stil von dem der örtlichen städtischen Meistern stammenden Kacheln ab­weicht. In dem schön profilierten Rahmen läuft ein stilisiertes Rankenmotiv ringsum, innerhalb dieses finden wir das Muster der von einem kreisförmigen Ast den vier Ecken zu nach aussen liegenden goti­schen Blätter, also die Komposition des Typus 16. Statt der Rose steht ein sich nach links gewandter, den Kopf nach unten haltender Löwe im mittleren Feld. Unten eine mit kleinen Rosetten gegliederte Inschrift mit Minuskeln: + schäm + dich -f. Rote, nicht glasierte Kachel mit 11 cm tief nach hinten reichenden Rumpfteil, H : 22 cm (Abb. 168). 50 Brno (?). Dreieckige Giebelkachel mit abge­schlossenem Kachelblatt. Ihre Verzierung ist in der Mitte eine Rose, mit sich den Ecken zu verzweigen­den drei Blättern. Sie ist mit grüner Bleiglasur über­zogen ; die Rumpfausbildung besteht aus gerade ab­geschnittenen Platten; H: etwa 30 cm. 57 — Sie folgt dem Verzierungssystem des Typus 17, jedoch bereits in oberflächlich bearbeiteter Form, vielleicht nur auf dem Wege einer indirekten Verbindung. Auch auf Grund der vorgeführten sechs Kachel­typen kann angenommen werden, dass wir sowohl in Böhmen als auch in Mähren mit mehreren origina­len Öfen mit Rittergestalten rechnen können. Die Wirkung dieser macht sich auch hier bei den in breiterem Kreise, auf hohem Niveau arbeitenden städtischen und über eine niedrigere Qualifikation verfügenden Meistern der Provinz — auf Grund ihres Stiles und ihrer Form geurteilt, zum Teil noch in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, zum Teil bereits nach 1500 — geltend. POLEN ••.'••' Krakow. Unter städtischen Funden, sowie in der königlichen Burg kamen gleichfalls mehrere Exemplare der folgenden zwei Kacheltypen zum Vorschein, die meiner Meinung nach Erzeugnisse desselben Meisters sind. Die eine quadratische Kachel hat einen tief gerillten Rahmen, darin eine Ranken verzierung mit stark stilisierten Blättern ; in diesem ist ein nach links gewendeter Greif, der sein rechtes Vorbein hochhebt. Braun glasiert. H: 21,5 204

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